Pförring plant neues Gewerbegebiet
Erst kein Personal, jetzt kein Geld – Dorferneuerung Gaden verzögert sich

05.10.2023 | Stand 05.10.2023, 9:07 Uhr |

Das neue Gewerbegebiet „Westlich Friedhofstraße“, das der Markt Pförring plant, grenzt unmittelbar an die B 299 (links im Bild) an und reicht bis zur Riedenburger Straße (im Bild ganz unten). Foto: Kügel

Der Markt Pförring will ein neues Gewerbegebiet ausweisen. Die vorgesehene Fläche liegt unmittelbar an der Bundesstraße B299 zwischen Friedhofstraße und Riedenburger Straße und umfasst 4,7 Hektar.

In den 1990er-Jahren wurde in Pförring erstmals ein Gewerbegebiet ausgewiesen. Das Gewerbegebiet Unterfeld im Nordosten des Marktes wurde inzwischen zweimal nach Westen erweitert. Nachdem die gemeindeeigenen Flächen im Bereich der zweiten Erweiterung im „Bebauungsplan östlich Friedhofstraße“ inzwischen an vier Pförringer Betriebe vergeben worden sind, will der Marktrat ein neues Angebot für Gewerbebetriebe schaffen. Der Auftrag für die Änderung des Flächennutzungsplans für das Gewerbegebiet „Westlich Friedhofstraße“ wurde an ein Pfaffenhofener Büro vergeben. Die Leistungsphasen 1 und 2 kosten 6600 Euro netto.

Dasselbe Büro plant für den Markt Pförring ein Oberflächenwasser-Rückhaltebecken westlich des Ortsteils Dötting. Der Damm soll laut Wasserwirtschaftsamt Ingolstadt eineinhalb Meter hoch aufgeschüttet, aber nur einen Meter hoch eingestaut werden. Das Rückhaltevolumen beträgt rund 6000 Kubikmeter. Eine berechnete „Hochwasserwelle“ von rund 20000 Kubikmetern in 24 Stunden soll damit auf einen maximalen Abfluss von 500 Litern pro Sekunde gedrosselt werden und laut WWA „eine deutliche Verbesserung für Dötting“ bringen. Die Kosten werden auf 250000 Euro geschätzt und vom Amt für Ländliche Entwicklung gefördert. Ein Zeitpunkt kann laut ALE aufgrund der unsicheren Haushaltslage nicht benannt werden.

Aus demselben Grund empfiehlt das ALE für das nächste Projekt der Dorferneuerung Wackerstein, die Neugestaltung der Straße am Schlossberg, den Weg über das Eler-Programm zu versuchen. Aus personellen und haushaltstechnischen Gründen ruht außerdem die Anordnung des Verfahrens Wirtschaftswege mit Wasserrückhalt. Wenig Hoffnung macht man sich im Gemeinderat daher auch für die baldige Umsetzung der Dorferneuerung Gaden, die bereits in mehreren Bürgerversammlungen vorgestellt wurde. „Zuerst hatte das ALE kein Personal, jetzt hat es kein Geld“, fasste Bürgermeister Dieter Müller die wenig erfreulichen Nachrichten zusammen.

Bürger wurden noch immer nicht informiert

Unerfreulich sind laut Müller auch die Gespräche mit der Deutschen Glasfaser (DG) verlaufen, die zugesagt hat, in Pförring den eigenwirtschaftlichen Ausbau der Glasfaseranschlüsse bis ins Haus zu übernehmen. Die Firma begründet die neuerliche Zeitverzögerung mit dem Wechsel des Generalunternehmers. „Die versprochene Bürgerinformation fehlt immer noch“, schimpfte Müller, der wie sein Vohburger Amtskollege Martin Schmid den Ausbauvertrag mit der DG am liebsten kündigen würde. Auch die übrigen Anschlüsse werden noch eine Weile dauern. Denn der Förderantrag hat es nicht auf die Überholspur (Fast Lane) der Gigabitrichtlinie 2.0 geschafft.

Die Gebühren für den gemeindlichen Kindergarten und die Krippe werden wie berichtet zum Jahresbeginn 2024 erhöht. Die Elternbeiträge steigen um 13 Prozent und reichen inklusive Spiel- und Hauswirtschaftsgeld je nach Buchungszeit im Kindergarten von 156 Euro (bei 25 Stunden) bis 269 Euro (45 Stunden) und in der Krippe von 211 Euro (20 Stunden) bis 459 Euro (45 Stunden).
Um den Oberflächenwasserabfluss vom Schneiderberg in Ettling zur Bachstraße zu verbessern wird auf einer Länge von 150 Metern die Querneigung geändert und die Straße auf insgesamt 285 Meter ausgebaut. Die Kosten werden auf 32000 Euro netto geschätzt.

Lautsprecheranlage für Friedhof Ettling

Der Friedhof Ettling wird für 7800 Euro von einer Pförringer Firma mit einer festen Lautsprecheranlage ausgerüstet. Die Anlage soll laut Bürgermeister Dieter Müller als Pilotprojekt für den Pförringer Friedhof dienen, der zeitnah ebenfalls neu beschallt wird.

Der Markt Pförring beteiligt sich auf Einladung der Stadt Neustadt am „Vermittlungskonzept Welterbe Limes und Donau-Limes im Raum Neustadt a. d. Donau“. Für das Vermittlungskonzept entstehen dem Markt keine Kosten. Durch die Kooperation der Nachbargemeinden besteht laut Bürgermeister die Chance auf eine erhöhte Leader-Förderung, falls man sich zu einer neuen Verkleidung des Römertors am Castell Celeusum entschließen sollte.

Beim ersten Workshop zum Thema Radwegkonzept Landkreis Eichstätt hat der Markt Pförring folgende Wunschradwege eingebracht: entlang Kreisstraßen Unterdolling – Ettling (Prio 1), Imbath – Lobsing und Lobsing – Pirkenbrunn – Irnsing. Entlang der Staatsstraße Lobsing – Forchheim und entlang der Ortsverbindungsstraße Forchheim – Pförring.

Das Wasserwirtschaftsamt Ingolstadt hat beim Landratsamt Eichstätt die vorläufige Sicherung des Überschwemmungsgebiets des Kelsbachs beantragt. Die vorläufige Sicherung gelte fünf Jahre und sei quasi eine Veränderungssperre für die betroffenen Bereiche, erklärte Müller. Im Außenbereich ist damit keine Bauleitplanung möglich, im Innenbereich besteht ein grundsätzliches Bauverbot, wobei Ausnahmen möglich sind.

„Zum Posthalter ist Ihre Meinung gefragt“, unter dieser Überschrift steht ein Fragebogen, der mit dem nächsten Informationsblatt an alle Haushalte verteilt wird.

DK



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