Der letzte Wettkampftag des Jahres führte die Edelweißschützen aus Mendorf in der 2. Bundesliga Luftgewehr Süd nach Bad Windsheim, wo die Mannschaft vom SV 1889 Ickelheim ihre Duelle austrägt. Dabei stand der Aufsteiger mit dem Rücken zur Wand und hatte zugleich den nächsten Rückschlag zu verdauen. Doch das Schlusslicht steckte nicht auf und sendete im Anschluss ein großes Lebenszeichen.
Mit lediglich einem Sieg im Gepäck – den hatte es gleich zum Saisonauftakt gegeben – starteten die Mendorfer am Sonntagvormittag gegen Ickelheim. Im Vorfeld hatte Edelweiß-Schützenmeister Franz Jilke bereits angedeutet, dass sich die Gastgeber im Saisonverlauf stetig gesteigert hätten. Und deren starke Form bekamen nun die Mendorfer zu spüren. Vor sehr lautem und tobendem Heimpublikum – der Boden vibrierte beim Wettkampf – war es lediglich bis zu dritten Serie spannend. Danach machte es Ickelheim deutlich.
Mendorf erstmals ohne Ehrenpunkt
Getragen durch das Publikum erzielte das Heimteam sehr starke Ergebnisse und schlug den Aufsteiger mit 5:0 (1963:1945 Ringe). Zum ersten Mal blieb Mendorf also ohne Einzelpunkt. Gute 394 Ringe von Sophia Scheringer reichten gegen Sarah Morgott (397) nicht aus. Ebenfalls 397 Ringe schoss Ickelheims Alyssa Ott, die Vanessa Zieglmeier (391) damit das Nachsehen ließ. Ganz knapp war es an Position drei: Mit 385:386 unterlag Melissa Zieglmeier Marvin Ott. Auch Julia Appelsmayer ging mit 390:394 gegen Lara Engler leer aus. Die Nullnummer machte dann Stefan Appelsmayer mit 385:389 gegen Katharina Ultsch perfekt.
Vanessa Zieglmeier und Co. glänzen am Nachmittag
Von diesem Rückschlag ließen sich die Edelweißschützen aber nicht einschüchtern, denn schon am Nachmittag gab es die nächste Chance auf Punkte. Dass die Aufgabe gegen Isental Lengdorf allerdings nicht einfacher werden würde, war den fünf Schützen klar. Im vorangegangenen Wettkampf gegen Kastl hatten alle Isentaler Schützen zwischen 391 und 394 Ringe erzielt. „Augen zu und durch“ lautete die Devise – und am Ende war der Jubel groß. Mit 3:2 und 1955:1852 Ringen sicherte sich Mendorf den zweiten Saisonsieg. Scheringer kam erneut auf 394 Ringe und punktete so gegen Christine Zimmer. Die Isentalerin hatte aufgrund eines Waffendefekts nach der dritten Serie aufgegeben und war daher nur auf 288 Ringe gekommen. Zu diesem Zeitpunkt hatte Scheringer aber ohnehin schon einen uneinholbaren Vorsprung herausgeschossen. Fantastische 398 Ringe und damit persönliche Bestleistung gelangen Vanessa Zieglmeier. Kontrahentin Lena Lanzinger konnte hier mit 390 Ringen nicht mithalten. Der zweite Punkt also für Mendorf. Melissa Zieglmeier misslang der Einstieg in den Wettkampf dagegen total. Ihre 385 Ringe reichten gegen Thomas Muxel (394) nicht. Den entscheidenden dritten Punkt für Mendorf holt schließlich Nachwuchsschützin Julia Appelsmayer, die sehr starke 393 Ringe erzielte und ihre Gegnerin Marie-Christin Thurner (390) damit in Schach hielt. Stefan Appelsmayer kam erneut auf 385 Ringe, Kontrahentin Sophie Heiß holte den Punkt mit 390 Ringen nach Lengdorf.
Schützenmeister Jilke: „Wir leben noch“
Mendorfs Schützenmeister Jilke konnte dieses Mal nicht persönlich dabei sein. Er verfolgte die Ergebnisse im Internet. „Wir leben noch“, zog er als Fazit aus dem fünften (von sechs) Wettkampftag. Mendorf liegt mit nunmehr 4:14 Mannschaftspunkten zwar noch immer am Ende der 2. Bundesliga Süd, doch sind die Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt wieder in Reichweite. Bei den Einzelpunkten hat der Aufsteiger (17:28) sogar leichte Vorteile gegenüber Hubertus Kastl (15:30) und Dynamit Fürth II (16:29), die aktuell jeweils 6:12 Mannschaftspunkte vorweisen können.
Einen Sieg brauchen Jilke und Co. am finalen Schießtag (12. Januar) also auf jeden Fall noch, um die hauchdünne Chance auf den Klassenerhalt zu nutzen. Bei Gemütlichkeit Mertingen geht es zunächst gegen den Gastgeber, der nur zwei Zähler hinter Tabellenführer Bund München II liegt. Den finalen Wettkampf bestreiten die Mendorfer dann gegen Mitaufsteiger SG Endorf, der den Klassenerhalt mit 8:10 Mannschaftspunkten und 22:23 Einzelpunkten bereits vor Augen hat.
DK
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