Eichstätt
Grundstückspreise zehn Prozent teurer

Neue Bodenrichtwerte für den Landkreis Eichstätt – In Gaimersheim sind bis zu 920 Euro hinzublättern

10.08.2022 | Stand 22.09.2023, 7:02 Uhr

Wer in Kösching ein Haus bauen will, muss tief in die Tasche greifen: Knapp 900 Euro pro Quadratmeter sind im Ortskern (hinten) fällig. Foto: Schoch (Archiv)

Erneut sind die Preise für Bauland im Landkreis Eichstätt gestiegen – und zwar um durchschnittlich zehn Prozent, wie aus dem neuen Bodenrichtwert-Gutachten hervorgeht. Dieses wäre zwar erst ein Jahr später fällig geworden, wurde aber wegen der Grundsteuerreform vorgezogen, wie Kreisbaumeister Christian Süppel im Gespräch mit unserer Zeitung betont.

Die wichtigsten Erkenntnisse: Das West-Süd-Gefälle im Landkreis ist nach wie vor eklatant, und der Speckgürtel um Ingolstadt wächst.

Dort ist es am teuersten: In Gaimersheim und Kösching werden bis zu 920 Euro für den Quadratmeter aufgerufen, in Wettstetten sind es bis zu 800 Euro und in Lenting bis zu 720 Euro. Zum erweiterten Speckgürtel gehören Eitensheim (690 Euro) und Stammham (640 Euro), während sich Hitzhofen (530 Euro) und Buxheim (560 Euro) langsam heranpirschen. Ganz anders sieht es im Westen des Landkreises aus: Mörnsheim ist mit einem Richtwert von 90 Euro mit das günstigste Pflaster.

Hier die grobe Übersicht über die aktuellen Bodenrichtwerte (Stand: 1. Januar 2022) im südlichen Landkreis Eichstätt:

In Böhmfeld ist der Bodenrichtwert um 30 Euro auf 490 Euro gestiegen.

Für Buxheim sind 560 Euro pro Quadratmeter angegeben, für Tauberfeld 500 Euro.

In Eitensheim ist der Wert leicht auf 690 Euro gestiegen.

Groß ist die Bandbreite im Markt Gaimersheim: In Rackertshofen sind 150 Euro hinzulegen, bereits 730 Euro sind es in Lippertshofen. In Gaimersheim-Süd kostet der Quadratmeter 740 Euro, im Norden des Marktes sind es 900 Euro und im Ortskern gar 920 Euro.

Wer in Großmehring bauen will, muss 620 Euro für den Quadratmeter hinblättern. Günstiger ist es in Demling mit 600 Euro und in Theißing (450).

In Hepberg liegt der Bodenrichtwert bei 700 Euro.

Hitzhofen und Oberzell liegen bei je 530 Euro, Hofstetten bei 490 Euro.

Im Markt Kösching reicht die Skala von Desching (100 Euro) über Kasing (520 Euro) und „Ziegelsgrund II“ (860 Euro) bis hin zum Köschinger Ortskern mit stattlichen 880 Euro.

Wer in Lenting ein Haus bauen möchte, zahlt 720 Euro für den Quadratmeter; in der Deschinger Siedlung sind es dagegen nur 100 Euro.

Richtwert für die Gemeinde Oberdolling: 380 Euro im Hauptort, 330 Euro in Unterdolling.

Im Markt Pförring reicht die Preisspanne von 60 Euro (Forchheim) über 230 Euro (Ettling) bis hin zu Pförring (480 Euro).

Wer in der Gemeinde Stammham zum Häuslebauer werden möchte, zahlt bis zu 640 Euro im Hauptort und 240 Euro in Westerhofen.

Tief in die Tasche greifen muss man in Wettstetten: Dort werden 800 Euro fällig; 280 Euro sind es dagegen nur im kleinen Ort Echenzell.

Was die weitere Entwicklung der Baulandpreise betrifft, sehen Kreisbaumeister Christian Süppel und der Köschinger Bauamtsleiter Thomas Heinz langsam das Ende der Spirale erreicht: „Irgendwann muss ja mal Schluss sein. Wer kann sich denn diese horrenden Preise noch leisten?“, so Thomas Heinz auf Anfrage des DONAUKURIER.

Auch bei der Ausweisung von Baugebieten sei eine gewisse Sättigung eingetreten. Die steigenden Zinsen und Baukosten werden zudem ihre Wirkung nicht verfehlen. Grundsätzlich werde künftig die Nachverdichtung innerorts eine deutlich größere Rolle spielen müssen, sagt Kreisbaumeister Süppel.

Die Bodenrichtwerte werden alle zwei Jahre vom Gutachterausschuss für Grundstückswerte des Landkreises Eichstätt ermittelt. Sie beruhen auf den Grundstücksverkäufen des Vorjahrs. Das komplette Zahlenwerk kann unter E-Mail gutachterausschuss@lra-ei.bayern.de käuflich erworben werden: für 160 Euro digital oder 180 Euro gedruckt.