Dompfarrer bedauert Änderung
Nach Feuer Anfang Februar: Wiedereröffnung des Eichstätter Doms verschoben

23.02.2024 | Stand 23.02.2024, 16:17 Uhr |

Am 7. Februar hingen dicke Rauchwolken im Eichstätter Dom: Die Wiedereröffnung der Kathedrale nach dem Brand ist verschoben – auf einen unbekannten Termin. Foto: Grund

Was keiner gehofft hat, ist nun eingetreten: Die Wiedereröffnung des Eichstätter Doms nach der Renovierung wird verschoben. Der kleine Brand vor gut drei Wochen führt offenbar zu erheblicheren Verzögerungen. Ein neuer Termin ist nicht bekannt.



Ursprünglich hätte der Dom am 7. Juli, zum Fest des heiligen Willibald, wieder eröffnet werden sollen. Fast zwei Wochen lang wurde im Inneren des Doms nicht mehr gearbeitet, nachdem ein Abluftgerät bei Arbeiten zum neuen Aufzug zu brennen begonnen hatte. Das staatliche Bauamt, das für die Baulast verantwortlich ist, hat nach einer Mitteilung des Bistums vom Freitag empfohlen, den Termin für die vorgesehene Eröffnung auf einen späteren Zeitpunkt zu verlegen.

Spezielle Reinigungsarbeiten nötig?



Inzwischen wurden, wie bereits kurz gemeldet, an einigen Stellen im Dom Proben entnommen. Die Untersuchung der Raumluft habe ergeben, dass die Arbeiten im Inneren des Doms wieder aufgenommen werden konnten. Weiterhin wurden Wischproben an den Oberflächen entnommen. Erst nach Vorlage dieser Untersuchungsergebnisse, die in einigen Tagen erfolgt, wird klar sein, ob weitere spezielle Reinigungsarbeiten an der Ausstattung, an den Wänden beziehungsweise an der Orgel erforderlich sind. Bei letzterer war – wohl zum Glück – zum Zeitpunkt des Brandes ein Großteil der Pfeifen ausgebaut und in der Werkstätte des Orgelbauers zur Reinigung.

Zeit durch Brand verloren



„Bereits jetzt kann jedoch die Zeit nicht mehr aufgeholt werden, die durch den Stopp der Arbeiten im Innenraum unmittelbar nach dem Brand verloren wurde“, teilte ein Sprecher des Bistums mit. Ivo Hermann, Baudirektor im Bischöflichen Ordinariat Eichstätt, sei die Unterbrechung auch zum Schutz der Arbeitenden geschehen. „Wir wissen ja nicht, ob und welche Schadstoffe sich entwickelt haben. Die Sicherheit der Menschen geht einfach vor.“

Noch ist unklar, wann der Dom wiedereröffnet werden kann. Nach Vorlage der Messergebnisse und den damit verbundenen möglichen zusätzlichen Maßnahmen werde ein neuer Bauzeitenplan aufgestellt und ein neuer Eröffnungstermin festgelegt. Domkapitular Reinhard Kürzinger, der Hausherr des Doms, bittet um Geduld. „Auch wenn viele schon ganz neugierig sind: Es braucht eben noch etwas Zeit, bis wir den Dom innen in neuer Pracht bewundern können.“

Dompfarrer: „Es wäre schön gewesen“



Dompfarrer Josef Blomenhofer, der zum Sommer in den Ruhestand geht, wird seine Verabschiedung nun nicht in seiner eigentlichen Pfarrkirche feiern können. „Es wäre schön gewesen“, sagt Blomenhofer am Freitag. Aber „die Tatsachen sprechen nun eine andere Sprache“. Man müsse dem aber auch etwas positives abgewinnen: „Wenn der Dom dann irgendwann eröffnet wird, gibt es einen neuen Pfarrer und damit auch neuen Schwung.“ Er sehe das als Chance für die Kirche in Eichstätt.

Nahezu auf den Tag genau vor vier Jahren hatte Domkapitular Kürzinger die Schädelreliquie des heiligen Willibald aus dem Dom getragen, symbolisch also, dass die Kirche geschlossen wird. Bischof Gregor Maria Hanke übertrug das Allerheiligste in die Schutzengelkirche. Ursprünglich war der Zeitplan auf zwei Jahre festgelegt, inzwischen ist die Kathedrale des Bischofs von Eichstätt schon doppelt so lange geschlossen wie geplant. Die Gesamtkosten der Sanierung liegen bei etwa 17 Millionen Euro.

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