Für viele Gärtnerinnen und Gärtner ist die Urlaubsfreude meist gepaart mit der Sorge, wie ihr grünes Paradies die Zeit ohne tägliche Zuwendung überstehen wird. Mit der richtigen Vorbereitung und einigen praktischen Maßnahmen können die Schützlinge, sofern sie nicht bereits durch Horden von Nacktschnecken vertilgt wurden, die Ferienzeit aber problemlos überstehen.
Gerade in den heißen Sommermonaten ist eine konstante Wasserversorgung entscheidend für das Überleben der Pflanzen: Hier erweisen sich vor allem automatische Bewässerungssysteme als besonders praktisch und zuverlässig.
Eine über eine Zeitschaltuhr gesteuerte Tropfbewässerung ermöglicht eine bedarfsgerechte Wasserversorgung nicht nur in der Urlaubszeit. Es gibt verschiedene Systeme im Handel, die relativ leicht zu installieren sind. Voraussetzung ist eine ausreichend große Wasserquelle, im Idealfall eine Zisterne, für Balkon und Terrassenbepflanzung genügt unter Umständen auch ein großes Regenfass. Wichtig ist, das System vor der Abreise zu testen, um sicherzustellen, dass es einwandfrei funktioniert.
Falls kein automatisches System vorhanden ist und auch kein vertrauenswürdiger Bekannter den Gießdienst übernehmen kann, gibt es weitere Möglichkeiten, Trockenstress zu vermeiden: Größere Kübel und Beete können vor der Abreise durchdringend gewässert werden. Topfpflanzen können ins Haus geholt oder in kühlere, schattige Bereiche gestellt werden, um sie vor direkter Sonneneinstrahlung und Austrocknung zu schützen. Es lohnt sich auch, vor der Abreise nochmals unerwünschte Beikräuter zu entfernen, damit sie nicht um Wasser und Nährstoffe mit den Pflanzen konkurrieren. Greift man bei Gemüse- und Staudenbeeten zur Hacke, kommt zusätzlich die alte Gartenweisheit „Einmal hacken ersetzt zweimal gießen“ zum Tragen. Denn so werden die feinen Kapillaren im Boden aufgebrochen, in denen das Wasser aufsteigt und verdunstet. Wird der Boden zusätzlich mit einer Mulchschicht aus Rasenschnitt, Stroh oder Häckselgut versehen, bleibt die Bodenfeuchtigkeit auch an heißen Tagen erhalten.
Zusätzlich können größere Pflanzen kurz vor der Abreise zurückgeschnitten werden. Dies reduziert den Wasserbedarf und fördert das Wachstum von neuen, gesunden Trieben. Bei manchen Stauden und blühenden Gehölzen wird man durch diese Maßnahme nach dem Urlaub häufig mit einer zweiten Blüte belohnt. Falls ein Gewächshaus im Garten vorhanden ist, sorgt eine zusätzliche Schattierung durch das Auflegen von Strohmatten oder Fleece und ausreichende Belüftung dafür, dass das Gewächshaus sich nicht zu stark aufheizt.
Um überreife Früchte zu vermeiden, kann man ein bis zwei Wochen vor der Abreise die Blüten von Zucchini und Gurken ausbrechen, um die Ernte zu verzögern. Wo ein Herauszögern nicht möglich ist, kann man Freunden und Bekannten anbieten, sich zu bedienen. Sicherlich erhöht die Aussicht auf saftige Brombeeren oder süße Zwetschgen auch gleich die Bereitschaft, den einen oder anderen Gießdienst zu übernehmen.
Wenn man dann noch Haus und Garten vor möglichen Unwettern absichert, indem man die Gartenmöbel abdeckt, Sonnenschirme und Sitzkissen sicher verstaut sowie Sonnensegel und Markisen einfährt, dann steht einer unbeschwerten Reisezeit nichts entgegen. Ein wenig Planung im Voraus kann viel Stress ersparen und dafür sorgen, dass nach der Rückkehr ein blühendes und schönes Gartenparadies vorgefunden wird.
lkr
Im September wird aufgezeigt, wie Müll, wenn richtig getrennt und fachgerecht aufbereitet, als wertvolle Ressource für den Garten dienen kann.
Zur Serie: Einmal im Monat beleuchten wir, wie nachhaltiges Leben im Landkreis Eichstätt aussehen kann. Die Serie erscheint in Kooperation mit dem Landratsamt Eichstätt.
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