Ende einer Ära
Kriegerverein Zandt: Paul Wermuth nach 52 Jahren als Kassier verabschiedet

30.11.2022 | Stand 19.09.2023, 0:57 Uhr

Der Vorstand mit der Bürgermeisterin (von links): Bernhard Pfaller, Hugo Knittel, Claudia Forster, Klaus Klügl, Paul Wermuth und Jakob Böhm. Foto: Knittel

Zandt – Traditionell nach der Gedenkfeier am Kriegerdenkmal fand die Jahresversammlung des Krieger-, Soldaten- und Kameradenvereins Zandt im Sport- und Schützenheim statt. Vorsitzender Klaus Klügl wies bei der Gedenkminute für die verstorbenen Mitglieder darauf hin, dass in diesem Jahr das letzte Mitglied, das noch Kriegsteilnehmer war, verstorben ist. In seinem Bericht ging Klügl auch mehrere Jahre zurück, da in den letzten beiden Jahren keine Jahresversammlungen abgehalten werden konnten. Klügl berichtete, dass der Verein derzeit 113 Mitglieder hat. Seit diesem Jahr sind erstmals zwei Frauen Mitglied im Verein. Seit 60 Jahren ist der Kriegerverein Mitglied im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Im Kriegerdenkmal konnte, nachdem der bisherige Baum zu groß wurde und beim Weihnachtsmarkt in Denkendorf Verwendung fand, ein neuer, von Claudia Forster privat gespendeter Baum gepflanzt werden. Weiterhin ging Klügl auf die 100-Jahr-Feier der Einweihung des Kriegerdenkmals und der Fahnenweihe ein. Als jüngste Aktivität nannte er die Beteiligung an der Verköstigung der Marktbesucher beim Adventskranzmarkt der Familie Hiemer zusammen mit der Freiwilligen Feuerwehr.

Auf der Versammlung wurden auch Neuwahlen durchgeführt: Erster Vorsitzender ist Klaus Klügl, Zweiter Vorsitzender Hugo Knittel. Zum Kassier wurde Bernhard Pfaller gewählt. Schriftführer ist Jakob Böhm, Kassenprüfer sind Rainer Domes und Herrmann Vogl, Kanonier ist Georg Löffler, Fahnenbegleiter sind Michael Klein, Alfred Klein, Johann Lochner und Hugo Knittel. Der bisherige Kassier, Paul Wermuth, wurde aus seinem Amt verabschiedet, das er 52 Jahre innehatte.

Die geplante Waldweihnacht findet am 4. Dezember um 15.30 Uhr mit anschließender Bewirtung am Feuerwehrhaus statt. Klügl wies noch auf ein Problem beim Gedenkstein am Kriegerdenkmal hin. Die Namen auf der Steintafel sind teilweise sehr verblichen. Hier muss in naher Zukunft eine dauerhafte Lösung gefunden werden. Der Vorsitzende bat die Mitglieder um Vorschläge.

Ein weiterer Punkt, der Sorgen bereitet, ist der Fähnrich. Nachdem der bisherige Fahnenträger aus gesundheitlichen Gründen das Amt nicht mehr ausüben kann, sucht der Kriegerverein dringend einen Nachfolger.

52 Jahre die Finanzen im Blick



Ein äußerst verdienstvolles Vereinsmitglied hat in der Jahresversammlung des Krieger-, Soldaten- und Kameradenvereins Zandt seinen Rücktritt vom Amt des Kassiers bekanntgegeben. Paul Wermuth hatte dieses für den Verein so bedeutende Ehrenamt über einen Zeitraum von 52 Jahren ausgeübt.

Nach seiner Entlassung aus dem Grundwehrdienst Anfang der 60er-Jahre trat Wermuth, wie es damals im Dorf üblich war, als Reservist dem Kriegerverein bei. Bei der Jahresversammlung im Oktober 1970 übernahm er das Amt des Kassiers und übte dieses ununterbrochen bis zur Jahresversammlung 2022 aus. Bei keiner der im dreijährigen Rhythmus stattfindenden Kassenprüfungen gab es eine Beanstandung.

Für seine Verdienste wurde Paul Wermuth 2007 zum Ehrenmitglied des Krieger-, Soldaten- und Kameradenvereins ernannt. In seiner Amtszeit hat Paul Wermuth mit mehreren Vorsitzenden zusammengearbeitet. Eine Kuriosität am Rande: 1970 hatte Paul Wermuth von seinem Vorgänger das Kassenbuch des Vereins übernommen, das damals bereits seit 1937 geführt war. Wermuth hat dieses Buch, das noch im Original erhalten ist, bis 2013 fortgeführt und, nachdem alle Seiten vollgeschrieben waren, darauf bestanden, dass ein gleiches Kassenbuch beschafft wurde, was nach einer intensiven Internetrecherche auch geglückt ist. Ob sein Nachfolger die Kassenbuchführung in der von Paul Wermuth favorisierten Art fortführt oder auf eine EDV-gestützte Lösung umsteigt, ist noch nicht bekannt.

Doch nicht nur als ehrenamtlicher Kassier hat sich Paul Wermuth in das Vereinsleben des Krieger-, Soldaten- und Kameradenvereins Zandt eingebracht. Er hat sich auch um die Pflege des Kriegerdenkmals gekümmert. Um die Würdigung des ehrenamtlichen Engagements von Paul Wermuth noch abzurunden, sei angemerkt, dass er nicht nur im Krieger-, Soldaten- und Kameradenverein aktiv war, sondern auch beim VfB Zandt. Dort hat Paul Wermuth über 20 Jahre das Amt des Kassiers ausgeübt und zudem noch über einen sehr langen Zeitraum die Pflege des Sportplatzes übernommen. Weiterhin kümmerte sich der gelernte Kfz-Meister beim Sportverein auch um den Unterhalt der Maschinen.

knh