Eine Anlaufstelle für werdende Eltern und Familien mit kleinen Kindern, die aufgrund ihrer Familien- oder Lebenssituation belastet sind, stellt die Koordinierende Kinderschutzstelle (KoKi) des Landkreises dar. Sie richtet ihren Blick auf die Entwicklung von Kindern in den sensiblen ersten drei Lebensjahren und kann im Sommer diesen Jahres auf 15 Jahre des Bestehens zurückblicken.
Begonnen hat alles im Dezember 2008, angesiedelt beim Amt für Familie und Jugend. Mittlerweile hat man sich personell erweitert und das KoKi-Team ist im Dienstleistungszentrum des Landratsamtes in Lenting untergebracht. Zentrale Aufgabe der KoKi ist Aufbau, Pflege und Koordination eines dichten Netzwerkes aller Einrichtungen, Dienste und Berufsgruppen, die mit Familien arbeiten. Zielstellung ist die Etablierung nachhaltiger interdisziplinärer Netzwerke mit der Funktion eines sogenannten „Sozialen Frühwarnsystems“.
Die Aufgaben der KoKi untergliedern sich in drei zentrale Bereiche: Einzelfallhilfe, Netzwerkarbeit und Öffentlichkeitsarbeit. Die Hilfe orientiert sich dabei stets an den Grundbedürfnissen des Kindes und am Unterstützungsbedarf der Eltern. „Es gibt immer wieder kleine und große Herausforderungen und Schicksalsschläge in Familien: Überlastung aus verschiedensten Gründen, Trennungen, körperliche und seelische Krankheiten, Unfälle oder Todesfälle. Wir nehmen alle Situationen an und sind bemüht, den Familien so gut wie möglich zu helfen“, sagt KoKi-Mitarbeiterin Christine Spiegl, „Je eher die Belastungen erkannt werden, umso besser kann eine rasche Unterstützung erfolgen“. Darüber hinaus informiert die KoKi im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit sowohl über das eigene Informations- und Angebotsspektrum, als auch über das von Netzwerkpartnern.
Je früher Eltern Hilfe bekommen, desto größer seien die Chancen, dass sie für die gesunde Entwicklung ihrer Kinder sorgen können. Im Netzwerk Frühe Kindheit sind Kliniken, Ärzte und Hebammen, Beratungs- und Therapiestellen sowie Fachdienste der Jugendhilfe und Kindertagesbetreuungseinrichtungen vertreten. Ein Schwerpunkt der Netzwerkarbeit liegt im Landkreis Eichstätt seit 2018 auf den „Runden Tischen“ im Netzwerk Frühe Kindheit: „Diese bieten den Netzwerkpartnern nicht nur die Möglichkeit andere Institutionen oder Fachbereiche kennenzulernen, sondern auch sich untereinander auszutauschen und eigenes Informationsmaterial weiterzugeben“, betont KoKi-Mitarbeiterin Anett Pohl.
Im Sommer 2022 startete die KoKi das Ehrenamtsprojekt „FamilienBand“, um Familien durch Ehrenamtliche zu unterstützen. Hier gehe es um eine niederschwellige Unterstützung und Entlastung von Familien, die kein soziales Netzwerk vor Ort haben. „Die Aufgaben in der KoKi sind sehr abwechslungsreich. Wir haben die Möglichkeit, Familien von Beginn an zu begleiten, zu sehen, wie Familien zusammenwachsen und wie ein guter Start ins Kinderleben gelingen kann“. Für „FamilienBand“ werden auch stets weitere ehrenamtliche Helfer gesucht.
lkr
Artikel kommentieren