Ran ans Wasser!
Im Naturpark Altmühltal gibt es zahlreiche Erlebnismöglichkeiten am Wasser

20.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:21 Uhr

Wasser spielt im Naturpark Altmühltal eine große Rolle. Foto: Denger

Mit einer millionenschweren Investition und Unterstützung über die EU-Förderung Leader rücken zahlreiche Akteure im Naturpark Altmühltal das Wasser als Erlebnisort in den Mittelpunkt. Entstanden sind nicht nur neue Ziele, die es zu entdecken gibt: Auch bereits bestehende Attraktionen sollen so eine neue Aufmerksamkeit bekommen.



Zugegeben, bislang ist das Wasser in diesem Frühjahr für Ausflügler allzu oft noch von oben gekommen. Aber sobald sich das ändert, wird es wieder als Anziehungspunkt in den Mittelpunkt des regionalen Freizeitgeschehens rücken. „Planschen, entschleunigen und Gesundheit spüren – Wasser erleben“: Unter diesem Motto hat der Naturpark Altmühltal Ziele zusammengefasst und bewirbt nun das Wasser in der Region.

EU-geförderte Projekte



Denn, seit jeher spielt das eine große Rolle in der Mitte Bayerns. Entstanden ist auch ein Flyer, der Ausflugsziele in der gesamten Region kompakt darstellt – 24 an der Zahl, von Treuchtlingen bis Essing, von Eichstätt bis Beilngries, und bei allen von ihnen spielt das Wasser die Hauptrolle. Damit dies so funktioniert, waren und sind nicht selten größere Investitionen notwendig. Über das Leader-Kooperationsprojekt „Wassererlebnis Altmühltal“ – also EU-gefördert – haben die Lokalen Aktionsgruppen inzwischen Fördergelder in siebenstelliger Höhe generiert. Unsere Zeitung hat mit den Verantwortlichen gesprochen.



Der Begriff „Kooperationsprojekt“ ist in diesem Zusammenhang mehr als treffend gewählt, gibt es doch eine ganze Reihe von beteiligten Akteuren: die Lokalen Aktionsgruppen Altmühl-Jura, Altmühl-Donau, Altmühlfranken, Landkreis Kelheim und Monheimer Alb-AltmühlJura und als Dach-Organisation in der Vernetzung der Naturpark Altmühltal. Die LAG-Managerinnen Lena Oginski von Altmühl-Jura sowie Susanne Unger von Altmühl-Donau betonen, dass hier ein Tropfen nach dem anderen zusammengekommen sei, um das Projekt inzwischen zu einem erfolgreichen Fluss zu formen.

Pack die Badehose ein! Zahlreiche Hotspots im Naturpark Altmühltal entlang des Wassers

„Am Anfang war nicht absehbar, dass es so groß wird“, sagt Lena Oginski. Irgendwann sei man aber an einen Punkt gekommen, an dem offensichtlich wurde: Das Thema Wasser spielt in der Region eine so bedeutende Rolle und es gibt in den Zuständigkeitsbereichen der verschiedenen Lokalen Aktionsgruppen im Naturpark so viele Förderanträge in diesem Kontext, dass es nur folgerichtig wäre, in Form eines Kooperationsprojektes zusammenzuarbeiten. Verteilt auf zwei Phasen sind es 13 Teilprojekte – zum Teil schon umgesetzt, teilweise auch noch ausstehend.

Mehrere Kooperationspartner



In Projektphase eins erhielten folgende Projekte grünes Licht für eine Förderung: die Bootsrutschen Pappenheim (LAG Monheimer Alb-AltmühlJura), die Neuerrichtung der Haifischbar Eichstätt (LAG Altmühl-Donau), die Entschleunigungsstation Pfalzpaint (LAG Altmühl-Jura), die Wasserwege Dietfurt (LAG Altmühl-Jura) und „St. Agatha – Natur inklusive“ (LAG Kelheim). In Projektphase zwei sind es „Die Kraft des Wassers“ Altmannstein (LAG Altmühl-Jura), die Aufwertung des Bootsausstiegs bei Kottingwörth (LAG Altmühl-Jura), der Erlebnispfad Heutal (LAG Altmühl-Jura), der Teilnahmewettbewerb (Teil 1) für den Besuchersteg Kinding (LAG Altmühl-Jura), die Umgestaltung der Bullenwiese in Kipfenberg (LAG Altmühl-Jura), „Leben am Fluss – Eichstätt“ (LAG Altmühl-Donau), ein innerörtlicher Treffpunkt Schutterwiese Wellheim (LAG Altmühl-Donau), ein (wasser-)ökologischer Lehrpfad Buxheim (LAG Altmühl-Donau) und „Bibererlebnis Kösching“ (LAG Altmühl-Donau). Zuzüglich des Dachprojektes im Infozentrum in Eichstätt beläuft sich die Gesamtinvestition, die von all den Akteuren bei diesen Projekten geleistet wird, laut Lena Oginski auf 3,11 Millionen Euro. Davon können 1,46 Millionen Euro mit Leader-Fördermitteln über die Europäische Union gedeckt werden.

3,11 Millionen Euro Investitionssumme



Dass diese Investitionen in die regionale Infrastruktur am Wasser von hoher Bedeutung sind, betont Christoph Würflein, Geschäftsführer des Naturpark Altmühltal. Er verweist darauf, dass es stets darum gehe, Naturschutz und Erhalt der regionalen Besonderheiten mit dem Schaffen von attraktiven Angeboten für Einheimische und Touristen zu kombinieren. Wie wichtig die „Besucherlenkung“ sei, habe man nicht zuletzt während der Pandemie erlebt, als manche Ausflugsziele in der Region bisweilen arg überlaufen waren.

Flyer im Naturpark-Zentrum erhältlich



Dass es eine Auswahl gibt, die groß genug ist, damit dies nicht passiert, soll der „Wasser erleben“-Flyer aufzeigen. Er enthält Ziele, die mit den genannten Fördermitteln entstanden sind, und auch solche, die ohne Leader-Mittel geschaffen oder aufgewertet wurden beziehungsweise einfach schöne Wasser-Orte in der Region sind.

Und es wird weitergehen, da sind sich die Verantwortlichen einig: Denn Ideen generieren meist neue Ideen. Und letztlich ist genau so dieses Gemeinschaftsprojekt entstanden. Und wer weiß: Vielleicht müssen LAGs und Naturpark schon bald den Flyer um weitere lohnende Ausflugsziele erweitern.