Bayernliga Nord – Winterfazit
Gute Ausgangsposition für den VfB Eichstätt im Titelrennen – In der Vorbereitung geht es nach Prag

11.01.2025 | Stand 11.01.2025, 5:00 Uhr |

Kampf um jeden Zentimeter: Der VfB (rechts der beste Eichstätter Torschütze Nik Leipold) hat im Meisterrennen Gesellschaft vom FC Ingolstadt II (hier Torwart Enrique Bösl) bekommen. Foto: Traub

Mit 43 Punkten aus 21 Spielen überwintert der VfB Eichstätt in der Bayernliga Nord auf dem vierten Tabellenplatz. Bei zwei Nachholspielen in der Hinterhand halten die Schützlinge um den zum Saisonende scheidenden Trainer Dominic Rühl (wir berichteten) die Trümpfe aber weiterhin selbst in der Hand.

Theoretisch – Siege gegen Eltersdorf (Dienstag, 18. März) und Münchberg (Samstag, 1. März 2025) vorausgesetzt – wäre die Übernahme der Tabellenführung möglich. Mit individuellen Laufeinheiten haben die Spieler die Vorbereitung bereits wieder aufgenommen.

Die bisherige Saison



13 Siege sowie jeweils vier Unentschieden und vier Niederlagen bei einem Torverhältnis von 42:23 lautet die Bilanz der Domstädter. „Aus meiner Sicht ist das ein riesiger Erfolg, der so nicht unbedingt zu erwarten war und wirklich keine Selbstverständlichkeit ist. Wir hatten nämlich trotz alledem im Sommer einen gewissen Umbruch zu bewältigen“, blickt Rühl zurück und betont nicht ohne Stolz: „Wir sind erneut Herbstmeister geworden.“ Am meisten der vier Niederlagen wurmt ihn das späte 1:2 im Rückspiel-Derby beim FC Ingolstadt 04 II, weil „es maximal unnötig war“. Die anderen Niederlagen kassierten seine Schützlinge gegen den TSV Neudrossenfeld (1:3), Neumarkt (0:1) und gleich zum Auftakt bei der SpVgg Weiden (1:2). „Auch diese Pleiten wären vermeidbar gewesen. Andererseits haben wir auch ein paar Spiele gewonnen, bei denen wir nicht so überzeugend aufgetreten sind. Von daher hält sich das in der Waage“, bilanziert der VfB-Coach.

In zentraler Rolle



23 verschiedene Spieler kamen in den 21 Saisonspielen bislang zum Einsatz. Florian Lamprecht stand als einziger Akteur in allen Partien auf dem Platz. Es folgen Spielführer Jonas Fries, Pascal Schittler, Nik Leipold (je 20) und Bastian Bösl (19) auf den weiteren Plätzen. Dieses Quartett zählt Rühl – neben den arrivierten Leistungsträgern wie Lucas Schraufstetter (12) oder Arif Ekin (16), die seiner Einschätzung nach eine bockstarke erste Halbserie gespielt haben – auch zu seinen Schlüsselspielern. Schraufstetter bestritt übrigens im letzten ausgetragenen Punktspiel vor der Winterpause beim 2:0-Sieg über den SV Fortuna Regensburg sein 200. Punktspiel (48 Tore) im VfB-Dress. „Nik Leipold spielt ebenso eine herausragende Saison – aber nicht über seinem Limit. Er hat bisher nur gezeigt, zu was er zu leisten imstande ist. Jetzt muss er noch mehr Konstanz reinbringen“, sagt Rühl über seinen mit zehn Toren treffsichersten Spieler. Pascal Schittler liegt mit sieben Toren auf Rang zwei der internen Torjägerliste – und das, obwohl er zeitweise als Innenverteidiger aushelfen musste. „Er übernimmt immer mehr Verantwortung“, lobt der VfB-Coach. Auch Bastian Bösl habe sich trotz mehrmals wechselnder Partner in der Innenverteidigung zu einem großen Stabilisator der Viererabwehrkette etabliert. „Letzten Endes ist es aber immer eine Leistung des gesamten Teams, wie wir den Umbruch und auch die Verletzungen gemeistert haben“, hebt Rühl hervor.

Gut genug für den Aufstieg?



„Wenn der ganz große Wurf gelingen soll, dann dürfen wir gegen die hinter uns liegenden Mannschaften keine Punkte liegen lassen und gegen die Spitzenteams dürfen wir unter keinen Umständen verlieren“, sagt Rühl – und verweist dabei auf die beiden Spiele gegen die Erlanger Mannschaften. Am Dienstag, 18. März sind seine Schützlinge nämlich in der Nachholpartie des 22. Spieltages im Stadtteil Eltersdorf gefordert. Und am Samstag, 19. April steht das Kräftemessen beim ATSV Erlangen an. Richtig spannend könnte es dann am vorletzten Spieltag werden, wenn der SC Eltersdorf am Freitag, 9. Mai den ATSV Erlangen empfängt. Zwei Wochen vorher ist der ATSV auch noch beim FC Ingolstadt 04 II zu Gast. Der Vierkampf um die Meisterschaft verspricht also reichlich Nervenkitzel. „Das wird wohl bis zum letzten Spieltag eine spannende und haarige Angelegenheit“, mutmaßt der VfB-Coach.

So geht es weiter



Seit dem 28. Dezember vergangenen Jahres befinden sich „Die Jungs“ im individuellen Lauftraining. Eigenständig sollen sich die Akteure also wieder auf Betriebstemperatur bringen. Bis zum offiziellen Trainingsauftakt am Montag, 20. Januar hat Rühl insgesamt neun Laufeinheiten vorgegeben. „Davor ist dann aber eine Woche nochmal komplett frei. Dann greifen wir gemeinsam an und bereiten uns auf die Rest-Rückrunde vor“, sagt der Eichstätter Trainer. Den Start der Winter-Vorbereitung hatte Rühl wegen des für den 1. März angesetzten Nachholspiels gegen den FC Eintracht Münchberg sieben Tage nach vorne legen müssen.

Testspiele bis dahin sind geplant gegen den TSV Wertingen, den SC 04 Schwabach, den SC Großschwarzenlohe, die SpVgg Ansbach und den TSV Jetzendorf. In einem viertägigenTrainingslager im tschechischen Prag wollen sich die Domstädter zudem den Feinschliff für die restlichen 13 Punktspiele holen.

EK


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