Montessori-Jubiläum: Ein Kosmos entsteht

Die Schule in Eichstätt feiert mit einem besonderen Festakt ihren 20. Geburtstag

24.05.2022 | Stand 22.09.2023, 23:21 Uhr

So manch „Fossil“ aus den vergangenen Zeitaltern der Montessori-Schule wandelte in der Spirale, die auf dem Pausenhof ausgelegt war. Fotos: Schneider

Von Marco Schneider

Eichstätt – 20 Jahre Montessori-Schule, 20 wechselvolle Jahre. Aber, das wurde am Samstag bei einem großen Fest zum runden Geburtstag deutlich: 20 gute Jahre für Schüler, Lehrer und Eltern. Und auch für die Stadt Eichstätt, wie CSU-Stadtrat Horst Bacherle sagte.

Statt großer Reden von Ehrengästen gab es eine schön gestaltete Erzählung von der Entstehung des Kosmos „Montessori-Schule“. Carmen Schmidt-Reitberger tauchte inmitten einer aus schwarzen Stoffen gelegten Spirale auf und erzählte die Rahmenhandlung. Am Anfang war nichts, nur der Planet Ei-, Ei-, Eichstätt, „ein öder Planet“, wie es heißt. Aber bei gemäßigten Temperaturen beginnt das Paläozoikum, der Aufstieg sichtbaren Lebens. Ei-Zeller wie Maria Lechner oder Christoph und Anke Hiller tun sich hervor und schieben die Gründung der Montessori-Schule an. Lebende Fossile aus dieser Zeit wie Franziska Lechner oder Magdalena Kräck (erste und zweite Schülergeneration) berichten aus ihren Erfahrungen von damals, aus dem „Wasserzell-otikum“, der ersten Heimat der Schule im Eichstätter Ortsteil Wasserzell und den Übergangslösungen im „Adelschlagium“ und Moernsozoikum (Mörnsheim). „Ein neues Zeitalter bricht an“, berichtet Sabine Heiß, mittlerweile selbst ein „Archaeopteryx“, ein ausgestorbenes Tier, wirkt sie doch seit letztem Jahr nicht mehr in Eichstätt. Aber: „Der Weg zum eigenen Schulhaus war ein steiniger“, erinnert sie sich. Und Angela Müller ergänzt: „Wir sind über Felsen gehüpft, und da gab es einige.“ Aber so habe die Schulfamilie das Paleo-Eystettozoikum erreichen können: das erste eigene Schulhaus, eingeweiht zum zehnjährigen Bestehen der Schule. Und schon immer spielte an der Eichstätter Montessori-Schule Iria Schärers Spiral-Lied eine große Rolle: „Ich gehe und gehe, weite die Kreise, gehe zum Ursprung und Ziel...“

Dass die Einrichtung auf dem Seidlkreuz, zu der am Samstag Hunderte ehemaliger und aktiver Schüler, Eltern und Freunde gekommen waren, ihre Kreise immer weitete, zeigte dann auch Gerhard Metzger auf, der aus der Sekundarstufe berichtete: „Die Herausforderungen sind gewachsen.“ Beispielsweise die Abschlussprüfungen, die extern an der Mittelschule Schottenau abgelegt werden. Durch das Weiten des Blicks kommt die Schule im Neo-Eystettensikum an – und wird sich, wie die aktuellen Schulleiterinnen Alice Lüder und Andrea Metzger versichern, weiter entwickeln. So drückt es dann auch die Vorsitzende des Montessori-Vereins, Silke Ludewig, aus: „Bleiben wir mutig und lassen wir die Gedanken Maria Montessoris lebendig bleiben.“

Für Eichstätts OB Josef Grienberger spricht CSU-Fraktionschef Horst Bacherle. Er würdigt die Montessori-Schule als wichtige Ergänzung der vielfältigen Bildungslandschaft Eichstätts. „Wir sind alle stolz, dass die Reise hier in Eichstätt geendet hat.“

EK