Von Regine Adam
Beilngries – Es ist kurz vor 20 Uhr, als der Korso aus zehn dunklen BMW-Fahrzeugen zum ersten Mal winkend am Haus des Gastes vorbeifährt. Hier wartet bereits geduldig „das Volk“ auf den König und sein Gefolge: Elegant und festlich gekleidet stehen Besucher des 140. Beilngrieser Burschenballs und ein paar „Zaungäste“ bereit, um den Auftritt des Komitees und des Burschenkönigs 2022 zu bejubeln. Die langen Wochen der Vorbereitung – und die Ball-freien Jahre wegen Corona – haben ein Ende. Heute darf gefeiert werden.
Punkt 20 Uhr hält das erste Fahrzeug vor dem roten Teppich, der Fahrer öffnet Ex-König Florian Mögn die Autotür. Der bedankt sich, umrundet den Wagen und hilft galant seiner Begleiterin, Katharina Götz, aus dem Fahrzeug. Ein kurzes Winken in die Menge – und das erste Paar ist auf dem Weg durch die applaudierende Menge in das festlich geschmückte Haus des Gastes. So fühlen sich wohl Prominente – und so folgen nacheinander alle Komiteemitglieder: Manuel Vögerl mit Johanna Greiner, Vincent Mödl mit Julia Vogt, Simon Ketzler mit Jessica Scheiblecker, Ludwig Roth mit Tabea Stuhlmiller, Veit Sillner mit Laura Attiq, Maurice Schott mit Rena Haack, Jakob Sillner mit Daphné Zeller und Stefan Schneider mit Julia Stumpf. Den Abschluss macht der 140. Burschenkönig Jonas Schröder mit seiner strahlenden Ballkönigin Hannah Billner. Nun sind alle da – der Ball kann eröffnet werden.
Der Abend folgt dem traditionellen Prozedere
Ehe diese Worte aber wirklich fallen, gilt es ein strenges Protokoll einzuhalten, das zur langjährigen Tradition des Burschenballs in der Altmühlstadt gehört: Erst als alle Gäste ihre Plätze eingenommen haben, zieht festlich das Komitee in den Saal, die Burschen tragen dunkle Anzüge, weiße Hemden und Fliege, ihre Begleiterinnen glänzen mit langen Kleidern und eleganten Hochsteckfrisuren. In Händen tragen sie Blumengestecke und jede Einzelne von ihnen zeigt ein Lächeln im Gesicht, dem Stolz und Aufregung gleichermaßen anzusehen ist. Als alle vor der Bühne stehen, steigt die Spannung. Das Königspaar wird angekündigt und schreitet schließlich in den Saal, unter Applaus des Publikums.
Ein großes Dankeschön an alle Unterstützer
Nun kommt einer der zwei Momente, denen Burschenkönig Jonas mit besonderer Aufregung entgegengesehen hat: seine Rede. Unsicherheit ist ihm nicht anzumerken. Souverän und eines Königs würdig begrüßt er die Gäste. Sven John als Stellvertreter für den Eichstätter Landrat Alexander Anetsberger heißt er willkommen und Bürgermeister Helmut Schloderer mit Begleitung sowie zahlreiche Ex-Könige der vergangenen Jahre und Jahrzehnte. „Die Organisation des Burschenballs ist eine riesige Herausforderung und ohne Hilfe nicht zu bewältigen“, sagt Jonas Schröder und bedankt sich bei seinen Eltern und seiner Schwester, bei Ex-König Florian Mögn, Tanzlehrerin Simone Schimpl, bei Zeremonienmeister Stefan Böll und dessen Frau Christine sowie bei der Faschingsgesellschaft Grün-Weiß Zwiebelonia, die wieder einmal die Bewirtung im Haus des Gastes übernommen hat. Das Team der Unterstützer ist lang und so gibt es auch noch ein Danke an Markus und Thomas Gabler sowie Martin Heimisch für den Barbetrieb, an Bennett Stahn und Max Bengl für die Garderobe, an die vielen Sponsoren des Ballabends sowie an Helfer, die für die aufwändige und überaus gelungene Dekoration im ganzen Haus zuständig waren. Nachdem auch die Königin die Gäste begrüßt hat, folgt der zweite Gänsehautmoment für Jonas: Er eröffnet mit seiner Königin Hannah den Abend mit einem schwungvollen Walzer. Der Applaus am Ende zeigt: Auch das ist dem Paar überaus gelungen.
Beeindruckte Ehrengäste, ein Schreck und die Polonaise
Entsprechend viel Lob verteilen anschließend die Ehrengäste John und Schloderer bei ihren Begrüßungsworten: „Ich bin begeistert von den jungen Menschen, die das hier alles bis hin zu dieser unglaublichen Saaldekoration so toll organisiert haben. Der Tanz eben hat mich an wunderbare Tanzstunden erinnert – ihr habt das toll gemacht und beweist so, wie gut Jung und Alt gemeinsam harmonieren“, sagt John. Schloderer wünscht allen, dass sie das Fest, auch oder gerade in Zeiten der Herausforderungen, mit denen man fertig werden musste, „in vollen Zügen genießen“.
Eine Herausforderung und einen Riesenschreck hat es für das Komitee und König Jonas tatsächlich wenige Tage vor dem Ballabend gegeben: Die ursprünglich geplante und lange vorab gebuchte Band musste wegen Erkrankung zweier Gruppenmitglieder absagen. „Sie haben uns dann aber sehr unterstützt, rund 30 Bands angefragt und wir sind nun sehr glücklich, dass Miracle aus Landshut bei uns spielt“, sagt Jonas. Ehe alle endlich das Tanzbein schwingen können, muss eine weitere, wichtige Tradition eingehalten werden: die Polonaise des Komitees mit Königspaar, bei der alle Ex-Königspaare mitmachen dürfen. Stefan Böll leitet den Figurentanz an, so dass jeder Schritt perfekt sitzt, und zum Abschluss wird die erste Tanzrunde eingeläutet – der Auftakt zu einer langen Ballnacht, die erst in den frühen Morgenstunden nach einem Weißwurstfrühstück enden wird.
DK
Nicht fehlen durfte der Gang über den roten Teppich. Foto: Adam
Mit einem Sektempfang auf Schloss Hirschberg starteten Burschenkönig mit Königin, Komitee und Begleiterinnen in den Abend. Gefeiert wurde der 140. Burschenball dann im Haus des Gastes Beilngries. Foto: Adam
Den ganzen Abend über wurde ausgiebig getanzt. Foto: Adam
Die offiziellen Programmpunkte meisterte Burschenkönig Jonas Schröder souverän. Foto: Adam
