100-jähriges Jubiläum
Krieger- und Kameradenverein Zandt ehrt sein Kriegerdenkmal

15.07.2022 | Stand 22.09.2023, 21:11 Uhr

Am Kriegerdenkmal erinnerte Vorsitzender Klaus Klügl an die Anfänge des Vereins. Fotos: Knittel

Zandt – Der Krieger,- Soldaten- und Kameradenverein Zandt hat ein besonderes Fest begangen: Nachdem der 100. Jahrestag der Vereinsgründung im Februar 2021 mitten in die Pandemie gefallen ist, haben die Verantwortlichen ein weiteres Ereignis zum Anlass genommen, um zurückzublicken. Am 9. Juli 1922 wurde die Vereinsfahne gesegnet und das am südlichen Ortsrand gelegene Kriegerdenkmal enthüllt .

In der Vereinschronik ist niedergeschrieben, dass die Bevölkerung am 9. Juli 1922 um 4 Uhr mit mehreren Böllerschüssen geweckt worden ist. Diese frühe Zeit wollte man den heutigen Bewohnern ersparen, so dass der Weckruf mit einem Gedenken am Kriegerdenkmal erst um 8.30 Uhr stattfand. Vorsitzender Klaus Klügl ließ in seiner kurzen Ansprache die Entstehung des Kriegerdenkmals Revue passieren. Der damalige Oberforstverwalter Max Röcks-eisen, der seinen Dienstsitz genau gegenüber des Kriegerdenkmals hatte, war der Hauptinitiator für dessen Aufstellung – sicher veranlasst durch den Tod seines Sohnes im ersten Weltkrieg.

Die Pflege und der Erhalt des schön angelegten Ehrenmals ist eine der Hauptaufgaben des Krieger,- Soldaten- und Kameradenvereins. Bürgermeisterin Claudia Forster betonte in ihrem Grußwort die Bedeutung des Mahnmals als Erinnerung an die Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege. Mit dem Lied vom Guten Kameraden, vorgetragen von den Limes-Bläsern um Bernhard Hiemer und mit drei Salutschüssen, endete der erste Programmpunkt des Festtages. Die Salutschüsse wurden vom Kriegerverein Denkendorf übernommen, weil die vereinseigene Salutkanone bereits im Festsaal zur Besichtigung ausgestellt war.

Es folgte ein Festgottesdienst in der Pfarrkirche. Zu diesem von Pfarrer Konrad Weber feierlich zelebrierten und von der Gruppe Rhytmix musikalisch umrahmten Gottesdienst waren auch der Patenverein aus Denkendorf, der Kriegerverein Dörndorf, die Reservistenkameradschaft Kipfenberg sowie die örtliche Feuerwehr und die Limesschützen Zandt mit ihren Fahnenabordnungen gekommen. Im Sport- und Schützenheim hatten fleißige Helfer anschließend alles für die Festfeier vorbereitet.

Den Kriegervereinsmitgliedern war es gelungen, im Vorfeld Nachkommen des Hauptinitiators des Kriegerdenkmals ausfindig zu machen. So konnte Vorsitzender Klügl die Urenkelin von Max Röckseisen mit einigen Familienmitgliedern begrüßen.

Nach dem gemeinsamen Mittagstisch zeigte Klügl in seiner Festansprache die Entstehung und den Werdegang des Vereins auf. Angefangen von den ersten Zusammenkünften nach dem Ersten Weltkrieg über die Zeit des Nationalsozialismus, dem Verbot durch die Alliierten nach dem Zweiten Weltkrieg, die Wiedergründung, die Fahnenweihe 1961 bis heute. Die sehr bewegte Geschichte des Vereins fand bei den Zuhörern größtes Interesse. Sehr interessiert hörten die Anwesenden auch den Ausführungen des zweiten Referenten, Konrad Schießl, zu, der über die Zeit im ersten Weltkrieg allgemein und über die Schicksale von drei Personen im Detail berichtete.

Schießl hatte zudem noch im Schützenraum eine kleine Ausstellung mit Originalexponaten aus der Zeit vor über einhundert Jahren zusammengestellt, die sehr großes Interesse fand.
Den Abschluss der geplanten Vorträge machte Vize-Vorsitzender Hugo Knittel mit seinen Ausführungen zum Salutschießen. Angefangen vom Ursprung als Marinetradition im 16. Jahrhundert über die Salutordnung im Kaiserreich bis hin zum Wachbataillon der Bundeswehr, das noch heute bei Staatsvisiten 21 Salutschüsse abgibt.

Der Kriegerverein in Zandt schaffte bereits 1923 eine Salutkanone an. Diese stand als Ausstellungsstück auf der Bühne und wurde von vielen Besuchern bestaunt. Knittel zeigte das sehr bewegte Leben der Salutkanone der vergangenen 99 Jahre auf. Der derzeitige Kanonier, Georg Löffler, beantwortete viele technische Fragen. Zum Abschluss des Festtages überreichte der Vereinsvorstand an die Vereine die Erinnerungsbänder mit einer gebundenen Ausfertigung der Vereinschronik. Auch die Familie Röckseisen erhielt ein Erinnerungsband mit einer Chronik.

knh