Beschluss im Gemeinderat
Grundschule Hitzhofen muss saniert werden – Ganztagsanspruch wirft Schatten voraus

20.05.2023 | Stand 16.09.2023, 21:52 Uhr
Josef Templer

Die Grundschule soll neben dem Klassenhaus aus den 60er-Jahren (links) nach Westen erweitert werden. Foto: Templer

Der Gemeinderat Hitzhofen hat in seiner jüngsten Sitzung über die Instandsetzung der Gebäude der Grundschule Hitzhofen informiert. Die Grundschule Hitzhofen wird mit einem Neubau erweitert, so das Ergebnis nach der Vorstellung der Konzeptstudie zur Erweiterung und Sanierung mit Architekt Harald Reithmeier und Fachplaner Josef Frey von der Ingenieurgesellschaft Frey-Donabauer-Wich.

Der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ab 2026 wirft seine Schatten voraus und der damit einhergehende erhöhte Raumbedarf rückt näher. Grundsätzlich herrscht jetzt schon Bedarf, weil aktuell eine Klasse in einem Nebenraum der Sporthalle ausgelagert ist. Das wird sich in den nächsten Jahren weiter verschärfen, so die einführenden Worte von Bürgermeister Roland Sammüller (SPD). In dem Zusammenhang müssen auch die weiteren sanierungsbedürftigen Gebäudeteile, das Klassenhaus und der Verbindungsbau mit Aula, betrachtet werden.

Architekt Reithmeier prüfte in seiner Konzeptstudie drei Varianten: Abbruch vom Klassenhaus (Baujahr 1965) und Errichtung eines größeren Neubaus. Aufstockung des Klassenhauses um eine Etage, oder Erweiterung des Klassenhauses nach Westen mit einem Neubau. Die Generalsanierung des Verbindungsbau mit Aula (Baujahr 1991) ist bei allen drei Varianten notwendig.

Frey informierte über den Zustand der Gebäudetechnik, des Wärmeschutzes sowie des Brandschutzes. Die Energieversorgung muss kurzfristig in Stand gesetzt werden, da bereits Teilausfälle bekannt sind und die Halbwertszeit der Kesselanlagen mit 32 Jahren bereits überschritten wurde. Aufgrund der politischen Diskussion um die künftige Heizungsthematik sei es derzeit sehr kompliziert verbindliche Aussagen zu treffen. Frey favorisiert trotzdem eine Hackschnitzelheizung mit dem Bau einer Heizzentrale unterhalb der Sporthalle. Damit können alle gemeindlichen Gebäude mit Wärme versorgt werden.

Zusammenfassend wurde festgestellt, dass das bestehende Klassenhaus keine sichtbaren größeren Mängel in der Substanz aufweist. Jedoch entspricht es, wie auch der Verbindungsbau mit der Aula, nicht mehr den heutigen technischen, energetischen und baurechtlichen Vorschriften, was zum Beispiel Brandschutz und Barrierefreiheit angeht. Ein Abbruch des Klassenhauses sei deshalb nicht empfehlenswert. Zudem müssten die Klassen lange Zeit in eine Containeranlage ausgelagert werden. Von einer Aufstockung des Klassenhauses wurde ebenfalls abgeraten, da es dabei zu viele Unwägbarkeiten, wie etwa die statische Tragfähigkeit, gibt. Unter Abwägung der Vor- und Nachteile aller drei Möglichkeiten war das Resümee des Gemeinderates, die Variante Generalsanierung Klassenhaus mit Verbindungsbau und neuem Erweiterungsbau zu planen. In der Verbindung zum Altbau wird dazu ein Aufzug die Barrierefreiheit bringen.

Die Form der zukünftigen Ganztagsbetreuung muss erst ermittelt werden. Sie dient als Grundlage für den Raumbedarf. Die Grundschule in Hitzhofen soll künftig zweizügig laufen, so dass acht Klassenzimmer notwendig sein werden. Ein Zeitplan für das Projekt ist aber heute noch völlig offen, so Sammüller.

jte