In Beilngries hat an Allerheiligen in bewährter Form die Andacht mit Gräbersegnung auf dem Friedhof stattgefunden. Domkapitular und Stadtpfarrer Josef Funk zeichnete dabei ein Bild der Hoffnung über den Tod hinaus.
Es sind Glockenschläge, die weh tun. Die Narben aufreißen, Erinnerungen wach werden lassen. Die aber auch Hoffnung bestärken sollen – Hoffnung, dass es kein Abschied, ja kein Ende für immer war. Nachdem Domkapitular und Stadtpfarrer Josef Funk bei der Gräbersegnung auf dem Beilngrieser Friedhof an Allerheiligen die Namen der Gestorbenen im zurückliegenden Jahr verlesen hat, schlägt für eine Minute die Totenglocke. Die Versammelten verharren in Stille. Versunken in ihre ganz persönlichen Gedanken, Gefühle, Erinnerungen.
„Vielfach werden Gräber vergessen“
Auch in diesem Jahr sind viele Menschen auf den Beilngrieser Friedhof gekommen. In unserer ländlichen Gegend sei es glücklicherweise noch so, dass den Bürgern der Grabgang zu Allerheiligen etwas bedeutet, betont Funk. „Das ist nicht überall so“, fügt er an. „Vielfach werden Gräber vergessen.“
Er selbst sei davon überzeugt, dass ein Besuch am Grab aber durchaus wichtig sei, um die persönliche Erinnerung und die Beziehung zu den Gestorbenen aufrecht zu erhalten. Und auch, um einen einordnenden Blick auf den irgendwann zwangsläufig anstehenden eigenen Tod zu bewahren. „Es wird uns nicht egal sein, auf welche Weise wir uns aus dem Leben verabschieden, und es wird uns nicht egal sein, wohin unsere Reise geht.“
Tröstende Gedanken
Als Christ habe man das feste Vertrauen darauf, dass all die Menschen, die bereits vorausgegangen sind, ihren Platz in der „Wohngemeinschaft“ Gottes gefunden haben – und dass dort auch für einen selbst, wenn irgendwann die Stunde des Todes schlägt, ein Platz sein wird. Dieser Gedanke, ja dieser Glaube „tröstet uns nicht nur um unserer Verstorbenen willen, sondern auch um unserer selbst willen“, hielt der Geistliche fest.
Wie er den Versammelten außerdem berichtete, sind in Beilngries seit dem Allerheiligen-Tag 2023 insgesamt 67 Menschen gestorben. Es ist Tradition, dass bei der Andacht auf dem Friedhof ihrer aller Namen und das Alter zum Zeitpunkt des Todes verlesen werden. Gemeinsam betete man für sie und für alle Gestorbenen, ehe Pfarrer Funk die Gräber segnete.
Würdevolle musikalische Umrahmung zu Allerheiligen
Für den gewohnt würdevollen musikalischen Rahmen bei der Andacht zu Allerheiligen sorgte wieder eine Bläsergruppe um Peter Zimmer.
rgf
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