Aus wegen lädierten Knies
Eichstätterin Ricarda Bauernfeind nicht für die Olympischen Spiele in Paris nominiert

03.07.2024 | Stand 31.07.2024, 14:01 Uhr |

Fährt diesmal nicht im Nationaltrikot: Ricarda Bauernfeinds (vorne) Knie macht einen Strich durch die Rechnung. Foto: Imago images

Der Olympia-Traum ist für die Eichstätter Profi-Radfahrerin Ricarda Bauernfeind geplatzt. Am Mittwoch gab der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) 215 weitere Athletinnen und Athleten bekannt, die Deutschland bei Olympia 2024 in Paris vertreten. Der Name Bauernfeind war nicht darunter. 

 



Stattdessen wird das deutsche Straßenrad-Team der Frauen von Franziska Koch (Mettmann, Team DSM-firmenich postNL), Liane Lippert (Friedrichhafen, Team Movistar), Mieke Kröger (Hürth, RV Teutoburg Brackwede von 1891) sowie Bauernfeinds Teamkollegin Antonia Niedermaier (Bruckmühl, Canyon-Sram Racing) vertreten.

„Klar, es ist super schade. Noch dazu, wenn man danach mitbekommt, wie nah man dran gewesen wäre“, sagt Bauernfeind auf Nachfrage. Die Ursache ihrer Nicht-Nominierung liegt in ihrer jüngsten Verletzungshistorie. „Es ist dem Bundestrainer einfach zu unsicher, weil er nicht weiß, ob mein Knie durchhält“, so die 24-Jährige. 

 

„Super harte Zeit“ für Bauernfeind



Zuletzt musste Bauernfeind wegen anhaltender Knieprobleme die Tour de Suisse, die Deutschen Meisterschaften sowie die Thüringen-Rundfahrt absagen. „Die letzten vier Wochen waren eine super harte Zeit für mich“, sagt Bauernfeind. 

Eigentlich wollte die Eichstätterin Schwung holen für die Großereignisse Olympia sowie die Tour de France Femmes in diesem Sommer. Auf letzterer gewann sie vergangene Saison sensationell eine Etappe und stand seitdem im Rampenlicht. Die Olympia-Nominierung schien lange Zeit nur noch Formsache. Nun also die Rolle rückwärts. Wie geht Bauernfeind damit um? „Im Nachhinein hat es mich sicher stärker gemacht, aber es ist trotzdem immer schwer“, sagt sie. Unterstützung habe die Eichstätterin von ihrer Familie bekommen. 

Bauernfeind blickt nach vorne

Allzu lang will sich Bauernfeind dann aber nicht aufhalten mit der Negativspirale der letzten Wochen. Sie richtet – wie stets auch auf dem Rennrad – den Blick nach vorne. Im Sattel sitzt sie bereits wieder.

„Ich merke, dass mein linkes Bein, in dem ich die Schmerzen hatte, ziemlich abgebaut hat“, sagt sie. Rehabilitationsübungen, Aufbautraining und „auf den Körper hören“ stehen nun für Bauernfeind auf dem Programm. „Das nächste Ziel ist und bleibt die Tour“, sagt sie kämpferisch. Gemeint ist natürlich die Tour de France Femmes, die am 12. August im niederländischen Rotterdam startet und die – unabhängig von der Nicht-Nominierung für Olympia – Bauernfeinds Saison-Höhepunkt darstellen soll. 

Unterdessen läuft bereits die Tour de France der Männer, wo der Kölner Nils Politt für Tadej Pogacar und dessen Traum vom Gelben Trikot arbeitet. Bei den Olympischen Spielen tritt der deutsche Radprofi für eigene Ambitionen in die Pedale. Der 30-Jährige ist vom Bund Deutscher Radfahrer (BDR) wie erwartet für die Sommerspiele in Paris nominiert worden. Zweiter deutscher Fahrer im Straßenrennen am 3. August neben Politt ist der Berliner Maximilian Schachmann, der auch das Einzelzeitfahren am 27. Juli bestreiten wird.

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