Altmannstein
Hereinspaziert und Manege frei!

Rund 150 Kinder, von der Vorschule bis zur sechsten Klasse, entwickeln in der Zirkusprojektwoche ungeahnte Talente

28.07.2022 | Stand 22.09.2023, 20:35 Uhr

Die Akrobaten bauten zum krönenden Abschluss der Zirkusvorstellung in Altmannstein Menschenpyramiden. Fotos: Kellner

Von Sabrina Kellner

Altmannstein – Träumt nicht jedes Kind davon, einmal in der Mitte des Zelts in der Manege zu stehen? Als  elegante Seiltänzerin, mutiger Trapezkünstler oder lustiger Clown? Für die Vorschulkinder des Kindergartens St. Josef sowie die Schüler der ersten bis sechsten Jahrgangsstufe der Ignaz-Günther-Schule Altmannstein ist dieser Traum Wirklichkeit geworden. Mit dem Zirkusmädchen Tina und dem Clown Jessie begaben sie sich auf eine fantastische Reise durch die bunte Welt des Zirkus.

Mit den Vorschulkindern ging es bei ihrer Schwarzlichtshow hinab ins Meer.  Ihr fröhlicher Tüchertanz verwandelte die Manege in ein buntes Korallenriff, in dem sich bunte Fische tummelten. Auch Clown Jessie tauchte in die bunten Wellen ein.

Wilde Piratenerobern die Bühne

Aber es tummeln sich nicht nur nette Fische im Meer und so eroberten kurzerhand wilde Piraten die Bühne. Mit ihren langen Säbeln durchbohrten sie ein Fass, in das sich ein gewitzter Schatzräuber geflüchtet hatte. Erst als dieser die weiße Fahne schwang, ließen sie von ihm ab. Wie durch ein Wunder konnte er – unter großem Applaus – unverletzt dem Fass entsteigen.

Die Jongleure zeigten ihre Kunst mit bunten Tüchern, Reifen, Hula-Hoops und Lassos. Diese ließen sie wild und mit toller Musik untermalt durch die Manege wirbeln. Die Taubendressur erstaunte so manchen im Publikum. Von den Vögeln hatte man keine so abwechslungsreiche und zum Teil auch sehr amüsante Show erwartet. Auch die jungen Dompteure hatten sichtlich Spaß an ihrer Arbeit.

Laut wurde es mit den „Disco-Clowns“: Sie wollten Party! Nur war das in der Manege leider nicht gestattet, vor allem aber hatte die laute Musik wohl ihren Ohren geschadet, da sie à la „Stille Post“ nur Quatsch verstanden, was im Publikum natürlich für laute Lacher sorgte.
Auf dem Drahtseil zeigten die Jungen und Mädchen ihre Balancekünste in beeindruckenden Bildern. Auf einem Bein, liegend oder durch Ringe steigend, begeisterten sie in ihren andalusischen Kostümen das Publikum.

In der Pause, die viele für eine kleine Erfrischung nutzten, sorgte der Elternbeirat mit Leberkässemmeln sowie Kuchen für eine rustikale und dennoch schmackhafte Schulfest-Kulinarik. 

Nach der Pause ging es magisch weiter. Eine kleine Hexe bestieg ihren Besen und flog zum Auftakt der Zaubershow durch die Manege. Viele bunte Tücher verschmolzen, nach leise gemurmelten Beschwörungen, zu einem einzigen. Und aus einem herbeigezauberten Stoffhasen wurde ein echter. Mit ihren spitzen Hüten und wehenden Zauberumhängen legten die Kinder eine tolle Vorstellung hin.

Hoch her ging es am Trapez. Die Mädchen und Jungen zeigten aufregende Figuren in luftiger Höhe. Ein Raunen ging durch das Publikum, als sich zwei der Jungen, ohne Netz und doppelten Boden, kopfüber durch die Luft schwingen ließen.

Zwischen den einzelnen Darbietungen brachten einen die bunten Clowns immer wieder zum Lachen. Mit viel Witz und der tollen Unterstützung ihres Trainers blieb kein Auge trocken. 

Und als wäre es nicht schon warm genug im Zelt, kamen kurz vor Schluss auch noch die Fakire und Feuerspucker. Scherben, Nägel und Flammen vermochten die mutigen Mädchen und Jungen nicht zu schrecken. Sie legten sich in Glasscherben, standen auf dem Nagelbrett und fuhren sich mit den Flammen über die Haut. Vielen Eltern stockte der Atem.

Die letzte Darbietung brachten die Akrobaten in die Manege. Sie zeigten ihre Beweglichkeit, rutschten ins Spagat und schlugen das Rad. Ihre vielen spektakulären Menschenpyramiden brachten das Publikum zum Jubeln.  

Zum Schluss stimmten alle Kinder das Lied „Dieses runde Zirkuszelt ist der Mittelpunkt der Welt“ an und erhielten gemeinsam mit ihren Trainern und Lehrern sowie Zirkusdirektor Andre Sperlich ihren verdienten großen Applaus.

Drei Vorstellungenvoll besetzt

Der 1. Ostdeutsche Projektcircus Andre Sperlich hat mit seinem abwechslungsreichen Programm nicht nur die rund 150 mitwirkenden Kinder verzaubert. An nur zwei Vormittagen entstand so etwas ganz Besonderes, das die Zuschauer der drei voll besetzten Vorstellungen in Begeisterung versetzte. Jedes Kind, egal ob mutig oder verträumt, fand in der Manege seinen Platz. So manches ist in diesen Projekttagen über sich hinausgewachsen. Eines bleibt aber allen Kindern: Ein unvergessliches Erlebnis, an das sie sicher noch oft zurückdenken werden. Alle Beteiligten, ob nun Eltern, Schüler, Lehrer, Rektor Richard Feigl und auch Bürgermeister Norbert Hummel (CSU), waren sich einig: Diese Projektwoche war ein gelungener Schuljahresabschluss.

DK