Bernd Weber führ Genossen an
Keine Doppelspitze mehr: SPD im Unterbezirk Eichstätt wählt Vorstand

17.05.2023 | Stand 16.09.2023, 21:58 Uhr

Der Vorstand der SPD im Unterbezirk Eichstätt (v. l.): Monika Demmel, Alfred Schlachtmeier, Andrea Mickel, Bernd Weber, Landtagskandidatin Michelle Harrer und Jennifer Ferwagner. Foto: Mickel

Die SPD im Landkreis hat in Eichstätt den Vorstand des Unterbezirks neu gewählt. Künftig führt Bernd Weber die Genossen alleine an. Eine Doppelspitze wie bisher soll es vorerst nicht mehr geben. Weber wurde mit knapp 96 Prozent der Stimmen im Amt bestätigt, wie die SPD im Nachgang der Wahl mitteilte. Der EK war zur Veranstaltung nicht eingeladen worden.

Mit jeweils mehr als 97 Prozent Zustimmung wurden Christian Alberter, Michelle Harrer, Elisabeth Kreis, Andrea Mickel, Roland Sammüller, Carmen Schmidt und Christian Wagner als stellvertretende Vorsitzende gewählt. Kassiererin ist Monika Demmel: Sie folgt auf Hertha Zauner, die sich aus persönlichen Gründen nicht mehr zu Wahl stellte. Ebenfalls neu im Amt ist Jennifer Ferwagner als Schriftführerin. Vertreter „60plus“ bleibt Alfred Schlachtmeier, als Beisitzer fungieren Thomas Obermeier, Stefan Rank und Alexander Wenzl. Die Schiedskommission wurde in der Besetzung Siegfried Betz (Vorsitzender), Hertha Zauner, Ulrike Hecht, Annemarie Gärtner, Bernd Hertel, Sepp Steril und Beate Ferstl bestätigt. Betz hoffte, dass sie wie bisher nie zum Einsatz kommen werde.

SPD-Landtagskandidatin Michelle Harrer präsentierte in der Versammlung auch die Schwerpunkte ihres Wahlprogramms: der Kampf für ein soziales und gerechteres Bayern mit bezahlbaren Wohnen und bezahlbarem Leben an sich. Als Arbeiterkind sei es ihr sehr wichtig, dass soziale Politik wieder eine Stimme im Landtag bekomme. Bezirksrätin Andrea Mickel, die auch erneut für das Gremium kandidiert, reflektierte ihre bisherige Arbeit im Bezirkstag und betonte, auch weiterhin alles für die Region im Bezirkstag zu geben.

In seinem Bericht zur Situation im Unterbezirk Eichstätt benannte Bernd Weber Themen wie die Inflation, Energiekosten und fehlenden Wohnraum. Gerade zu letzterem Thema, zu dem man bereits in Kipfenberg war, gibt es eine ganze Reihe an Ideen bei den Genossen: Hier will man sich auch andere Landkreise anschauen, beispielsweise Friedberg, wo es bereits eine entsprechende Wohnungsgenossenschaft gibt oder Traunstein, wo mit einem Zweckverband gearbeitet wird. Die Kommunikation zum Koalitions-Thema „Heizungstausch“ nannte Weber indes „ungeschickt“. Die SPD-Ortsvereine befänden sich Weber zufolge teilweise im Krisenmodus: Auf Anfrage unserer Zeitung sagte er im Nachgang, dass die Ortsverbände kleiner würden, oftmals über das notwendige Maß hinaus keine Veranstaltungen möglich wären. „Hier ist vielleicht mehr Zusammenarbeit notwendig“, so Weber, der das mit den Ortsverbänden beispielsweise in einem Workshop erarbeiten will.

Der Sprecher der SPD-Kreistagsfraktion Dieter Betz berichtete über die aktuelle Situation der Kliniken, die Kreisumlage und in diesem Zusammenhang die wohl kommende Verschuldung im Haushalt. Man erwarte „sehnsüchtig“ das Regionalgutachten zu den Kliniken und die daraus resultierenden Schlussfolgerungen. Neben dem Neubau des pädagogischen Förderzentrums in Kösching und der Erweiterung des Gymnasiums Gaimersheim wolle sich die Fraktion verstärkt um das Thema bezahlbares Wohnen kümmern, hier seien Landkreis und Kommunen gefordert.

Der Eichstätter Christian Alberter stellte im Nachgang das Wahlkampfteam vor, dass seit Januar bereits die Aktionen und Inhalte organisiert. Das Team besteht aus fünf bis sechs Genossen, die sich zwei Mal im Monat treffen und die Strategie ausarbeiten. Dazu gehörten auch angedachte Themenveranstaltungen wie zur Gesundheit, zur Arbeit und zu erneuerbarer Energie. „Wir müssen auf jeden Fall präsent sein“, sagte Weber.

EK/smo