Die bayerische Wirtshausmusik hat am Samstagabend in Beilngries wieder eine große Bühne erhalten. Bei der Musiknacht zogen sieben Gruppen von Gasthaus zu Gasthaus, um dort aufzuspielen. Da kam gute Stimmung auf.
Es ist Samstagabend – und in Beilngries singt man. „Heid gibt’s a Rehragout“, „Oh wie herrlich ist das Leben“ und „Da zuzlade Jimmy“. Ja, die Beilngrieser Musiknacht hat auch in diesem Jahr die beliebte Mischung all dessen geboten, was sich unter bayerischer Wirtshausmusik zusammenfassen lässt – von Volksliedern über Couplets bis hin zu sängerischem Schabernack. Dem Publikum gefällt das, wie sich erneut eindrucksvoll zeigte.
18. Auflage der Musiknacht
Das Konzept der Musiknacht, die am Samstag in ihre inzwischen 18. Auflage ging, ist weithin bekannt. Eine Reihe von Musikgruppen wandert im Laufe des Abends durch die teilnehmenden Gaststätten. Drei „Schichten“ gibt es, sodass die Zuhörer in ihrem jeweiligen Gasthaus eben jeweils drei verschiedene Gruppen nacheinander erleben dürfen.
Mit dabei waren heuer sechs Lokalitäten – vier Hotel-Gasthöfe in der Beilngrieser Altstadt und mit Kottingwörth und Hirschberg auch zwei Ortsteil-Gaststätten. Allzu große Bewerbung war vorab anscheinend gar nicht nötig gewesen, die Musiknacht ist inzwischen wohl ein Selbstläufer – war doch im Vorfeld schon von ausgebuchten Gaststuben zu hören gewesen.
Volle Gasträume
Dementsprechend voll war es dann auch, als unsere Zeitung am Samstagabend einen Streifzug durch einige der Gasthäuser machte. Wo die Musikanten und ihr Publikum zu finden sein werden, musste dabei gar nicht erst erfragt werden – hörte man die Gaudi doch jeweils schon von der Eingangstür aus.
Die engagierten Musikgruppen verstanden es durch die Bank bestens, innerhalb kürzester Zeit Stimmung in den jeweiligen Saal zu bringen. Da wurde mitgeklatscht, geschunkelt und gesungen – und natürlich auch immer wieder herzhaft gelacht. Kurzum: Die Musikanten – und selbstredend auch die jeweiligen Wirtsleute – bescherten den Besuchern einen gelungenen Abend.
Touristikchef ist zufrieden
Dementsprechend zufrieden zeigte sich auch Touristikchef Andreas Seyller, als ihn unsere Zeitung im Laufe des Abends in einer der Gaststätten antraf. Es sei erfreulich, wie gut die Musiknacht besucht ist, bilanzierte er. Organisiert wird die Veranstaltung durch das Beilngrieser Touristikbüro.
Dass es bei all der Gaudi, die im Mittelpunkt der jeweiligen Auftritte steht, eben auch ausgezeichnete Musiker sind, die hier von Gasthaus zu Gasthaus ziehen, dürfte einer der gewichtigsten Schlüssel zum Erfolg sein. Hier wird kein seichter Klamauk geboten, sondern facettenreiche bayerische Wirtshausmusik. Bekannt sind die Interpreten vielfach auch aus dem Fernsehen, Stichwort „Brettl-Spitzen“ im Bayrischen Rundfunk.
Heuer waren es insgesamt sieben Gruppen, die am Samstagabend in der Großgemeinde Beilngries auf musikalische Wanderschaft gingen: Sie hören auf so klangvolle Namen wie Lausdeandln, De Gschubstn, Die 3 Pirkenseer Dorfheiligen, Geschwister Reitberger, De junga Oidboarisch’n, Luisss Leitn Musi sowie Anna & Franzi.
Verhandelt werden in ihren Liedern die kleineren und größeren Ereignisse des Lebens, die allesamt auch im Wirtshaus ihren Platz haben – von den Klagen über die allzu übergriffige Schwiegermutter, die den Bub noch nicht so ganz abgegeben will an die Schwiegertochter, bis zu den Schwierigkeiten eines „Zuzlas“, die zu beschreiben gar nicht so einfach sind, wenn man nicht gerade De Gschubstn heißt und auf einem Stuhl stehend problemlos einen ganzen Saal bestens unterhalten kann...
rgf
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