Kinding
Jede Menge Bauanträge

Gemeinderat Kinding lehnt Vorhaben teilweise ab – Frage nach Stellplätzen taucht immer wieder auf

05.10.2022 | Stand 22.09.2023, 4:59 Uhr

Der Antrag für die Errichtung einer Lagerfläche für mineralische Schotterprodukte und die Erweiterung der Bauschuttdeponie durch die Geiger GmbH Stein- und Schotterwerke auf dem Gelände des Pfraundorfer Steinbruchs beschäftigten die Kindinger Markträte. Ein Lärmgutachten soll Aufschluss über die Lärmausbreitung von den Arbeiten auf der Lagerfläche geben. Der Pfraundorfer Steinbruch ist deutlich von der gegenüberliegenden Talseite oberhalb von Unteremmendorf erkennbar. Foto: Lund

Von Sabine Lund

Kinding – Der Kindinger Gemeinderat befasste sich in der jüngsten Sitzung mit verschiedenen Bauangelegenheiten. Gleich zwei Anträge lagen von der Firma Geiger GmbH Stein- und Schotterwerke vor. Der erste Antrag befasste sich mit der Errichtung einer Lagerfläche für mineralische Schotterprodukte auf dem Gelände der Firma Geiger in Pfraundorf. Bürgermeisterin Rita Böhm (CSU) informierte den Rat anhand des Lageplanes über das Vorhaben.

Ein bereits von der Gemeindeverwaltung angefordertes Lärmgutachten zur Lärmausbreitung wurde bis zur Sitzung von der Firma Geiger nicht vorgelegt, erklärte Böhm auf Nachfrage. Von den Räten wurde vorgebracht, dass der Lärm in den höheren Lagen des Ortsteils Unteremmendorf Probleme verursachen könnte. Bürgermeisterin Böhm schlug vor, das gemeindliche Einvernehmen unter der Voraussetzung zu erteilen, dass im Lärmgutachten die Auswirkungen des Lagerplatzes auf Anwesen in gleicher Höhenlage im Ortsteil Unteremmendorf nachgereicht werden und die Grenzwerte auch dort nicht überschritten werden. Dem schlossen sich die Gemeinderäte mehrheitlich an.

Im zweiten Antrag der Firma Geiger GmbH Stein- und Schotterwerke werden die Erweiterung und der Betrieb einer sogenannten Bauschuttdeponie der Kategorie DK-0 auf Teilflächen des Pfraundorfer Steinbruchs beantragt, wie die Bürgermeisterin mitteilte. Sie erklärte, dass die vorgelegte Planung vorsehe, dass das entstehende Sickerwasser über die Kanalisation in die Kläranlage Pfraundorf eingeleitet werden soll. Dem könne nicht zugestimmt werden, sagte Böhm mit Nachdruck, da beispielsweise die im Sickerwasser enthaltenen Sulfate den Beton angreifen und große Schäden an den Klärbecken verursachen. Auch sei unklar, welche weiteren Chemikalien das Sickerwasser enthält. Den vorliegenden Planungsunterlagen könne darüber hinaus nicht zugestimmt werden, da der Rekultivierungs- und Tekturplan insbesondere im Norden des Steinbruchs vom Rekultivierungsplan von 1989 abweiche. Der Plan aus dem Jahr 1989 habe weiterhin Gültigkeit, betonte die Bürgermeisterin. Auch für die im Plan eingezeichneten Steinbruch-Erweiterungen gebe es keine rechtskräftige Grundlage. Der Antrag wurde von den Gemeinderäten abgelehnt.

Bürgermeisterin Böhm erläuterte weiterhin, dass der Gasthof Wagner in Unteremmendorf plant, die Gaststube umzubauen und eine Überdachung des Eingangsbereiches samt Sitzbereich zu errichten. Ebenfalls wurde der Anbau eines Lagerraumes beantragt. Aus den Ansichten wurde deutlich, dass die Fensterfronten zur Straßenseite geändert werden sollen und sich damit ein neues Erscheinungsbild der Fassade ergibt. Die Gemeinderäte befürworteten das Vorhaben. Die Räte gaben ebenfalls einstimmig ihr Einvernehmen zum Antrag, das Kellergeschoss eines Wohnhauses im Ortsteil Haunstetten in Zukunft als Friseursalon zu nutzen. Der notwendige Stellplatz konnte dafür vorgewiesen werden, wie Böhm mitteilte.

Schwieriger gestaltete sich der Bauantrag für einen Umbau eines Einfamilienhauses in ein Zweifamilienhaus sowie den Anbau eines Bürogebäudes im Ortsteil Ilbling. Bei der Prüfung der Unterlagen wurde festgestellt, dass die notwendige Anzahl an Stellplätzen nicht nachgewiesen werden konnte. Die im Plan eingezeichnete Zufahrt wurde mit einer Breite von 12,50 Metern statt der zulässigen Breite von fünf Metern angegeben. „Das geplante Bauvorhaben befindet sich an einer Engstelle in Ilbling. Die dargestellte Anordnung des Bürogebäudes und der Parkplätze bilden eine große Gefahrenstelle für alle Verkehrsteilnehmer, da beim Rangieren keine Sicht auf die öffentliche Straße möglich ist“, betonte Böhm.

Die Markträte lehnten das Bauvorhaben sowie die Abweichung von den örtlichen Bauvorschriften bezüglich der Stellplatzsatzung und der Breite der Zufahrt ab.

EK