Mit Tatkraft und Engagement
Landkreis Eichstätt ehrt sechs Männer für kommunale Verdienste

30.11.2022 | Stand 18.09.2023, 22:31 Uhr

Landrat Alexander Anetsberger konnte verdiente Persönlichkeiten aus dem Landkreis mit der Kommunalen Verdienstmedaille auszeichnen: (v. l.) Johann Liepold (Schernfeld), Richard Mittl (Mörnsheim), Josef Pfaller (Kinding), Sebastian Kügel (Pförring) und Helmut Ferstl (Pförring). Zu den Auszeichnungen gratulierte auch Landtagsabgeordnete Eva Gottstein (r.). Auf dem Bild fehlt Georg Auer aus Pförring. Die Feierstunde gestaltete Josef Richter am Klavier. Foto: Petra Preis, Landkreis Eichstätt

Eichstätt – Für besondere Verdienste um die kommunale Selbstverwaltung hat Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) die kommunale Verdienstmedaille in Bronze an sechs verdiente Kommunalpolitiker verliehen. Stellvertretend für den Staatsminister übergab Landrat Alexander Anetsberger (CSU) die Ehrung im Spiegelsaal der Residenz.

„Sie haben sich alle vor vielen Jahren der Kommunalpolitik verschrieben“, würdigte Anetsberger. Sich in den Städten, Märkten und Gemeinden oder im Landkreis zu engagieren, bedeute aber nicht, „nach persönlichen Vorteilen, großem Ruhm oder zahlreichen Ehrungen zu streben“. Vielmehr gehe es darum, diejenigen auszuzeichnen, „die mit Tatkraft und vorbildlichem persönlichen Einsatz die Belange der kommunalen Selbstverwaltung gefördert haben“, betonte der Landrat.

Georg Auer war von 1984 bis 2020, also 36 Jahre lang, Mitglied des Marktgemeinderates Pförring. Er war dabei Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler und Mitglied der Verbandsversammlung des Zweckverbandes Gruppenwasserversorgung Ingolstadt-Ost. 30 Jahre hinweg gehörte er dem Forst- und Landwirtschaftsausschuss an, von 1990 bis 1996 war er Referent für Forstwesen, von 2002 bis 2020 für Wegebau und Waldangelegenheiten in Wackerstein. Er war im Finanzausschuss vertreten (1996 bis 2002), in der Zweckverbandsversammlung für das Altenheim Pförring und der Verwaltungsgemeinschaft Pförring.

Helmut Ferstl gehörte 30 Jahre lang dem Marktgemeinderat Pförring an – von 1984 bis 1990 sowie von 1996 bis 2020. In der letzten Periode war er SPD-Fraktionsvorsitzender und Mitglied im Grundstücks- und Bauausschuss an. Als ehemaliger Bauleiter brachte er von 2008 bis 2014 in der Verbandsversammlung der Verwaltungsgemeinschaft Pförring sein Wissen ein.

Sebastian Kügel ist seit 1990 als Fraktionsführer der Unabhängigen Wähler im Pförringer Marktgemeinderat. Derzeit fungiert er als Zweiter Bürgermeister, von 2002 bis 2008 war er im Grundstücks- und Bauausschuss vertreten, außerdem gehörte er der Schulverbandsversammlung an, seit 2008 sitzt er im Forst- und Landwirtschaftsausschuss. Daneben ist Kügel auch Mitarbeiter der Heimatzeitung.

Johann Liepold war beruflich als Bäckermeister tätig, startete schon mit 18 Jahren in verschiedenen Ehrenämtern. Zunächst bei der CSU wechselte er dann zu den FW und saß von 1984 bis 2020 im Gemeinderat; in der letzten Amtsperiode war er Dritter Bürgermeister in Schernfeld: Seit der Gründung der heutigen Gemeinde 1972 war kein anderer so lange in dem Gremium wie er. Neben der Tourismus- lag ihm auch die lokale Wirtschaftsförderung am Herzen, ebenso die Ausweisung von Gewerbeflächen und eine unbürokratische Verwaltung sowie die Schaffung von Bauplätzen in allen Ortsteilen. Liepold hatte auch die Vereinsförderung, besonders des Sports, im Auge.

Bürgermeister Richard Mittl ist seit 1. Juli 1984 in der Marktgemeinde Mörnsheim beschäftigt, seit 2002 als Bürgermeister. Neben dem Bürgermeisteramt ist er auch Gemeindekämmerer. Die Organisation des Altmühltaler Lamm-Auftriebs, erstmals 2003, fällt als touristischer Schwerpunkt in seine Amtszeit. Heuer veranstaltete ihn die Marktgemeinde zum 18. Mal. Seit zehn Jahren ist er Vorsitzender des Kreisverbands des bayerischen Gemeindetags. Im Vorstand des Landschaftspflegeverbandes Eichstätt ist Mittl seit Gründung aktiv dabei. Als Rathauschef von Mörnsheim ist ihm der Naturschutz schon immer ein wichtiges Anliegen gewesen. Mittl gehört auch dem Vorstand der Lokalen Aktionsgruppe Altmühl-Donau an, nachdem er zuvor in der LAG Monheimer Alb-AltmühlJura Vize-Vorsitzender war.

Josef Pfaller war von 1990 bis 2020 Marktrat in Kinding, von 1996 bis 2020 Zweiter Bürgermeister. Er saß über die gesamte Zeit auch im Wasserzweckverband der Kindinger Gruppe. Pfaller hatte eine Reihe an Ehrenämtern inne, etwa als örtlicher Beauftragter bei der Flurbereinigung und Dorferneuerung Kinding, als Obmann der Feldgeschworenen, als Gäste- und Kirchenführer, als Betreuer des Gemeindewaldes. Alle Ämter führte Pfaller mit Engagement und Zuverlässigkeit aus. Als Zweiter Bürgermeister musste er überdurchschnittlich viele Termine wahrnehmen, weil Bürgermeisterin Rita Böhm von 1996 bis 2020 als stellvertretende Landrätin unter den Landräten Xaver Bittl und Anton Knapp agierte.

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