Lentinger Schulverband tagte
Immer mehr Schüler brauchen Hilfe und Beratung

31.01.2023 | Stand 17.09.2023, 4:11 Uhr

Ein wichtiges Thema in der letzten Versammlung des Schulverbandes Lenting: Die erhöhte Zahl von Beratungsgesprächen für Schüler weist auf einen Anstieg von Problemen mit der psychischen Gesundheit, Konflikten in der Klasse, Medienkonsum und Depressionen hin. Das Foto zeigt die Grund- und Mittelschule Lenting. Foto: Vogl

Über einen starken Anstieg bei den Unterstützungsangeboten für Schüler konnten in der jüngsten Schulverbandsversammlung in Lenting sowohl Kerstin Gillesen von der Jugendsozialarbeit (JaS) als auch Rektor Daniel Bösl berichten.

Bösl: „Die Anzahl der Schülerinnen und Schüler, die interne oder externe Hilfe in Anspruch nehmen, steigt kontinuierlich.“ Angebote gibt es unter anderem durch die JaS, die Schulsozialarbeit, Schulbegleiter, Familienhilfe und weitere therapeutische Maßnahmen.

Nachfrage nach Beratungen gestiegen

Die Zahlen der JaS-Beratung sind drastisch gestiegen: von 147 Beratungen mit Schülern im Jahr 2020 und 217 Beratungen im Jahr 2021 auf 293 Beratungen in vorigen Jahr. Die Zahl der Beratungen mit Eltern ist dagegen relativ konstant geblieben (104 Beratungen im Vergleich zu 103 Beratungen im vergangenen Jahr). Die besprochenen Themen sind unter anderem Konflikte mit Mitschülern, hoher Medienkonsum und Depressionen.

Jugendsozialarbeiter Andreas Wurtinger, der an der Grundschule Lenting arbeitet, berichtete über seine Beratungsgespräche mit Eltern und Schülern. Insgesamt wurden im vergangenen Schuljahr 41 Fälle betreut, das sind 21 Prozent aller Schüler. Häufige Themen, die Wurtinger ansprach, waren Überforderung in der Erziehung, verbale oder körperliche Gewalt, Streitigkeiten und Freundschaftskonflikte. Zurzeit arbeitet Wurtinger an einer Reihe von Projekten wie einem Hospizprojekt mit den Maltesern, Erste-Hilfe-Stunden, sowie Projekten zur Sexualaufklärung, zur Sozialkompetenz und zur Prävention.

Budget für Unterstützung bleibt bei 12.000 Euro

Da der Bedarf an Unterstützung an der Grund- und Mittelschule Lenting so hoch ist, beschloss die Schulverbandsversammlung einstimmig, das Budget für heuer bei 12.000 Euro zu belassen. Eigentlich hatte der Landkreis Eichstätt nämlich seine Förderrichtlinien zur Jugendsozialarbeit dahingehend angepasst, dass nur noch ein Zuschuss in Höhe von 3000 Euro je Standort gewährt wird. „Gerade auch in Hinblick auf die Folgen der Corona-Pandemie und des Ukraine-Kriegs ist eine Kürzung des Budgets nicht sinnvoll“, so Lentings Bürgermeister Christian Tauer (SPD).

Schulleiter Daniel Bösl ging in seinem Bericht auf den aktuellen Lehrermangel ein, der ab dem Schuljahr 2021/2022 zu einer Reduzierung des Ganztagsunterrichts geführt hat. „Die Pflichtstunden werden aber weiterhin abgedeckt“, so Bösl. Aufgrund der fehlenden Klassen in Kösching und Großmehring ist die Schülerzahl an der Mittelschule gestiegen, und auch an der Grundschule erhöhen sich die Zahlen stetig. Derzeit fehlt es der Schule an Klassenräumen, um diese Schüler unterzubringen.

„Der Schulbetrieb hat sich weitgehend normalisiert“

Die Zahl der Schüler in den M-Klassen ist leicht rückläufig (2021: 146 M-Schüler; 2022: 131 M-Schüler). Die Zahlen in den Ganztagsklassen bleiben jedoch weitgehend stabil. Im April 2022 hat die Mittelschule Lenting eine Willkommensklasse für ukrainische Flüchtlinge und eine zusätzliche Brückenklasse aufgenommen, für die eine ukrainische Lehrkraft eingestellt wurde. „Der Schulbetrieb hat sich weitgehend normalisiert, und die Schule nimmt nun an einem Essenscoaching des Netzwerks Kita- und Schulverpflegung teil“, wie Bösl informierte.

In der letzten Schulverbandsversammlung wurde Dieter Herrmann außerdem als neuer Geschäftsführer begrüßt. Seine Einstellung wurde vom Schulverband einstimmig bestätigt. Herrmann stellte anschließend den Haushalt 2023 vor, der mit rund 1,5 Millionen Euro im Verwaltungshaushalt und 175000 Euro im Vermögensetat ausgeglichen ist. Die Haushaltssatzung wurde anschließend verabschiedet.