Von Hans-Peter Gabler
Wellheim – In der jüngsten Marktgemeinderatssitzung in Wellheim beschäftigte sich das Gremium mit einer Ferienbetreuung von schulpflichtigen Kindern. Bürgermeister Robert Husterer informierte die Versammlung seinen Angaben zufolge über eine zum 1. August 2026 geplante Einführung eines Ganztagsförderungsgesetzes, das im Sozialgesetzbuch verankert wird. Der bayerische Gemeindetag hatte dazu Richtlinien erarbeitet, die aber noch nicht abschließend und in allen Teilen gültig seien, so Husterer.
In Wellheim existiert bereits eine offene Ganztagsschule mit steigendem Interesse. Allgemein verstärke sich sogar ein Trend zur Betreuung von Kindern von 7 bis 18 Uhr, hieß es. Für Gemeinderat Stefan Püschel (CSU) sollte ein grundsätzlicher Bedarf in der Gemeinde abgeklärt werden. Dabei spielten auch anfallende Kosten eine wichtige Rolle. Für die aktuelle Ferienperiode sei es zu spät, war sich das Gremium einig. Für die nächsten Jahre sei aber festzustellen, wer wie lange Betreuung benötige und wer die Kosten tragen würde. Dabei könnte auch das Ferienprogramm des Kreisjugendringes mit einbezogen werden. Es wurde einstimmig beschlossen, einen Fragebogen für den Bedarf im Kindergarten und in der Schule zu entwerfen.
Weiteres Thema im Rat: Seit Jahrzehnten existiert ein Notverbund bei der Wasserversorgung zwischen der Heimberggruppe und der Nachbarversorgung mit einer Verbundleitung zwischen Hütting und Wellheim. Sie wurde bis heute nicht in Betrieb genommen, da sie nach Expertenmeinung nicht funktionsfähig ist. Der Markt Wellheim verfügt über zwei eigene Brunnen im sich überschneidenden Einzugsgebiet. Zu diesem Notverbund sollte eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben werden. Die Kosten belaufen sich auf 12800 Euro netto. Der Zweckverband zur Wasserversorgung der Heimberggruppe regte eine Kostenteilung von je 50 Prozent an. Einige Räte sahen eine Beteiligung der Gemeinde grundsätzlich kritisch. Es kam dann auch eine Vertragsverletzung durch die Heimberggruppe zur Sprache. Somit läge es nach Ansicht der Räte an ihr, die Kosten komplett zu tragen.
Husterer sah es grundlegend als wichtig an, für die Mitte der 80er Jahre beschlossene Leitung endlich Klarheit über eine Inbetriebnahme zu bekommen. Es wurde einstimmig eine 50- prozentige Beteiligung beschlossen. Auftraggeber ist aber der Markt Wellheim.
Im Gemeinderat wurden weiterhin die Beschwerden über die Leichenhausgebühren behandelt. Die Satzung war im November des letzten Jahres geprüft und angepasst worden. „Die Satzung steht und nur wegen persönlicher Fälle ergibt sich keine Notwendigkeit für eine Änderung“, sagte Stefan Puschel (CSU). Der Rat beschloss dann, keine Änderungen der Satzung vorzunehmen.
Der neu ins Gremium nachgerückte Johann Groner wurde einstimmig in den Haupt-, Bau und Finanzausschuss gewählt. Zudem nimmt er die Mitgliedschaft im Vereins- und Freizeitausschuss ein. Im Rechnungsprüfungsausschuss vertritt er Alexandra Rödl-Forster.
Weil das Landratsamt bei einigen kleineren Plänen eine zu hohe Kreditaufnahme reklamiert hatte, muss nun eine höhere Rücklageentnahme erfolgen. Das Gremium beschloss die Änderungen mit fünf Gegenstimmen.
Über die Prüfung der Jahresrechnung 2019 berichtete Theresia Asbach-Beringer (FWW). Geprüft wurden in vier Sitzungen die Belege im Zusammenhang mit den Herstellungsbeiträgen Wasser/Kanal, die neuen Schutzanzüge für die Feuerwehr, die Friedhofsgebühren und die Pachtverträge. Der Rat stimmte einer Entlastung zu.
Aus der Sitzung
Ein Bauantrag zur Umnutzung eines Wohnhauses in zwei Doppelhaushälften und des bestehenden Möbellagers zum Lagern von Baustoffen und Baugeräten in der Konsteiner Straße wurde einstimmig genehmigt.
Im Rahmen der Baugebietserschließung „Wittmesstrasse Nord“ wurde eine öffentliche Straßenverkehrsfläche hergestellt. Einstimmig wurde die Bezeichnung Herrnwiesen festgelegt.
EK
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