Sie sind die Jugend von heute und die Retter von morgen: Knapp 300 Jugendliche von Feuerwehren aus dem gesamten Landkreis Eichstätt haben am Samstag beim Kreisjugendfeuerwehrtag in Stammham – dem größten KJFT in ganz Oberbayern – gezeigt, was sie drauf haben.
Lasset die Spiele beginnen
Es geht um Geschicklichkeit, Schnelligkeit, saubere Arbeit, Feuerwehrwissen und vor allem um Teamarbeit. Insgesamt sind 77 Mannschaften von 30 Feuerwehren aus dem ganzen Landkreis Eichstätt am Kreisjugendfeuerwehrtag in Stammham gegeneinander angetreten. An sechs Stationen haben die Schiedsrichter die Nachwuchsfeuerwehrler auf die Probe gestellt: Unter anderem musste ein Hindernisparcours bewältigt werden, es wurde Wissen zur Ersten Hilfe abgefragt und auch Knoten und Saugleitungskuppeln waren Teil einer Station. Beim Wassertransport wurde es dann auch nass.
Keine Schönwetter-Feuerwehrler
Nachmittags hat sich dann doch die Sonne blicken lassen: Nach dem regnerischen Start am Samstagvormittag war das auch nötig. Die Jugendfeuerwehrler haben sich von dem schlechten Wetter aber nicht unterkriegen lassen und haben Alles gegeben. „Ich bin stolz, dass so viele Jugendliche da sind und dem Regen getrotzt haben“, meint der Kreisjugendfeuerwehrwart Christian Heckl kurz nach Mittag. Normalerweise war der KJFT immer im August, heuer aber zum ersten Mal etwas später. „Lieber haben wir so ein Wetter als 35 Grad.“ Mit seinem Team plane er bereits den KJFT für das kommenden Jahr.
Wir planen eine Demo
In Anlehnung an die Stationen des KJFT hat sich auch das Demokratiemobil des Kreisjugendrings Eichstätt kreative Stationen für die Jugendlichen einfallen lassen. „Gerade jetzt ist Demokratisierung sehr wichtig“, sagt mit Manfred Muthig der Vorsitzende des KJR. Die jungen Feuerwehrler lernten unter anderem, wie man eine Demonstration plant und haben Plakate dafür gemalt. Auch die Kreisverkehrswacht war dabei und hat den Jugendlichen die Gefahren im Straßenverkehr näher gebracht. Durch eine Kifferbrille konnten sie sogar nachempfinden, wie es sich anfühlt, wenn man „drei Dübel“ geraucht hat.
Ins Gespräch kommen
Es geht nicht ums Gewinnen, sondern um das Netzwerken. So zumindest sieht Rüdiger Sobotta, Vorsitzender des Bezirkfeuerwehrverbands Oberbayern, den Kreisjugendfeuerwehrtag. Er ist für diesen Tag extra nach Stammham gekommen. „Der Landkreis Eichstätt ist sehr groß. Da entstehen schöne Kontakte, die auch später im Einsatz bei der Zusammenarbeit hilfreich sind.“ Der Austausch untereinander sei sehr wichtig. Die Jugendarbeit in Oberbayern läuft ihm zufolge gut. Insgesamt seien rund 10.000 Jugendliche Mitglied in den Jugendfeuerwehren Oberbayerns. Das sei das Verdienst der Jugendwarte vor Ort.
Freunde aus Altötting
Da gibt es Stammham – heuer Ausrichter des Kreisjugendfeuerwehrtages. Und dann gibt es auch noch Stammham am Inn. Seit vergangenem Jahr pflegen die beiden Gemeinden eine Partnerschaft. Deshalb ist die Feuerwehr aus dem Landkreis Altötting mit einer Mannschaft zum KJFT nach Eichstätt gekommen. Naomi, Jana, Lennart und Sarah haben es sogar auf Platz 47 geschafft, obwohl es so einen Wettbewerb der Jugendfeuerwehren bei ihnen gar nicht gibt. Dafür haben sie auch vier Wochen lang geübt. Und abends haben sie zusammen auf der „Lösch di selba“-Party mit ihren Namenspartnern gefeiert.
Stolz auf die Jugendlichen
Am Rande der Stationen wird gegrölt, gejubelt und angefeuert: Wochenlang haben sich die Jugendfeuerwehren des Landkreises auf diesen Tag vorbereitet. Vom Schiedsrichter heißt es „Zur Übung, fertig!“, und dann geben sie Vollgas: Schnell und ordentlich arbeiten die Retter von morgen ihre Aufgaben ab. Landrat Alexander Anetsberger macht es stolz, dass der Landkreis Eichstätt mittlerweile den größten Kreisjugendfeuerwehrtag Oberbayerns ausrichtet und bei der Jugendarbeit so gut aufgestellt ist. „Jeder, der heute mitgemacht hat, hat etwas gewonnen: nämlich Erfahrung“, sagt er.
Zwei kleine Fehler mit fatalen Auswirkungen
Zum ersten Mal in der Geschichte des Kreisjugendfeuerwehrtags in Eichstätt – und den gibt es nun immerhin schon seit 31 Jahren – hat sich eine reine Mädchenmannschaft den ersten Platz gesichert. Es kam zu tosenden Jubelstürmen bei der Siegerehrung. Danach sind jedoch zwei kleine Fehler bei der Auswertung aufgefallen, die fatale Auswirkungen auf die Platzierungen der insgesamt 77 Mannschaften haben: Besonders bei den vorderen Plätzen hat sich einiges nach hinten und vorne verschoben. Das teilt Andreas Mengert, stellvertretender Kreisjugendwart, mit.
Im Grunde war es nur ein kleiner Zahlendreher und ein vergessenes Kreuz, doch mit enormen Auswirkungen. „Wir bemühen uns, schnellstmöglich eine Lösung zu finden und das richtigzustellen.“ Eine offene und ehrliche Kommunikation sei dem Kreisjugendfeuerwehrausschuss sehr wichtig. Nach Korrektur sind folgende Mannschaften die Sieger des KJFT 2024: Gewinner der Gesamtwertung ist die Mädchenmannschaft Attenzell-Schambach 1, die sich durch den Gesamtsieg auch den ersten Platz der Mädchenwertung erkämpft hat. Auf Platz zwei der Gesamtwertung ist Denkendorf 2 gelandet, dahinter Beilngries 3.
Hier die korrekten Platzierungen der Gesamt- und Mädchenwertung:
Artikel kommentieren