Heiße Sommertage machen nicht nur den Menschen zu schaffen, auch Tiere können schwitzen und schlimmstenfalls überhitzen.
Neben dem Sprung in den hauseigenen Hundepool gibt es im Einzelhandel verschiedenste Gadgets zur Abkühlung des Haustiers, wie beispielsweise Wasserspielzeug, ein kühlbarer Hundenapf, Kühlmatten oder auch Kühlwesten. Im Hundezentrum Kipfenberg verkauft Jessica Fieger bereits seit vier Jahren zusätzlich in ihrem Futterbereich Hundeeis und -smoothies.
„Das Hundeeis ist zucker-, laktose- und glutenfrei und enthält keinerlei Zusatzstoffe oder Geschmacksverstärker“, sagt Fieger. Basis ist ein laktosefreier Joghurt, der mit Grundsubstanzen zu einer Geschmacksrichtung kombiniert wird. Das kann Rind, Wildlachs oder Schrimps mit Ananas, aber auch eine vegetarische Variante mit Apfel-Banane oder Käse sein.
Ihre Kundschaft komme überwiegend aus der Region, sagt Fieger. Die weiteste Anreise hat bisher ein Kunde aus Nürnberg auf sich genommen, der nach dem Training in der angeschlossenen Hundeschule direkt den Futtereinkauf bei ihr erledigt. „Es gibt auch Kunden, die im Sommer nur für das hundegeeignete Eis und die Smoothies bei uns vorbeischauen.“ Die Hunde sollten jedoch erst langsam an Eis oder Smoothie herangeführt werden. Bei übermäßigem Genuss könnten sonst Bauchschmerzen und Durchfall auftreten. Jessica Fieger betont, dass wie bei jedem Futtermittel auch hier immer die Bedürfnisse und der Gesundheitszustand des Hundes zu beachten sind.
Laut Fieger könnten die kühlen Schleckereien ganz individuell eingesetzt werden. Ob ein wenig aufs Futter drauf, bei mäckeligen Essern, zur zusätzlichen Versorgung mit Flüssigkeit oder als Beschäftigungsform angefroren auf einer sogenannten Schleckmatte. Je nach Hund und Wunsch des Halters. Kristin Berger aus der Eichstätter Tierarztpraxis Eichiner sieht aus tierärztlicher Sicht keine Notwendigkeit für Hundeeis im Sommer. Jedoch könne dieses helfen, einen Anreiz für den Hund zu schaffen, mehr zu trinken.
An heißen Tagen sollten Besitzer den besten Freund des Menschen generell im Blick behalten und auf folgende Überhitzungsanzeichen achten: Fressunlust, Abgeschlagenheit, übermäßiges Hecheln und die Tiere können apathisch wirken . Kristin Berger weißt daraufhin, dass Hunde, die unter der Hitze leiden, auffallend die Sonne vermeiden, Kühle aufsuchen und der ganze Hund sich auch heiß anfühlt. Übertrieben nasse Pfoten sind ein weiteres Zeichen, denn Hunde schwitzen über die Pfoten.
Um einer Überhitzung des Tieres entgegen zu wirken, „gelten die gleichen Regeln wie für Kinder“, so Berger. Einfach gesagt sind drei grundlegende Punkte zu beachten: jederzeit Zugang zu frischem Wasser, Schatten und frischer Luft. Dass der Hund nicht in einem geschlossenen Auto bleiben darf, sollte bekannt sein, jedoch sind allgemein Räumlichkeiten mit Hitze- und Luftstau, wie Garagen, Schuppen oder Zwinger, dringend zu vermeiden. Berger weist auch darauf hin, dass Spaziergänge möglichst früh und spät am Tag stattfinden sollten, mittags sollte die Runde dafür deutlich kürzer ausfallen – wenn sie denn überhaupt nötig ist. Orte mit natürlichem Schatten wie Wälder eignen sich in den Sommermonaten am besten für den Gassigang.
EK
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