Kinding
Laufende Projekte und Zukunftsvisionen

Bürgerversammlung in Kinding und Unteremmendorf

27.07.2022 | Stand 22.09.2023, 20:42 Uhr

Der Baufortschritt der Brücke über die Altmühl im Ortsteil Kratzmühle liegt im Zeitplan. Die Investitionssumme für das derzeit größte Bauprojekt beträgt 2,3 Millionen Euro. In den nächsten Tagen werden die acht Fahrbahnelemente mit zwei Spezialtransportern geliefert und eingehängt. Foto: Lund

Von Sabine Lund

Kinding – Nach längerer Corona-Pause haben in Kinding und dem Ortsteil Unteremmendorf wieder Bürgerversammlungen stattgefunden. Hitzige Diskussionen blieben trotz der hohen Temperaturen aus. Kindings Bürgermeisterin Böhm (CSU) ging auf die Anliegen ein und stellte die größten laufenden Projekte sowie Zukunftsvisionen zur Weiterentwicklung der Großgemeinde vor.

Kratzmühlbrücke: Böhm berichtete zunächst über den Baufortschritt der Kratzmühlbrücke, das derzeit größte gemeindliche Bauvorhaben. Laut Planung würden sich die Kosten einschließlich der Zufahrtsstraße und einer neuen Wasserleitung zwischen Pfraundorf und der Kratzmühle auf 2,3 Millionen Euro belaufen. Nach Zuschüssen durch den Freistaat Bayern, den Landkreis Eichstätt, den Wasserzweckverband und das Wasserwirtschaftsamt hat Kinding noch Kosten von 915000 Euro zu tragen. Die Fertigstellung sei im kommenden Jahr vorgesehen.

Radwege: Gleich zwei Geh- und Radwege werden in Kinding ausgebaut. Böhm stellte die Planung für den Radweg entlang der Staatsstraße 2228 von der Kindinger Unterführung über die Schwarzach bis zum Kreisel vor. Die Kosten für Asphaltierung und Beleuchtung in diesem Projektabschnitt liegen bei 1,5 Millionen Euro. Der staatliche Zuschuss beträgt knapp 1,04 Millionen Euro, so dass der Anteil des Marktes Kinding noch 465000 Euro beträgt. Die Gemeinde konnte auch an der Aral-Tankstelle Grund erwerben, um den Gehweg bis zum Kreisverkehr fortzuführen. Die Planung für den zweiten Geh- und Radweg von der Autobahnunterführung über das Gelände des Alten Bahnhofs zum Regionalbahnhof und bis nach Ilbling sei ebenfalls abgeschlossen. Die Kosten für diesen Abschnitt werden auf 785000 Euro taxiert. Nach einem staatlichen Zuschuss verbleiben noch 275000 Euro bei der Gemeinde. Beide Radwege sollen jetzt ausgeschrieben und im kommenden Jahr gebaut werden. Die Asphaltierung der Radwege stieß in der Versammlung auf Zustimmung. Mit Blick auf die aktuelle Finanzlage betonte Böhm, dass zur Vorfinanzierung dieser Projekte Kredite benötigt würden.

Baugebiete: Im Baugebiet Badanhausen wurden die ersten Grundstücke veräußert, einige hätten bereits mit dem Hausbau begonnen. In Unteremmendorf wurde die Bauleitplanung für die Errichtung von Parkplätzen beschlossen. Auch für den Ortsteil Pfraundorf sei die Planung zur Ausweisung eines kleinen Baugebietes angelaufen.

Neue Heizung für die Schule: Die Grundschule Kinding und der Kindergarten erhalten eine neue Heizungsanlage. Die alte Ölheizung wird durch zwei Pelletskessel ersetzt. Die Kosten für die Planung von 310000 Euro werden zur Hälfte bezuschusst.

Weitere Investitionen: Die Gemeinde investierte in den Erwerb des Bauer-Anwesens in Kinding, die Anschaffung eines neuen Feuerwehrlöschfahrzeuges für die Kindinger Feuerwehr sowie eines Tragkraftspritzenanhängers für die Feuerwehr Unteremmendorf.

Als Zukunftsvisionen stellte Böhm das Ergebnis einer Studie zur Entwicklung des Areals am Alten Bahnhof in Kinding und die Idee für einen Besuchersteg über die Altmühl in Kinding nahe der historischen steinernen Brücke vor. Zur Entwicklung der Ortsteile Enkering und Erlingshofen lägen die Planungen für die Dorferneuerungen vor. Zentrale Elemente in Enkering seien die Gestaltung der Anlauterbrücke als „Neue Mitte“, die Nutzung des Schmie-Anwesens und des ehemaligen Lehrerwohnhauses. In Erlingshofen sollen die Freiflächen um den Dorfstadel neu gestaltet werden. Bei diesen Projekten sei insbesondere die Finanzierung noch „Zukunftsmusik“.

STIMMEN DER BÜRGER

In beiden Gemeindeteilen ärgert die Bürger der Müll, der an Parkplätzen in der Gemeinde hinterlassen wird. In Unteremmendorf ist es der Parkplatz an der Altmühl, in Kinding beispielsweise an der neuen E-Tankstelle sowie am Parkplatz am Bergkreuz. Böhm stellte klar, dass jeder Besucher jeglichen Müll wieder mitnehmen müsse, auch wenn es sich um die Reste des Reiseproviants handle. An der E-Tankstelle fehle zudem ein WC, wurde moniert. Dies müsse noch von der Betreibergesellschaft errichtet werden, informierte Bürgermeisterin Rita Böhm. Am Wanderparkplatz am Waldrand werde zudem Grüngut abgeladen, berichteten die Unteremmendorfer. Dies sei ebenfalls verboten, betonte Böhm und bat um sachdienliche Hinweise zum Verursacher. In der Gemeinde Kinding stehe den Bürgern kostenlos ein Grüngut-Container zur Verfügung, um Gartenabfälle zu entsorgen.

In Kinding beschäftigt die Bürger die Einrichtung eines Jugendtreffs. Es wurde nachgefragt, ob die Räume im neu erworbenen Bauer-Anwesen dafür weiter zur Verfügung stünden. Böhm erklärte, dass ein Termin mit dem Kreisjugendring bezüglich der Örtlichkeit, der Trägerschaft und organisatorischer Belange vereinbart werde. In Unteremmendorf und Ilbling ist die Geschwindigkeitsbegrenzung für die Ortsdurchfahrt auf 30 km/h reduziert worden. Böhm berichtete, dass dies der Sperrung der Altmühl-Brücke zwischen Kinding und Kipfenberg geschuldet sei, da viele Autofahrer nicht der offiziellen Umleitung über Enkering und Pfahldorf folgen würden. Die Unteremmendorfer berichteten, dass auch Wohnwagengespanne und Lastwagen durch den kleinen Ort die enge und steile Straße hinauffahren würden. Böhm sagte zu, dass die Beschilderung und Ausweisung der Umleitung nochmals überprüft werde.

EK