Altmannstein
Gerüstet für die Kitzrettung

Jägerverein Schambachtal schafft sich neue Drohne mit Wärmebildkamera an – Auch Privatpersonen können helfen

08.09.2022 | Stand 08.09.2022, 16:52 Uhr

Altmannstein – Der Jägerverein Schambachtal schafft sich eine Drohne mit Wärmebildkamera an. Mit diesem Equipment möchte man sich rüsten, um im kommenden Jahr vor der Mahd noch effizienter nach Rehkitzen zu suchen, die sich in den Wiesen und Feldern verstecken – und oft genug dem Mähtod zum Opfer fallen, wenn sie unentdeckt bleiben. Keine schöne Sache, vor allem dann nicht, wenn man das verletzte Tier von seinen Qualen erlösen muss, wie Rudolf Faulstich vom Jägerverein schildert: „Das macht keiner gerne.“ Seinen Worten zufolge fallen pro Jahr 90000 Kitze dem Mähtod zum Opfer.

Um dies zu verhindern, ist eine gute Zusammenarbeit zwischen Jägern und Landwirten wichtig, betont Faulstich. „Das Mindeste wäre, dass der Landwirt uns vorher informiert und sagt, wann er mäht, damit wir vorher nachschauen können.“ Manche Landwirte helfen auch selbst bei der morgendlichen Suche mit. Sie sind rechtlich in der Pflicht, dafür Sorge zu tragen, dass das Mähen ihrer Flächen keine tödlichen Folgen hat.

Auch die Bevölkerung will man im Zuge der Anschaffung der Drohne mit einschließen: Drei Trupps sollen es werden, in jedem wird es einen Drohnenführer aus den Reihen des Vereins geben. „Er ist für die Drohne verantwortlich und hat den dafür notwendigen Schein.“ Die Helfer werden eingewiesen und gehen mit Kescher und Gummihandschuhen auf die Suche nach Rehkitzen. Und um die gezielt ausfindig zu machen, setzt der Jägerverein auf eine Drohne, die bei ihrem Flug etwa 0,75 Hektar Fläche abdeckt. Damit die integrierte Wärmebildkamera ihren Zweck erfüllt, findet die Suche in den frühen Morgenstunden statt. Die Punkte, die sich von der Umgebungstemperatur abheben und daher ein Hinweis auf ein Lebewesen sein können, werden markiert und angesteuert. Hell sein sollte es aber schon, damit die Helfer nicht in der Dunkelheit umherirren müssen.

Die Anschaffung des rund 8000 Euro teuren Geräts wird durch das Bundeslandwirtschaftsministerium gefördert. Dieses hat schon zum zweiten Mal einen Fördertopf hierfür aufgelegt, in dem sich erneut drei Millionen Euro befinden. Laut Faulstich können 60 Prozent der Investitionskosten bezuschusst werden, maximal gibt es 4000 Euro. Der Rest soll durch den Verein selbst und durch Spenden finanziert werden, so Faulstich.

Wer einen Obolus beisteuern möchte, kann dies unter Angabe des Verwendungszwecks „Spende für eine Drohne zur Kitzrettung“ auf das Konto des Jägervereins Schambachtal bei der Raiffeisenbank Kreis Kelheim, IBAN DE20 7506 9014 0007 3024 79, tun. Und wer sich für die Kitzrettung engagieren und bei der Suche helfen möchte, kann sich bei Rudolf Faulstich unter der Telefonnummer (09491) 954666 melden.

ksm