Kreisbrandmeister Markus Feßlmeier (Altmannstein) sowie die Kommandanten Günther Sperr und Johannes Stephan von der Feuerwehr Schamhaupten haben eine Einsatzübung für die umliegenden Feuerwehren geplant. Als Szenario galt es, aus dem Kindergarten Mäusenest mehrere vermisste Personen zu retten. Der angenommene Brandherd wurde entsprechend vernebelt, um den Einsatzkräften eine möglichst realistische Situation zu bieten.
Am Stichtag um Punkt 16 Uhr heulten dann bei sieben Wehren um Umkreis die Sirenen. Kurze Zeit später war man am Einsatzort. Einsatzleiter Johannes Stephan wies den Wehren ihren Standort zu und erläuterte den Kommandanten und Gruppenführern die Lage und ihre Aufgaben. Insgesamt 18 Atemschutzgeräteträger machten sich bereit und suchten die noch in dem verwinkelten Gebäude befindlichen Personen. Acht Mitglieder der Jugendfeuerwehr Schamhaupten und vier Puppen galt es aus dem Gebäude zu retten. Um 16.21 Uhr wurden die ersten vermissten Personen herausgebracht. Um 16.57 Uhr fand man dann auch die letzte versteckte Puppe.
Neben zahlreichen Löschfahrzeugen rückte die Feuerwehr Riedenburg mit ihrer Drehleiter an. Aus dem Obergeschoss rettete man zunächst eine der vermissten Personen, dann löschte man den fiktiven Brand aus luftiger Höhe. Um keine Wasserschäden zu verursachen, wurde mit dem Löschwasser deutlich gespart. Nur mit geringem Druck wurde das Dach beregnet. Als einzige Feuerwehr unter Wasser war im nordwestlichen Bereich Neuenhinzenhausen/Sollern eingesetzt. Die Löschgruppe bewässerte quasi das angrenzende Grundstück.
Zahlreiche Zuschauer verfolgten die spektakuläre Löschaktion. Vor allem eine Drehleiter sieht man in den kleineren Ortschaften nicht alle Tage. Auch Bürgermeister Nobert Hummel und Dritte Bürgermeisterin Claudia Schiereis sahen sich die Übung an und waren mit den Leistungen zufrieden. Ohne große Hektik wurden die Befehle erteilt und die Aufgaben sachgemäß erledigt. Vor allem die Gruppenführer und die Atemschutzüberwachung der einzelnen Wehren hatten alle Hände voll zu tun, um auf der großen Einsatzstelle den Überblick zu behalten.
Am Ende wurde die Übung beim Feuerwehrhaus in Schamhaupten besprochen. Einsatzleiter Johannes Stephan gab die Einsatzstärke der einzelnen Wehren und die benötigten Schlauchlängen an. Insgesamt nahmen 113 Einsatzkräfte Teil. Mit den 18 Atemschutzträgern hatte man eine hohe Kapazität zur Suche nach den vermissten Personen. 22 B-Längen und acht C-Längen wurden an Schlauchmaterial ausgerollt. Da man das Wasser nicht bis ans Gebäude brachte, benötigte man nur sehr wenig C-Schlauch. „Es ist alles gut abgelaufen“, lobte Kreisbrandmeister Markus Feßlmeier die Einsatzkräfte.
Etwas eng waren die Fahrzeuge aufgereiht, was in einem Echteinsatz nicht so der Fall wäre. Wegen der vielen Straßenbaustellen hat man während der Übung die Bundesstraße 299 offen gelassen, um den Verkehr nicht unnötig zu beeinträchtigen. So ergaben sich für die sieben Wehren sehr beengte Platzverhältnisse.
Feßlmeier lobte auch die Atemschutztrupps. Unter Nebel ist es in dem verschachtelten Gebäude schwierig, sich zu orientieren. Es war daher eine gute Zeit, innerhalb der man alle Personen gefunden hatte. Im Ernstfall bringt man die Lüfter am Beginn der Löscharbeiten zum Einsatz, um den Rauch etwas zu vertreiben. Dies wäre aber in der Übung dann zu einfach gewesen, so der Kreisbrandmeister.
Auch die Manöverkritik von Günther Sperr fiel positiv aus. Man war sich schon bewusst, dass es eng werden wird, aber das nahm man in Kauf, um kein Verkehrschaos zu provozieren. Mit den gezeigten Leistungen war der Schamhauptener Kommandant zufrieden. Er dankte allen Einsatzkräften für die gute Arbeit.
Von der Wehr Schamhaupten nahmen insgesamt 24 Kräfte teil. Um 16.06 Uhr war man am Einsatzort. Sandersdorf kam um 16.07 Uhr mit 21 Personen. Es folgten Neuenhinzenhausen/Sollern (16.07 Uhr; 14), Pondorf (16.08 Uhr; 16), Schafshill/Thannhausen (16.09 Uhr; zehn), Altmannstein (16.10 Uhr; 15) und Riedenburg (16.14 Uhr; 13).
mby
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