Einmütigkeit herrschte in der September-Sitzung des Großmehringer Gemeinderats: Alle Beschlüsse wurden einstimmig gefasst. Hauptthema war, wie schon in der Mai-Sitzung, der Vorentwurf für das Kinderhaus in Demling, den auch damals bereits Andreas Mayer vom Neuburger Architektenbüro abhd vorgestellt hatte.
Der Gemeinderat war im Mai mit den Vorschlägen grundsätzlich einverstanden, jedoch wurde Wert darauf gelegt, dass weniger Ecken und Kanten eingeplant werden. So überarbeitete das Architektenbüro seine Pläne und Mayer präsentierte zusammen mit seiner Kollegin Ina Degen nun das neue Konzept.
Jeweils zwei Krippen-, Kindergarten- und Hortgruppen geplant
Jetzt ist eine klare Gebäudeform mit drei gleichförmigen Baukörpern vorgesehen. Die Planung ist wie bisher für jeweils zwei Kinderkrippen- und zwei Kindergartengruppen sowie für zwei Hortgruppen ausgelegt, wobei die Räume variabel einsetzbar sind, je nach Bedarf.
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Den Technikräumen wurde jetzt mehr Fläche zugestanden (60 Quadratmeter), als Dachform wurden vom Büro drei Satteldächer vorgeschlagen. Das Kinderhaus soll ein Holzbau werden, ob in Ständerbauweise oder massiv muss noch entschieden werden. Mit Wärmepumpen soll die Heizung betrieben werden. Die Gesamtkosten werden sich etwa auf 8,55 Millionen Euro belaufen.
„Respekt! Sie haben Ihre Hausaufgaben gemacht! Es gibt keine Kritik mehr“, lobte Vize-Bürgermeister Werner Schneider (CSU) das überarbeitete Konzept. Dieser Meinung schloss sich der gesamte Gemeinderat an.
Wegen Sicherheitsbedenken bisher immer abgelehnt
Bereits zum dritten Mal stand die Errichtung einer Photovoltaik-Freiflächenanlage auf der Schlackendeponie im Osten von Großmehring auf der Tagesordnung. Bisher lehnte der Rat die Pläne des Zweckverbands Müllverwertungsanlage (MVA) Ingolstadt ab, da Sicherheitsbedenken nicht ausgeräumt werden konnten.
Robert Meisner, Geschäftsleiter der MVA Ingolstadt, stellte nun eine Machbarkeitsstudie zur PV-Nutzung vor. Er erinnerte zunächst daran, dass die Deponie von 1987 bis zum Jahr 2000 mit Schlacke und Filterstäuben aus der MVA verfüllt worden sei. Endgültig stillgelegt worden sei sie am 25. Juli 2019.
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Besonders die große Plateaufläche biete sich nach den Worten Meisners ideal für die Errichtung einer PV-Anlage an. Die Anlagenleistung soll circa 840 Kilowatt Peak (kWp) betragen, bei der Verwendung größerer Module könne eine noch größere Anlagenleistung erzielt werden.
Alle Bedenken ausgeräumt: Rat stimmt zu
„Durch die geringe Einbindetiefe der Fundamente in den Rekultivierungsboden ist eine Beschädigung des Dichtungssystems und damit der Austritt von Schadstoffen auszuschließen“, führte Meisner das wohl wichtigste Argument zur Zustimmung an. Gabionen seien dabei nach seiner Meinung das idealste Fundament.
Die Ableitung des von den Modulen abfließenden Regenwassers sei durch den Einbau einer Schotterschicht im Traufbereich sichergestellt. So könne das Niederschlagswasser in der Rekultivierungsschicht versickern. Durch die Modulhöhe (mindestens ein Meter) und die Abstände der Modulreihen werde auch die Beweidung durch Schafherden kaum gestört.
Robert Meisner hatte offenbar alle Bedenken ausgeräumt, denn der Gemeinderat stimmte dem Vorhaben jetzt zu.
Sanierungsgebiet in den Ortskernen
Bürgermeister Rainer Stingl (WFG) legte dem Großmehringer Gemeinderat in der jüngsten Sitzung die Aspekte für ein aktuelles Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK) dar. Darüber hinaus informierte er auch über notwendige vorbereitende Untersuchungen, um die Voraussetzungen für die förmliche Festlegung eines Sanierungsgebiets im Bereich der Ortskerne von Großmehring und Kleinmehring sowie zugehöriger zentraler Bereiche und Freiräume zu prüfen.
Dieses Gebiet könnte später zugleich das Fördergebiet für die Städtebauförderung bilden. Positiv fiel der Zwischenbericht der Verwaltungsfachwirtin Claudia Mees zum Haushalt 2024 aus. „Es kann mit Mehreinnahmen im Verwaltungshaushalt gerechnet werden, sodass keine Zuführung vom Vermögenshaushalt nötig sein wird“, erklärte Mees.
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