„Dreggsagg“ in Höchstform
Kabarettist Michl Müller lästert in Denkendorf über Corona und die Fußball-WM in Katar

22.11.2022 | Stand 19.09.2023, 3:47 Uhr

Michl Müller trat mit seinem aktuellen Bühnenprogramm „Verrückt nach Müller?“ in Denkendorf auf. Foto: Pfaller

Denkendorf – „Denkendorf, ich wär da für die Gegenveranstaltung zur WM-Eröffnung“, grüßte Michl Müller in die Runde. Katar habe mit Fußball so viel zu tun wie der Papst mit einer Erotikmesse im Petersdom, legte er nach. Mit diesem Intro hatte der fränkische Kabarettist auf der Bühne bereits alle Lacher auf seiner Seite.

Zuvor hatte der Organisator von der Freiwilligen Feuerwehr Denkendorf, Bernd Mosandl, in seinen einleitenden Worten erklärt, dass nun endlich der zweimal verschobene Kabarettabend stattfinden kann. Vor fast ausverkauftem Haus war es ihm eine große Freude, mit dem nicht nur aus der Fastnacht in Franken bekannten Michl Müller ein kabarettistisches Schwergewicht nach Denkendorf geholt zu haben. Schwere Zeiten liefern Kabarettisten stets gute Vorlagen.

Es sei eh ein total verrücktes Jahr gewesen, dieses 2022, so Michl Müller. Der Schuhbeck müsse ins Gefängnis, obwohl er gar nicht schlecht gekocht habe. Jetzt gebe es im Gefängnis Sterneküche. Und im September sei dann auch noch die Queen, die „Themsen Liesl“, gestorben. Von den Schwierigkeiten der Ampel-Regierung bis zum Masken-selber-Basteln zu Beginn der Corona-Krise, Themenblöcke gab es genug, die satirisch beackert werden mussten. Ergänzt durch musikalische Einlagen, welche die vorher karikierten Themen aufgriffen.

Ein großer Themenbereich war Corona, „das ja noch nicht weg ist“. So sei Homeoffice nicht in allen Bereichen möglich gewesen. Natürlich bei den Schülern, jedoch heiße es nicht mehr Homeschooling sondern Distanz-, Wechsel- und Präsenzunterricht. Bei drei Kindern im Homeschooling, zwei Erwachsenen im Homeoffice sei die stromtechnische Leistungsfähigkeit des Kühlschranks oder Herdes schon bei manchen Familien in Mitleidenschaft gezogen worden. Auch wäre interessant gewesen zu sehen, wie denn Metzger im Homeoffice arbeiten, oder Maurer. Die Quintessenz von Michel Müllers aktuellem Bühnenprogramm „Verrückt nach Müller?“, bei allem, was kommt und was passiert: „Lasst euch bitte bloß nicht verrückt machen.“

EK