Kipfenberg
Mit der Lanze ins Wasser befördert

VfB Kipfenberg gewinnt die zwölfte Auflage des Fischerstechens

07.08.2022 | Stand 22.09.2023, 20:09 Uhr |

Am Schluss strahlten alle Sieger und ganz besonders die Teilnehmer, die zum ersten Mal auf einer Zille standen. Die Sieger kürten Limeskönigin Kerstin Hausmann, der Vorsitzende des Tourismusvereins Josef Neumeyer und Heinrich Börner, der Vorsitzende des Fischerstechervereins Ingolstadt. Foto: Metzel

Von Matthias Metzel

Kipfenberg – Viele Zuschauer haben sich am Samstagnachmittag rund um die Bullenwiese getummelt und verfolgten das zwölfte Fischerstechen, das unter der bewährten Organisation des Kipfenberger Tourismusvereins ausgetragen wurde. Gut gelaunt, vorbereitet und unterstützt von den Profis der Schanzer Fischerstecher aus Ingolstadt, stellten sich fünf Mannschaften der Herausforderung auf der Altmühl.

„Vor zwei Wochen hat es noch gar nicht so ausgesehen, dass wir das Fischerstechen heuer wieder ausrichten können“, sagte Josef Neumeyer, der Vorsitzende des Tourismusvereins. Nach zweijähriger, pandemiebedingter Pause war es schwierig, Teilnehmer zu finden, die bereit waren, in die Boote zu steigen.

Beim Fischerstechen handelt es sich um einen nicht bierernsten Wettstreit, der den ritterlichen Lanzenturnieren ähnelt. Das Grundprinzip des Gauditurniers ist einfach. Auf zwei Booten, Zillen genannt, die gegeneinander gerudert werden, wird je ein Kämpfer auf einer kleinen Plattform am Heck postiert, der versuchen muss, seinen Kontrahenten mit der Lanze ins Wasser zu stoßen. Die Kämpfer selbst müssen dabei ruhig stehen bleiben und dem Gegner die Brust zum Ansetzen der gepolsterten Lanzenspitze bieten. Vor den Augen der Schiedsrichter mit Heiner Börner, dem Vorsitzenden der Schanzer Fischerstecher an der Spitze, und der Limeskönigin Kerstin Hausmann sorgten die Stecher für spannende Begegnungen. Die Zuschauer am Altmühlufer feuerten die Mannschaften kräftig an und hatten Trommelwirbel und kesse Sprüche parat. Mit den äußeren Bedingungen zeigten sich die Teilnehmer vollauf zufrieden. Ernsthaft verletzt hat sich keiner der Kämpfer.

Am Abend stand die Siegerehrung auf dem Programm. Mannschaftssieger wurde heuer der VfB Kipfenberg mit dem Newcomer Axel Neubauer und dem Urgestein des Fischerstechens in der Marktgemeinde, Peter Neumeyer. Auf Platz zwei landeten die Profis aus Ingolstadt mit Jonas Scheider und Andreas Scheringer. Platz drei erkämpften sich Dominik Kerl und Edi Fleger vom Trachtenverein. Auf den weiteren Plätzen folgten die Feuerwehr Kipfenberg mit Christian Forster und Alexander Heger sowie die Feuerwehr Buch mit Andreas Eckerle und Dominik Bacherle. Zum Stecherkönig von Kipfenberg wurde heuer der Ingolstädter Edie Fleger gekürt, der auf der Zille des Trachtenvereins antrat.

Bei der späteren Siegesfeier mit Livemusik von der lokalen Band Tinnitus schlugen die Stimmungswogen hoch – dieses Mal nicht mehr auf dem Wasser, dafür aber umso temperamentvoller mit festem Boden unter den Füßen. Fast alle Plätze auf dem alten Festplatz an der Altmühl waren dann belegt.

EK

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