Unter dem Titel „Musik verbindet“ hat am Sonntag ein weiterer Beilngrieser Beitrag zur Interkulturellen Woche stattgefunden. Dabei durften die Zuhörer Musikkunst aus verschiedenen Gegenden der Welt genießen.
Ob bei großen Festen oder in Stunden der Trauer. Ob alleine oder im Kreise von Familie und Freunden. Ob zur Entspannung oder in feierlicher Stimmung. Musik gehört immer dazu, ja oftmals ist sogar sie es, die im Mittelpunkt steht. Didgeridoo, Kemençe, Akkordeon – die Instrumente und die musikalischen Vorlieben unterscheiden sich von Kulturkreis zu Kulturkreis. Der Zauber, den Musik entfachen kann, ist aber überall gleich. Und Musik vermag noch etwas zu leisten − sie kann Menschen zusammenbringen, verbinden.
„Musik verbindet“
Aus diesem Gedanken heraus ist eine Veranstaltung in Beilngries entstanden, die sich in die Interkulturelle Woche des Landkreises Eichstätt eingefügt hat. Am frühen Sonntagabend lautete das Motto in der Turnhalle des Pfarrheims „Musik verbindet“.
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Federführende Organisatorin der Veranstaltung war Ingrid Dütsch, eine der beiden Beilngrieser Integrationsbeauftragten. Als Moderatorin führte sie charmant und mit Tiefgang durch das etwa zweieinhalbstündige Programm. Als anschaulichen Kniff stellte sie die Weltkugel in den Mittelpunkt des musikalischen Beisammenseins.
„Integration ist nicht einseitig“
Dütsch hatte kleine Anti-Stress-Bälle mit Erdkugel-Aufdruck dabei, die nicht nur als Belohnung an die singenden Kinder gingen, sondern auch ansonsten immer wieder in die Programmpunkte mit eingebunden wurden. So verdeutlichte Ingrid Dütsch zum Beispiel: „Integration ist nicht einseitig, sondern ein Hin-und-her-Spielen.“ Eben so, wie wenn man sich einen Ball zuwirft – und ihn beide Seiten nicht fallen lassen, sondern aufnehmen.
Die musikalischen Bälle wurden an diesem Sonntagabend keineswegs fallen gelassen, vielmehr griffen die Rädchen gekonnt ineinander. Paul Arebamen und Obinna Okpara führten nigerianische Trommelklänge vor, die so manchen im Publikum mitwippen ließen. Der Kinderchor SingSang unter der Leitung von Klaudia Vogt war für den bayerischen Part zuständig – außerdem steuerte die kleine Flötengruppe die „Europahymne“ bei. In den arabischen Kulturkreis ging es bei den Stücken, die Amir Orkan an der Gitarre und mit Gesang vortrug. Und der Beilngrieser Chor Cantabile nahm das Publikum im Finale der Veranstaltung mit auf eine musikalische Weltreise.
„Hier daheim und willkommen“
Bürgermeister Helmut Schloderer (BL/FW) stellte bei seinem Grußwort würdigend fest, dass diese Veranstaltung eindrucksvoll unter Beweis stelle, „welche kulturelle Vielfalt wir hier in Beilngries haben“. So unterschiedlich die vorgestellten Klangwelten auch gewesen seien, so gelte doch für alle Musiker genau dasselbe: „Sie sind hier in Beilngries daheim. Und sie sollen wissen, dass sie hier willkommen sind.“
Diese Botschaft transportierte auch Ingrid Dütsch, die sich zudem bei den Unterstützern für das internationale Kuchenbuffet und bei Slaven Boban, Teamleiter im Fachbereich Integration am Landratsamt Eichstätt, für dessen Besuch bedankte. Sie betonte: „Vielfalt bereichert, Neues fasziniert.“ Musik könne eine gute Brücke sein, um Verbindungen zwischen Menschen mit Wurzeln in unterschiedlichen Kulturkreisen zu schaffen.
Dütsch hielt außerdem fest: Selbstredend sei es eine Herausforderung, wenn in einer Gesellschaft Menschen mit verschiedenen Prägungen aufeinandertreffen. Und es sei auch nur menschlich, dass es mal zu Reibereien kommt. Aber: Genau wie in der Musik, wenn ein Arrangement nicht gleich harmoniert, so müsse man auch im echten Leben dafür sorgen, dass es sich doch noch in Harmonie auflöst. Man könne als kleine Privatperson nicht die Kriege in der Ukraine oder im Nahen Osten beenden. Aber man könne seinen Beitrag dafür leisten, dass zumindest die Welt vor der eigenen Haustüre ein bisschen friedlicher wird.
„Selig sind, die Frieden stiften“
Passend dazu lud Cantabile die Versammelten dann auch ein, in den Kanon „Selig sind, die Frieden stiften – lasst uns das gemeinsam tun“ mit einzustimmen. Und das letzte Lied das Abends trug passenderweise den Titel „Zusammenwachsen“.
rgf
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