Aufgabe von Schulträgerschaft
Kritik am Bistum Eichstätt reißt nicht ab: Katholische Elternschaft „bestürzt“

23.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:35 Uhr

Das Schulzentrum in Rebdorf in Eichstätt. Foto: Chloupek, Archiv

Der Landesverband der Katholischen Elternschaft hat „mit Bestürzung“ auf die Entscheidung des Bistums Eichstätt reagiert, sich von allen katholischen Schulen unter diözesaner Trägerschaft zu trennen. Der Landesvorsitzende Stephan Hager sprach von einer „Zäsur“ und stellte einen Zusammenhang zu den „weitreichenden Folgen der diözesanen Finanzkrise“ her.



Einen Zukunftsplan, den das Bistum vergangene Woche veröffentlichte, „zu Lasten der Schulbildung zu ratifizieren, wird von der Katholischen Elternschaft vehement und mit großer Fassungslosigkeit missbilligt“, so Hager in einer Stellungnahme des Verbands von Mittwochabend. Mit der Aufgabe der Trägerschaften zweier Schulzentren und einer Realschule werde „die katholische Schulbildung im zentral gelegenen Bistum Bayerns gänzlich aufgelöst“.

Kritik an Sparplänen



Die Diözese Eichstätt hatte vergangene Woche einen Zukunftsplan publik gemacht, der als Reaktion auf die prekäre Haushaltslage eine mittelfristige Stabilisierung eines millionenschweren jährlichen Defizits bringen soll. Unter anderem ist davon auch die bistumseigene Kirchenzeitung betroffen: Sie soll aufgegeben werden. Bei seiner Frühjahrstagung am Wochenende übte auch der Diözesanrat Kritik an den Sparplänen.

„Tür zur christlichen Werteorientierung zugeschlagen“



Die Katholische Elternschaft sei in den Entscheidungsprozess nicht beratend einbezogen worden. „Die katholische Kirche im Bistum Eichstätt gibt dieses Handlungsfeld Schule ersatzlos auf und streicht die Beteiligungsvielfalt an den Elementen eines christlichen Erfahrungsraums am Lebensort Schule“, sagte Hager. Den Familien im Bistum werde so „die Tür zur christlichen Werteorientierung und Lebensgestaltung außerhalb der Familie zugeschlagen“.

Schulen als Zukunftsorte gelebter Kirche



Die KED sei der Überzeugung, „dass unsere katholischen Schulen eine wichtige Ergänzung zum öffentlichen Schulsystem darstellen“. Die allgemeine schulische christliche Bildung sei ein relevantes Kriterium, Schulen als Zukunftsorte von gelebter Kirche zu verstehen sowie einen frühen Akzent für wertorientierte und religiöse Themen zu setzen.

Zugleich bot Hager an, man sei „zu konstruktiven und der Sache dienenden Gesprächen mit dem Bistum und dem Verbandsnetzwerk zu Schule, Eltern und Trägern bereit“.