Die Werke des 2021 gestorbenen Künstlers Hans Arnold aus dem Beilngrieser Ortsteil Amtmannsdorf stehen dieser Tage wieder im Mittelpunkt. Am dritten Advents-Sonntag gibt es eine Ausstellung.
Aufmerksamen Spaziergängern ist es sicherlich schon aufgefallen: Den „Stadler-Garten“ im Beilngrieser Sulzpark, den Gastwirtin Margot Mirsberger mit Freunden pflegt, zieren derzeit besondere Kunstobjekte. Geschaffen hat die farbintensiven Skulpturen aus Metall der 2021 gestorbene Amtmannsdorfer Künstler Hans Arnold. Seine Töchter, Doris Lehmann (60) und Jutta Stückle (55), haben Mirsberger die Metallobjekte für den Garten zur Verfügung gestellt.
Eine „Win-Win-Situation“
Eine „Win-Win-Situation“, sagt Mirsberger, die sich über den farbigen Blickfang gerade während der eher „farblosen“ Wintermonate in dem Garten sehr freut. Win-Win deshalb, weil damit die Töchter von Arnold gleichzeitig auf eine Ausstellung aufmerksam machen, die sie für den dritten Advents-Sonntag, 15. Dezember, organisiert haben. Von 15 bis 20 Uhr wird dann der Künstlerhof beim Wohnhaus von Hans Arnold in Amtmannsdorf, Hausnummer 26, für Besucher geöffnet und ein breites Spektrum seiner Kunstwerke ist in der ganz besonderen Atmosphäre des Kunststadls und des einstigen Ateliers am Haus zu sehen.
Die Vielfalt des erfolgreichen Künstlers kommt dabei in voller Bandbreite zum Ausdruck: Große Skulpturen aus farbigen Metallblechen sind dabei, verschiedene Brunnenkreationen und unzählige filigran gehämmerte und geschweißte, abstrakte und konkretere Figuren. Die Ausstellungsräume sind adventlich geschmückt und es gibt Glühwein, Lebkuchen und Herzhaftes für die Besucher. Hier kommt wieder Mirsberger ins Spiel, die dafür ihr „Equipment“ aus dem Wirtshaus zur Mauth zur Verfügung stellt und mit Rat und Tat zur Seite steht. Die Einnahmen aus Speis und Trank werden an das Seniorenheim Dietfurt gespendet, in dem Doris Lehmann beschäftigt ist.
Töchter des Künstlers organisieren Ausstellung
Ihr beruflicher Weg ging wie der ihrer Schwester über eine eher künstlerische Ausbildung zum sozialen Bereich. „Ich habe eine Ausbildung als Töpferin in Landshut gemacht, nach einigen Jahren in einer Töpferei dann eine Umschulung zur Kauffrau für Bürokommunikation absolviert und bin jetzt im Seniorenheim Dietfurt tätig“, fasst Lehmann zusammen. Ihre Schwester, die in München lebt, hat beim Vater zuerst das Ziselieren gelernt, eine Form der Metallbearbeitung, bei der das Metall nicht geschnitten, sondern über eine weiche Unterlage mit Hammer und Punzen getrieben wird, so dass Linien und reliefplastische Formen entstehen. „Es ist eine körperlich sehr anstrengende Arbeit. Meine Schwester hat dann irgendwann eine weitere Ausbildung gemacht, zur Webdesignerin, und arbeitet heute in einer Behindertenwerkstatt, also ebenfalls in Richtung Soziales“, berichtet Lehmann.
Die Liebe zur Kunst haben sich beide erhalten und so freuen sie sich sehr, wenn viele Besucher zum Advent im Künstlerhof kommen und die Werke ihres Vaters so noch einmal gewürdigt werden. Weitere Informationen zu Hans Arnold sind im Internet unter www.hans-arnold-metallbildhauer.com zu finden.
Hans Arnold und seine Werke
Geboren wurde Hans Arnold am 18. September 1938 in Ingolstadt. In jungen Jahren lernte er den Beruf des Technikers, seine Leidenschaft aber galt der Kunst: Als Autodidakt eignete er sich nebenbei in Eigenregie die Fertigkeit des Metallbildhauens an. 1969 wagte er den Schritt in die Selbstständigkeit – und das mit großem Erfolg. Künstlerische Zuerkennung erfuhr er durch den Münchner Professor von Habermann. Ausstellungen bestückte Arnold mit seinen Kunstwerken unter anderem in Ingolstadt, München, Würzburg, Hamburg, Berlin, Hannover, Köln, Frankfurt, Brüssel und Zürich. Zu seinen Arbeiten gehören eine Ritterstudie für den Grafen Faber Castell, der Brunnen der Lutherklinik in Essen, das Relief und die Plastik der städtischen Kliniken in Duisburg, eine Großbrunnenanlage in München, drei Kirchenportale in Würzburg-Hochberg sowie zahlreiche Arbeiten in Schweden, Österreich, Italien, Schweiz, Holland, Luxemburg und England. Mit einer rund zweieinhalb Meter großen Wandgestaltung war Arnold Gewinner des zweiten Preises beim bundesoffenen Wettbewerb für die Gestaltung des Stadttheaters in Heilbronn.
Auch in der näheren Umgebung sind Werke von Arnold zu finden, beispielsweise einer seiner ausdrucksstarken Lebensbäume aus alten Autoblechen, der in der Riedenburger Krieger-Passage steht, oder ein kunstvoll gestaltetes Scheunentor beim ehemaligen Schmauserhof in Arnbuch. Hier hat Arnold verschiedenste Metalle verarbeitet und gezeigt, wie Rost-, Kupfer-, Messing- und Neusilberbleche harmonieren, garniert mit Emaille-Einsätzen. Am 15. Juni 2021 ist Hans Arnold gestorben.
arg
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