Finale im Wembley-Stadion
Eichstätt: Acht Fußballerinnen aus der Region fliegen zur deutschen Nationalmannschaft

31.07.2022 | Stand 22.09.2023, 20:33 Uhr

Vorfreude bei der Eichstätter Gruppe auf das große Finale in Wembley. Foto: Traub

Von Franz Bauer

Am Sonntag steigt im Wembleystadion von London das Traumfinale der Europameisterschaft im Frauenfußball zwischen Gastgeber England und der starken Mannschaft aus Deutschland vor 90.000 Zuschauern. Wer wird Europameister?



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Barbara Eichhorn ist Trainerin bei der Frauenfußballmannschaft des FV Obereichstätt. Sie fliegt mit weiteren sieben fußballbegeisterten Frauen nach London und wird als Fan die deutsche Nationalmannschaft unterstützen. Sie erwartet ein hochdramatisches Spiel auf Augenhöhe: „Das Spiel wird nicht einfach, die Engländerinnen sind stark. Dennoch werden wir siegen, zwar knapp, 1:0 oder 2:1.“ Als Grund nennt sie, dass die Startelf ein eingespieltes Team ist und die Einwechselspielerinnen sich gut integrierten: „Jede ackert für die andere.“ Den Stellenwert des Frauenfußballs sieht sie nicht recht anerkannt, das Tempo ist noch nicht so groß wie bei den Herren, aber technisch seien die Frauen ebenbürtig.

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Ramona Stock ist Torhüterin in der Obereichstätter Mannschaft. Auch sie fliegt mit nach London. Sie ist fest überzeugt, dass Deutschland Europameister wird: „Die DFB-Kapitänin Alexandra Popp wird nach einem Eckstoß per Kopf das entscheidende 1:0 erzielen. Hinten sind wir stabil und vorne geht was. Bereits gegen Frankreich zeigten wir eine super Leistung.“ Vom DFB erwartet sie mehr finanzielle Unterstützung und spätere Anstoßzeit der Champions-League-Spiele. Sie sieht aber jetzt schon gute Anzeichen, dass der Frauenfußball in der Bevölkerung attraktiver wird: „Technisch ist er hoch und er wird schneller.“ Dass der Bundeskanzler im Stadion sein wird, findet sie super.

„Wir werden gewinnen“

Maria Salbeck ist Spielerin der Mannschaft DJK Workerszell/Grafenberg: „Wir werden gewinnen. Die Mannschaft ist gut drauf, sie ist ein richtiges Team und spielt zusammen. Es wird knapp, aber ich hoffe auf ein 1:0.“ Das Halbfinale gegen Frankreich habe ja schon richtig gut funktioniert. Traurig sei, dass Frauenfußball in den Medien immer noch weniger zählt als Männerfußball: „Wer kennt schon die Namen der Frauen, die ganz oben spielen? Bei den Herren ist das selbstverständlich.“ Maria hofft, dass die Beliebtheit und die Beachtung des Frauenfußballs zunimmt. Dies haben bereits die hohen Einschaltquoten beim Halbfinalspiel gezeigt. „Vielleicht kommt eine Welle der Begeisterung für den Frauenfußball.“

Sophie Bösl spielt beim FV Obereichstätt. „Wir werden Meister,“ ist sie überzeugt. Das Spiel wird ihrer Einschätzung nach ausgeglichen und sehr spannend sein. Die Deutschen spielten taktisch nach vorne sehr klug. Poppi führe die Mannschaft als Kapitänin so richtig begeisternd: „Das ist Wahnsinn, dieser Siegeswillen!“ Sophie ist stolz auf die deutsche Mannschaft, weil sie schönen, schnellen Fußball spiele und viele Tore erziele: „Das hat sicherlich Auswirkung auf die Begeisterung für den Frauenfußball in Deutschland, vielleicht bricht eine Welle der Begeisterung los.“

EK