Eichstätt/Garching
Missbrauch: Erzbistum München prüft Akten zu Einsatz eines Geistlichen aus Eichstätt

24.10.2022 | Stand 22.09.2023, 4:11 Uhr

−Foto: Gentsch, dpa

Das Erzbistum München-Freising hat am Montagnachmittag einen Bericht der Mediengruppe Bayern offiziell bestätigt: Demnach war ein polizeilich gesuchter Missbrauchstäter weit nach der Verjährung der Vorwürfe in der Pfarrei Garching an der Alz als Pfarradministrator eingesetzt.



Wie bereits gemeldet, liegen der Erzdiözese „bis heute keine Hinweise vor, dass dieser Priester sich auch in Garching an der Alz übergriffig verhalten haben könnte“. Man wolle es aber nicht ausschließen. In München hat man wohl durch die Veröffentlichung der Studie der deutschen Bischofskonferenz über die Akten der Koordinationsstelle der „Fidei Donum-Priester“ Kenntnis von den Vorfällen erlangt. Auf diese hat sich auch ein Bericht der Mediengruppe Bayern am Wochenende bezogen, nachdem in der Amtszeit des damaligen Bischofs von Eichstätt, Alois Brems, ein Priester nach Afrika beziehungsweise Südamerika fliehen konnte. Der Pfarrer wurde polizeilich gesucht, bekam von der Diözese einen geänderten Namen und konnte so von der deutschen Strafverfolgung unbehelligt weiter arbeiten.

Nach seiner Rückkehr nach Deutschland 1984 wurde der Priester Pfarradministrator in Garching an der Alz, sagte ein Sprecher des Erzbischofs von München und Freising am Montag.

Seit der Veröffentlichung der Studie habe man „sämtliche Aktenbestände, die dem Erzbischöflichen Ordinariat vorliegen, geprüft“. Um fundierte Aussagen in der Erzdiözese über den Einsatz des Priesters treffen zu können, sei eine umfassendere Prüfung der komplexen Aktenlage erforderlich, die derzeit noch erfolgt.

Am Wochenende wurden auch die Gremien und Mitglieder der Pfarrei in Garching an der Alz informiert. Dabei hat der Stadtpfarrer einen Brief des Erzbistums verlesen, in dem es hieß, sich bei Hinweisen auf möglichen Missbrauch an die unabhängigen Ansprechpersonen für Verdachtsfälle von sexuellem Missbrauch der Erzdiözese München und Freising zu wenden.

Ansprechpersonen für Verdachtsfälle

Die Kontaktdaten der unabhängigen Ansprechpersonen für Verdachtsfälle von sexuellem Missbrauch der Erzdiözese München und Freising lauten:
Martin Miebach, ✆ (089) 95453713-3, E-Mail: MMiebach@missbrauchsbeauftragte-muc.de.
Kirstin Dawin, ✆ (089) 2004 1763, E-Mail: KDawin@missbrauchsbeauftragte-muc.de .
Ulrike Leimig, ✆ (08841) 6769919, Handy (0160) 8574106, E-Mail:
uleimig@missbrauchsbeauftragte-muc.de.

Die Kontaktdaten der unabhängigen Ansprechpersonen für Verdachtsfälle von sexuellem Missbrauch der Diözese Eichstätt lauten:

Werner Merkle in Eichstätt, ✆ 08421/97070.

Felizitas Schweitzer im Zentrum für Psychische Gesundheit Ingolstadt, ✆ 0841/8803060, E-Mail felizitas.schweitzer@klinikum-ingolstadt.de.

− red