Rundgang in Wintershof
Josef Grienberger berichtet über Stand der Arbeiten an der Kirche, dem Maschinenstadel und am Feuerwehrhaus

06.08.2024 | Stand 06.08.2024, 20:00 Uhr |
Karl Grienberger

Am Feuerwehrhaus zeigt Oberbürgermeister Josef Grienberger den Baufortschritt und die weitere Planung. Foto: Grienberger

Mit einer Ortsteilbegehung, die von der Stadt Eichstätt organisiert wurde, wollte Oberbürgermeister Josef Grienberger mit den Bürgern seiner Heimatgemeinde in einen Dialog treten. Etwa 60 Bürger aus allen Altersschichten beteiligten sich mit Stadtrat Gregor Voggenreiter am Gang durch Wintershof und an der anschließenden Aussprache im Feuerwehrhaus.

An der Wintershofer Kirche Heilig Kreuz – hier liegt wie bei der Annakirche in Marienstein die Baulast bei der Stadt Eichstätt – nahm die Begehung ihren Ausgangspunkt: Grienberger erklärte, dass nach Eingang der Angebote der Verputz ausgebessert und ein neuer Farbanstrich geplant sei. Ebenso ist die Zugangstreppe marode und soll mit heimischem Material erneuert werden. Das Bauamt berechnet die Baukosten mit rund 30000 Euro.

Danach versammelte man sich am gemeindlichen Maschinenstadel. Hier zitierte Grienberger den entsprechenden Satz aus dem Eingemeindungsvertrag vom Oktober 1977: „Die Große Kreisstadt Eichstätt überlässt den Rechtlern der Waldgenossenschaft Wintershof unentgeltlich gegen Übernahme der Unterhaltslast die Nutzung des gemeindlichen Maschinenstadels auf dem Grundstück Fl.-Nr. 284 1/3, so lange dort die Getreidereinigungsanlage untergebracht ist.“

Die Getreidereinigungsanlage steht immer noch im Stadel. Momentan sind hier Maschinen und Geräte von Bauern, Vereinen und Pfadfindern gelagert. Aber der Zustand der Holzkonstruktion, des Bodens, der Außenfassade oder der Zugangstore erfordert eine Sanierung. Diskussionsbedarf bestehe in den Nutzungsmöglichkeiten. Die Stadt rechne mit einer Eigenleistung der Wintershofer Bevölkerung und der Vereine.

Das dritte und letzte Ziel war das Feuerwehrhaus. Die Außenarbeiten sind im nördlichen Bereich bereits abgeschlossen. Im Süden stehen jetzt die Absenkung des Zugangsweges, die Treppenanlage und die Stellplätze an. Dazu musste die genaue Tiefe der Glasfaser- und Kupferleitungen durch Probegrabungen ermittelt werden. Für die Verbesserung der Außenanlagen sei ein Budget von 30000 Euro vorgesehen, welches auf die Eigenleistung der Wintershofer Bürger, die ortsansässigen Firmen und die Stadt Eichstätt verteilt werden soll.

Etwas früher als geplant eröffnete Grienberger den Bürgerdialog im Feuerwehrhaus mit Wintershofer Statistikzahlen: Der älteste Bürger ist 92 Jahre, das Durchschnittsalter liegt bei 42 Jahren, die Einwohnerzahl beträgt 359 und der jüngste Einwohner ist am 9. November des vergangenen Jahres geboren.

Die Wintershofer gehören zum Sprengel der Grundschule St. Walburg. Grienberger brachte Klarheit über die dortigen Besitzverhältnisse: Das Schulgebäude gehört der Stadt, der Pausenhof und das Gästehaus sind Klosterbesitz, der Straßenstreifen vor dem Gästehaus ist städtisches Gebiet. Somit ist St. Walburg die einzige Schule, die keinen Pausenhof besitzt. Dieser Schulhof wird nun neu gestaltet. Ins Zentrum kommt eine grüne Insel mit Baum. Die Pausenhofgrenze Richtung Gästehaus wird mit Quadersteinen und Pflanztrögen markiert. Die Parksituation für die Gottesdienstbesucher, Lehrkräfte der Schule oder das Gästehaus muss nach Abbau der Baustelle neu besprochen werden. Grienberger ist sich sicher, dass hier ein erträglicher Kompromiss gefunden wird.

Manche Straßen in Wintershof sind in sehr schlechtem Zustand. Noch für 2024 ist geplant, den Verbindungweg zur B13 in einer Länge von rund 400 Metern abzufräsen und neu zu asphaltieren. Wegen der geringen Breite der Fahrbahn und des bekannten Nebelloches regte eine Bürgerin an, weiße seitliche Fahrbahnmarkierungen aufzutragen.

Eichstätt sieht sich als fahrradfreundliche Kommune. Wintershof soll deshalb laut Grienberger noch heuer eine Verbindung zu Eichstätt erhalten. Dazu wird die Radstrecke von der „Lüften“ zum Lüftenweg fahrradtauglich hergerichtet. Parallel zur Kreisstraße EI 19 (Lüften – Schernfelder Kreisel) ist ein asphaltierter Radweg geplant. Von der „Lüften“ bis zur ersten Einfahrt nach Wintershof besteht bereits ein geteerter Weg. Danach soll der Radweg die EI 19 queren und am Kreisel an der B13 an das bereits bestehende Radnetz angebunden werden. Die Gesamtkosten von etwa zwei Millionen Euro werden vom Freistaat Bayern, dem Landkreis und von der Stadt Eichstätt finanziert. Eichstätt ist an den Kosten mit 150000 bis 200000 Euro beteiligt.

Dieses Format der Ortsteilsbegehung hat bei den Teilnehmern ein positives Echo gefunden. Hier wird Bürgernähe gelebt und das Gefühl gestärkt, dass die örtlichen Probleme anerkannt und ernstgenommen werden. Vielleicht mag das auch an der Person des Oberbürgermeisters liegen, der als gebürtiger Wintershofer in einem besonderen Verhältnis zu dem Ort steht. In den nächsten Tagen wird Grienberger mit Bewohnern in den Stadtteilen Rebdorf (7. August), Landershofen (8. August), Wasserzell (9. August) und Buchenhüll (18. Oktober) diesen Dialog fortsetzen. Der letzte Termin wurde auf Wunsch der Dorfgemeinschaft auf einen Tag nach der Einweihung des Feuerwehrhauses verschoben.

EK

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