Der Obst- und Gartenbauverein Kösching hielt jetzt seine traditionelle Herbstversammlung ab. Vorsitzender Wolfgang Danner berichtete dabei vor den zahlreich erschienenen Mitgliedern und Interessierten über die Vereinsaktivitäten des Jahres.
Ein großer Erfolg sei das Christbaum-Schredderfest beim Mosthäusl gemeinsam mit den Tell-Schützen gewesen. Der Erlös ging mit einer Spende von 1315 Euro an „Sternstunden“. Diese Aktion werde am Samstag, 11. Januar, unter der Leitung des zweiten Vorsitzenden Fred Amann erneut durchgeführt, kündigte Danner an.
Weitere wichtige Aktivitäten waren die Pflege der Streuobstwiesen, zwei Obstbaumschnittkurse mit Baumwart Josef Zellner, eine Führung im Arzneipflanzengarten des Medizinhistorischen Museums Ingolstadt, die Aktion „Saubere Landschaft“ der Gemeinde sowie eine Blumenzwiebelpflanzaktion mit der Realschule, wobei 2700 Zwiebeln unter Anleitung von Vera Haag und Irmi Danner gepflanzt wurden. In der Mosterei hatten Schichtleiter Werner Lechner und sein Team in dieser Saison alle Hände voll zu tun. Zu den absoluten Höhepunkten zählten die Gestaltung des Bürgerfestes und die viertägige Reise ins Ruhrgebiet.
Fred Amann wies auf anstehende Veranstaltungen hin – etwa „Sauerkraut selbst gemacht“ unter Anleitung von Karin Eichinger und den Faschingsumzug, an dem sich der Gartenbauverein wieder beteiligen werde. Erfreut waren Danner und Amann über die Nominierung des Vereins für den „Bayerischen Biodiversitätspreis 2024“ aufgrund vielfältiger Aktionen im Bereich Naturschutz.
Einleitend zum Fachvortrag „Gestaltung von naturnahen Gärten“ von Dieter David vom Landesbund für Vogel- und Naturschutz betonte Wolfgang Danner, die großen Anliegen des OGV Kösching seien es, die Mitglieder über gartenbauliche Fachthemen zu informieren, sowie den Umweltschutz und die Landespflege zu fördern.
Und Dieter David legte in seinem engagierten Vortrag gleich los: Naturnah bedeute Gestaltung und Pflege des Gartens mit der Natur und den ihr eigenen Gesetzen – und nicht gegen sie, betonte er. Keineswegs sei damit aber gemeint, dass alles wild durcheinander wuchern müsse. Heimische Pflanzen seien an den Boden und die vorherrschenden Klimaverhältnisse der Region am besten angepasst. Arten wie Wiesen-Flockenblume, Skabiosen-Flockenblume, Karthäuser- und Pfingstnelke, Sand-Thymian, Wiesensalbei, Wicken, Ästige Graslilie, Nachtkerze oder Königskerze kämen auch mit wechselnden Wetterbedingungen gut zurecht. Klassiker eines wilden Gartens seien zweifelsohne Brennnesseln und Disteln. Doch gäbe es zahlreiche Alternativen, die ebenfalls wahre Insektenmagneten wären. Salbei, Minze, Schnittlauch, Oregano und Melisse seien nicht nur im Kräutergarten beliebt – sie zögen auch viele Schmetterlinge und Wildbienen an. Insgesamt informierte David in einem umfassenden Vortrag im jahreszeitlichen Verlauf mit dem Schwerpunkt Blumenwiese und trockene Bereiche mit zahlreichen Bildern und Beispielen über kreative Gestaltungsmöglichkeiten.
Wenn Schotterflächen gewünscht seien, dann nur ohne Folie bitte und mit insektenfreundlicher Bepflanzung. Auch hätten Gifte und torfhaltige Produkte seiner Meinung nach im Garten nichts mehr verloren. Der Fachmann schloss mit einem Appell: „Als Gärtner haben wir es in der Hand, wie unser eigenes Stück Natur aussehen soll. Wählen wir wilde, heimische Arten? Dann werden wir belohnt – durch satte Düfte, leuchtende Blüten und eine vielfältige Fauna, die staunen lässt.“
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