Großmehring
„Ihr habt sechs Brandtote verhindert“

Lob für die Großmehringer Feuerwehr nach Großeinsatz – Alle Kommandanten im Amt bestätigt

18.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:54 Uhr
Martin Wallner

Auch eine Ehrung stand auf dem Programm der Jahresversammlung der Feuerwehr: KBI Franz Waltl (3.v.r.) verlieh Markus Dietrich (2.v.l.) und Rainer Schneider (3.v.l.) das Feuerwehrehrenzeichen für 25 Jahre aktiven Dienst. Bürgermeister Rainer Stingl (l.), Kommandant Florian Schneider (4.v.l.) und Vorsitzender Thomas Heindl (r.) gratulierten ebenfalls. Foto: Wallner

Florian Schneider bleibt für weitere sechs Jahre Kommandant der Feuerwehr Großmehring. Von den anwesenden 42 Aktiven erhielt er bei der Wahl im Rahmen der Jahresversammlung 38 Stimmen. Thomas Roßmann wurde ebenfalls mit 38 Stimmen erneut zum Zweiten Kommandanten bestimmt. Tobias Krestel erhielt bei der Wahl zum Dritten Kommandanten 37 Ja-Stimmen. 113 Einsätze hatte die Feuerwehr im Jahr 2022 zu bewältigen, berichtete Florian Schneider in seinem Rückblick. Das sei eine gewaltige Steigerung im Vergleich zu 2021 mit 80 Einsätzen.

Die Aufgaben reichten dabei vom Einfangen von Schwänen über Hochwassereinsätze bis hin zu schweren Bränden. Noch ganz bewegt schilderte der Kommandant den letzten Einsatz vor der Jahresversammlung: „Um 4.55 Uhr wurden wir zu einem Kellerbrand in Großmehring gerufen. Schnell stellte sich heraus, dass noch sechs Personen im Haus waren. Mit einer super professionellen Arbeit konnten wir alle Personen, die noch fest schliefen, im letzten Moment unversehrt aus dem Haus retten!“ Bei diesem Einsatz sei es auf jede Sekunde angekommen, denn die Rauchentwicklung war gewaltig. Mit Atemschutzmasken ausgestattet hatten sich die Aktiven in die hochgiftige Rauchluft begeben, um Leben zu retten.

Gesundheit der Aktiven an erster Stelle

Weiter sprach der Kommandant den Feuerwehrbedarfsplan an, der „langsam voranschreitet“. Erfreut zeigte er sich über die Anschaffung eines Duschanhängers durch die Gemeinde. Das sei ein Baustein für die Gesundheit der Aktiven. „Wir sind hier die erste Feuerwehr in ganz Süddeutschland, die so etwas hat“, verkündete er stolz. Sehr zufrieden zeigte sich Schneider auch mit der Einstellung eines hauptamtlichen Gerätewarts. Simon Edlich verrichtet seit 1. Oktober diese Tätigkeit. Auch hier ist Großmehring ein Vorreiter im Landkreis Eichstätt.

Jugendwart Michael Bachschneider konnte von derzeit fünf Jugendlichen berichten, die bei 14 Übungstagen 38 Stunden aufgewendet haben. Sein Wunsch ist es, dass sich die Jugendgruppe bald vergrößert und dann wieder mehr Übungseinheiten durchgeführt werden können.

Neue Atemschutzgeräte müssen angeschafft werden



Fünf Einsätze hatten die 42 Atemschutzgeräteträger zu bewältigen, berichtete zweiter Kommandant Thomas Roßmann in Vertretung des Atemschutzgerätewarts Christoph Schneider. Erfreut zeigte er sich, dass dieses Jahr die Belastungsübung der Geräteträger wieder in der Übungsanlage in Lenting durchgeführt werden können. Da es für einige Modelle keine Ersatzteile mehr gibt, müssen laut Roßmann neue Pressluft-Atmer angeschafft werden.

Der Feuerwehrarzt Ulrich Selz sprach den Einsatzkräften der Großmehringer Wehr sein höchstes Kompliment aus: „Ihr habt bei dem vom Kommandanten schon erwähnten Einsatz sechs Brandtote verhindert!“

Zahlreiche Feste und Aktivitäten



Einen positiven Kassenstand konnte Anton Filser vermelden. Der aktuelle Mitgliederstand beträgt 892 – 27 weniger als voriges Jahr. Detailliert las Schriftführer Bernd Seidenschwarz die Protokolle von vier Ausschusssitzungen vor.

Der Vorsitzende der Feuerwehr, Thomas Heindl, referierte in der Versammlung über das gesellschaftliche Vereinsjahr. Im Rahmen des Kinderferienprogramms konnten sich über 50 Kinder ein Bild von der Arbeit der Feuerwehr machen. Der Vereinsausflug 2022 führte für drei Tage nach Köln und Düsseldorf. Über 250 Besucher zählte das Weinfest. Sehr zufrieden war Heindl auch mit dem Besuch des Feuerwehrballs. Über 500 Faschingsfreunde fanden sich dazu in der Nibelungenhalle ein. „Steigerungsfähig sind unsere Leistungen bei den Gemeindemeisterschaften im Stockschießen und Tischtennis“, so Heindl. Abschließend wies er auf einen besonderen Höhepunkt hin: Am 22. Juli feiert die Wehr ihr 150-jähriges Bestehen im Rahmen des Sommerfests. Deshalb werde derzeit auch die Vereinsfahne „aufgefrischt und überholt“.

Bürgermeister Rainer Stingl dankte der FFW für ihre „ständige Einsatzbereitschaft und Professionalität“. Die Gemeinde sei deshalb den Anliegen der Wehr gegenüber immer positiv eingestellt. Kreisbrandinspektor Franz Waltl sprach der Gemeinde seinen Glückwunsch für so eine Feuerwehr aus.