Nach Ankündigung aus Eichstätt
Katholische Chefredakteure „bestürzt“ über Schließung der Kirchenzeitung

22.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:39 Uhr

Die Kirchenzeitung für das Bistum Eichstätt soll eingestellt werden. Foto: Kleinhans

Die Chefredakteure der deutschen katholischen Kichenzeitungen zeigen sich „bestürzt“ über die angekündigte Aufgabe der Eichstätter Kirchenzeitung. Das geht aus einer Erklärung hervor, die stellvertretend von Andreas Kuschbert (Bamberg) und Claudia Auffenberg (Paderborn) unterzeichnet ist.

Vergangene Woche hatte das Bistums Eichstätt aufgrund seiner prekären Haushaltslage angekündigt, sich von der Trägerschaft der kirchlichen Schulen zu trennen und auch die Bistumszeitung, den seit 1934 bestehenden Willibaldsboten, aufzugeben. Die Nachricht davon muss die Vertreter der deutschen Kirchenzeitungen während einer Konferenz der Chefredakteurinnen und Chefredakteure der katholischen Bistumspresse in München erreich haben. „Unsere Solidarität gilt den Kolleginnen und Kollegen in Eichstätt“, heißt es in der Erklärung.

Die Kirchenzeitung Eichstätt hat eine bezahlte Abo-Auflage von rund 8700 Exemplaren. „Studien belegen, dass jedes Kirchenzeitungsexemplar von bis zu drei Personen gelesen wird“, so die Vertreter der Bistumszeitungen. „Bei allem Verständnis für Sparmaßnahmen“ zeige man so rund 25000 Leserinnen und Lesern „die kalte Schulter“. Und dies in einer Zeit, in der „die der Kirche hochverbundene Menschen die Treue halten“ . Gleiches gelte für Redakteurinnen und Redakteure: „Wir appellieren daher eindringlich an die Verantwortlichen, alle Möglichkeiten zu prüfen, um die Eichstätter Kirchenzeitung zu erhalten. Kooperationen über die Bistumsgrenzen hinaus könnten eine Möglichkeit sein.“

Dass die Auflagen überall zurückgehen, beobachte man mit Sorge. „Zugleich besorgt es uns, dass es in den meisten Bistümern kaum ein echtes Interesse für die eigene Zeitung gibt“, so Kuschbert und Auffenberg.

In seinem Grußwort zum 75-jährigen Bestehen der Kirchenzeitung betonte Bischof Gregor Maria Hanke: „Kirche lebt vom Glaubenszeugnis, das heute mehr denn je der medialen Vermittlung bedarf. So leistet die Kirchenzeitung einen wichtigen Dienst, wenn sie aus der Weltkirche und aus dem Bistum aktuell informiert.“ Hanke ist Herausgeber des Willibaldsboten.