Gemeinde gleicht Kindergartengebühren an
Gesunkene Gaspreise: Kein Heizungsaustausch in der Großmehringer Grund- und Mittelschule

25.11.2023 | Stand 25.11.2023, 7:10 Uhr |

Neustart mit neuem Organisationsteam: Der letzte Faschingsumzug in Großmehring fand im Jahr 2018 statt. Im kommenden Jahr soll es wieder einen geben. Foto: Wallner (Archiv)

Eine im Schnitt 10- bis 20-prozentige Erhöhung der Gebühren für die Kindertageseinrichtungen hat der Großmehringer Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen. Geschäftsleiter Stefan Mirbeth teilte den Räten mit, dass diese Gebühren letztmalig im September 2015 erhöht worden sind. Im Vergleich mit den Umlandgemeinden seien sie in Großmehring sehr niedrig, führte er weiter aus.

Bürgermeister Rainer Stingl (WFG) berichtete von einem Gespräch mit den Elternbeiräten, bei dem die Eltern Verständnis für eine Erhöhung nach diesem langen Zeitraum gezeigt hätten. Auch mit der Kirchenverwaltung, dem Träger des katholischen Kindergartens St. Wolfgang, habe man sich einvernehmlich abgestimmt.

Erhöhungab Januar 2024

Die neuen Besuchsgebühren betragen ab Januar 2024 je nach der wöchentlichen Betreuungszeit im Kindergarten monatlich zwischen 105 Euro und 172 Euro, in der Kinderkrippe zwischen 170 Euro und 315 Euro, im Hort zwischen 100 Euro und 130 Euro und in der Mittagsbetreuung 11 Euro bis 55 Euro (Gruppe bis 14 Uhr) sowie 15 Euro bis 75 Euro (Verlängerte Gruppe bis 15.30 Uhr).
Zusätzlich ist für die Mittagsverpflegung pro Monat ein Essensgeld zu entrichten. Diese Gebühr richtet sich nach dem Einkaufspreis beim jeweiligen Caterer. Nach den Nachkalkulationen bleibt sie allerdings unverändert oder wird sogar gesenkt.

Ein Diskussionspunkt in der Sitzung waren die Beförderungsgebühren. Da die Zahl der Kinder, die mit dem Bus in die Kindergärten gebracht werden, rückläufig ist – derzeit sind es nur vier –, entsteht hier ein unverhältnismäßig großer finanzieller Aufwand. Im Betreuungsjahr 2022/23 entstanden für die Beförderung von zuletzt drei Kindern Ausgaben in Höhe von 16170 Euro. Dem gegenüber standen Einnahmen aus Beförderungsgebühren (30 Euro pro Kind und Monat) in Höhe von 1350 Euro. Deshalb empfahl die Verwaltung, die Busbeförderung zum August 2024 einzustellen. Alle Abstimmungen zu diesem Themenbereich fielen einstimmig aus.

Manfred Pöll, der Leiter des technischen Bauamts, sprach über den Heizungsaustausch in der Grund- und Mittelschule Großmehring. Im November 2022 hatte der Gemeinderat einen Grundsatzbeschluss darüber gefasst. Die Gasheizung (Baujahr 1996/2005) sollte gegen eine Hackschnitzelheizung getauscht werden, laut dem Ingenieurbüro Hubert und Freihart betragen die Gesamtkosten für die Umrüstung 535000 Euro bei einer 40 prozentigen Förderung.

Hackschnitzel sind nichtmehr deutlich günstiger

„Der Beschluss wurde damals unter dem Eindruck der gestiegenen Energiekosten, insbesondere beim Gas, gefasst, und die Einsparungen durch einen Brennstoffwechsel wurden mit mindestens 90000 Euro pro Jahr prognostiziert.“ Damals habe der Gaspreis bei 15 Cent pro Kilowattstunde gelegen, erinnerte Pöll. Aufgrund der inzwischen geschlossenen Gasverträge der Gemeinde liege der Preis nun bei 6,2 Cent pro Kilowattstunde, bei einer Laufzeit bis 2026. Die Kosten für Hackschnitzel liegen nach aktuellen Angaben bei etwa vier Cent. Die Einsparung gegenüber dem Brennstoff Gas betragen damit nur noch knapp 20000 Euro pro Jahr. Die Voraussetzungen hätten sich aus Sicht der Verwaltung also geändert, so Pöll weiter. Er empfahl daher dem Gemeinderat, zunächst auf einen Heizungstausch zu verzichten. Das eingesparte Geld sollte besser in die Heizungsverteilung investiert werden, die ebenfalls in die Jahre gekommen und in der Regel der Grund für Störungen der Anlage sei. Diese Verteilungsanlagen würden auch bei einem späteren Austausch der Heizung weiter benötigt. Alle Räte stimmten dem Vorschlag zu.

Einstimmig wurde den vom Ingenieurbüro Eder ausgearbeiteten Vorschlägen zu den Einwänden nach der öffentlichen Auslegung des Bebauungsplans „Demlinger Weg Katharinenberg“ zugestimmt. Nach Angaben des Büros könne 2024 mit der Erschließung begonnen werden. Auch könne man wohl mit rückläufigen Erschließungspreisen rechnen.

Einhellige Zustimmung fand der Abwägungs- und Satzungsbeschluss zum Bebauungs- und Grünordnungsplan „Gewerbegebiet Pettling“. Auch der Jahresantrag für 2024 und die drei Fortschreibungsjahre bis 2027 zur Förderung der städtebaulichen Maßnahmen im Kerngebiet von Großmehring wurde ohne Gegenstimme beschlossen. Die Gesamtsumme der förderfähigen Kosten beträgt 120000 Euro für das Jahr 2024, ebenfalls 120000 Euro für 2025, 720000 Euro für 2026 und 1640000 Euro für 2027. Der Grundstücksüberlassungsvertrag für die Asylunterkunft am Dammweg 3 zwischen der Gemeinde und dem Landkreis Eichstätt wurde einstimmig bis zum 9. Mai 2025 verlängert. Bürgermeister Rainer Stingl (WFG) wies darauf hin, dass Großmehring überproportional viele Asylsuchende aufnehme. „Die Gemeinde Großmehring fordert alle anderen kreisangehörigen Gemeinden des Landkreises Eichstätt hiermit auf, ebenso wichtiger Teil der Lösung dieses bundespolitischen Problems zu werden und ebenfalls Flüchtlinge aufzunehmen.“

Helmut Sielaff (SPD) sprach schließlich noch die riesige Wasserpfütze bei der Zufahrt zum Wertstoffhof an. „Das ärgert seit langer Zeit viele Bürger!“ Vize-Bürgermeister Werner Schneider (CSU) bemängelte, dass immer noch AfD-Plakate zur Landtagswahl im Gemeindegebiet stehen.

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