Irfersdorf
Mit dem Jubiläumsfest voll ins Schwarze getroffen

Feierlichkeiten des SV Almberg Irfersdorf nehmen stimmungsvollen Verlauf – Großer Festzug am Sonntag

30.05.2022 | Stand 22.09.2023, 22:45 Uhr

Da hatte der Regen keine Chance: Das Nieseln musste förmlich aufhören, als sich der Festzug in Irfersdorf am frühen Sonntagnachmittag in Bewegung setzte – zu schön war das Programm der Irfersdorfer Almberg-Schützen. Fotos: Adam

Von Regine Adam

Irfersdorf – Ein Satz und alles ist gesagt: Schützenmeister Simon Wittmann von den Irfersdorfer Almberg-Schützen steht am Sonntagnachmittag im Festzelt auf der Bühne, schaut in über 2000 jubelnde Gesichter und ruft: „So ein Schützenfest, das ist doch was Schönes, oder?“ Die Antwort ist lautstark, stimmgewaltig und eindeutig: „Jaaaa!“ Im vierten Anlauf und mit zwei Jahren „Verspätung“ feiern die Irfersdorfer Schützen vier Tage lang ihr 100-jähriges Vereinsbestehen, verbinden damit das Gauschützenfest und das Gauschießen des Schützengaues Eichstätt und organisieren bravourös ein Fest, das mit seinen vielen Höhepunkten in die Chronik der Almberg-Schützen als herausragendes Sport- und Vereinserlebnis eingehen wird.

Glanzvoller Höhepunkt am Sonntag nach dem festlichen Gottesdienst am Morgen: Der imposante Festumzug. Über 50 Schützenvereine und andere Gruppen aus dem Landkreis Eichstätt und weit darüber hinaus beteiligen sich, marschieren mit Musik und Fahnen, in Tracht und Vereinskleidung farbenprächtig durch Irfersdorf. An der Spitze wird Schützenmeister Simon Wittmann von der stellvertretenden Bezirksgauschützenmeisterin Petra Backer, von dem stellvertretenden Gauschützenmeister Markus Nerb sowie von Bürgermeister Helmut Schloderer (BL/FW) begleitet. Und von Landrat Alexander Anetsberger (CSU), der als Schirmherr fungiert und später in seiner Rede humorvoll erklärt: „Zu Beginn des Festzugs hatte ich einiges zu tun, dass es nicht zu regnen beginnt.“ Denn ausgerechnet kurz vor dem Start des Umzuges fängt es an zu nieseln, die Schirme müssen aufgespannt werden und es droht, ein wenig gemütlicher Umzug zu werden. Ob es tatsächlich Schirmherr Anetsberger zu verdanken ist oder andere „Mächte“ ein Einsehen hatten: Fakt ist, pünktlich zum Start des Umzugs werden die Schirme überflüssig und den ganzen Nachmittag über scheint freundlich die Sonne auf das Irfersdorfer Festgelände.

Mit „wehenden Fahnen“, von starken Fahnenträgern kraftvoll geschwenkt über die Zuschauerreihen, ziehen die Vereine, dabei als Ehrengäste der Patenverein Jurahöhe aus Pfahldorf, in das Festzelt ein. Die Bewirtung geht recht schnell, trotz des Ansturms: Wie zu besten Oktoberfestzeiten stemmen die Bedienungen bis zu acht Biermaßen gleichzeitig, um durstige Kehlen zu versorgen. Kaffee und Kuchen haben die Irfersdorfer selbst vorbereitet, dazu gibt es Brotzeiten im Zelt, Süßes an einem Stand im Außenbereich, zudem einen Weißbierausschank. Und es gibt an allen Tagen viel Musik: Am Sonntag spielt die Oktoberfestkapelle HeuBodnBlosn, am Samstagabend waren es die Trachtenrocker, am Donnerstag Die Oberbayern und FrankenVollgas, die den Festbesuchern musikalisch Zunder gaben, während am Freitag DJ Franz P und Stargast Markus Becker den Berg „zum Beben“ brachten.

Ein weiterer Höhepunkt am Sonntag ist, als erst die scheidenden Könige abdanken und dann die neuen Schützenkönige proklamiert werden. Als erfolgreiche neue Gaujugendkönigin wird Johanna Schmidt vom Schützenclub Tauberfeld auf die Bühne geholt. Simone Schmidt vom Schützenverein Badanhausen erhält als neue Gaudamenschützenkönigin tosenden Applaus, ebenso Tobias Meyer von den Wehrschützen Kinding als neuer Gauschützenkönig Luftgewehr. Luftpistolen-Gaukönig wird Paul Fröhlich vom Schützenverein Hubertus Hitzhofen-Oberzell, kann aber seine Königskette nicht entgegennehmen, aus gutem Grund: Er nimmt derzeit an den Weltcup-Kämpfen in Aserbaidschan teil. 1182 Schützen beteiligten sich an dem Wettbewerb in Irfersdorf, Preise im Wert von rund 30000 Euro können verteilt werden. Dafür bedankt sich Wittmann bei allen Sponsoren und Spendern.

Auch die Bundesschützenkönige werden vorgestellt: Laura Werner vom Schützenverein Badanhausen ist Bundesschützenkönigin, Jakob Pfitzinger vom ZSV Edelweiß Offenbau Bundesjugendkönig. Bundesschützenkönig ist Rudi Gebert von der Schützengesellschaft Wendelstein und als Bundesschützenkönig Luftgewehr wird Lokalmatador Nico Wittmann von den Almberg-Schützen Irfersdorf heftig bejubelt. Die stellvertretende Bezirksgauschützenmeisterin Petra Backer gratuliert den erfolgreichen Hoheiten herzlich und wünscht allen Schützen, „dass sie immer ins Schwarze treffen, aber nie über das Ziel hinausschießen“.

Das Resümee am Ende der vier Tage ist überaus positiv: „Wir sind überglücklich, dass alles geklappt hat und wir doch noch ohne Einschränkungen unser Fest feiern durften“, sagt Simon Wittmann. Bürgermeister Helmut Schloderer zollt allen Akteuren Anerkennung für „das tolle Fest und den vorbildlichen Zusammenhalt“.

Und der erst neun Monate alte August aus Euerwang rückt zufrieden lächelnd am Arm seiner Mama die großen Ohrenschützer zurecht: Begeisterte Allerjüngst-Nachwuchsschützen freuen sich wohl eher über gedämpft klingende Musik, Zuckerwatte und Würstlsemmel, als über laut-wummernde Bässe und Partysongs. Zu denen tanzen und klatschen dafür die Jugendlichen und Erwachsenen dann noch länger, denn: „So ein Schützenfest, das ist doch was Schönes!“

DK