Durchwachsenes Jahr
Käferbefall, Trockenheit und Hitze setzen dem Wald in der Gemeinde Kinding zu

12.12.2022 | Stand 12.12.2022, 11:00 Uhr

Die gemeindlichen Waldbeauftragen, die Jagdvorsteher sowie die Vorsitzenden der Rechtler-Gemeinschaften der Gemeinde Kinding trafen sich mit Bürgermeisterin Rita Böhm (CSU), Forstrevierleiter Christoph Gabler und Andrea Hauf, der zuständigen Mitarbeiterin in der Verwaltung, zum Erfahrungsaustausch. Foto: Lund

Kinding/Haunstetten – Zum Erfahrungsaustausch trafen sich die gemeindlichen Waldbeauftragen, die Jagdvorsteher sowie die Vorsitzenden der Rechtler-Gemeinschaften der Gemeinde Kinding. Bürgermeisterin Rita Böhm (CSU), die zu dem Treffen in das Gasthaus Bacherle nach Haunstetten eingeladen hatte, begrüßte neben den rund 20 Waldbetreuern auch Christoph Gabler, Forstrevierleiter am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, sowie Andrea Hauf, die als Mitarbeiterin in der Kindinger Verwaltung für Forst und Wald zuständig ist.

„Die Nachfrage nach Brennholz ist in den letzten Monaten stark gestiegen“, sagte Böhm. Gemeinsam mit den anwesenden Vertretern und dem Forstrevierleiter solle eine gerechte Regelung für die Vergabe von Brennholz im Gemeindegebiet gefunden werden, so Böhm. Die Versammelten einigten sich darauf, dass sich „Selbstwerber“ bei Interesse bei der Kindinger Gemeindeverwaltung melden sollen. Der Nachweis der Qualifikation müsse wie bisher erbracht werden, um Unfälle und Schaden im Wald zu vermeiden, betonte Gabler. Die Menge an Brennholz, die Selbstwerber erhalten, wurde auf 20 Ster begrenzt. Der Forstrevierleiter blickte auf ein „durchwachsenes Waldjahr 2022“ zurück. Bis Ende Juni sei aufgrund der Witterung nur geringer Käferbefall festgestellt worden. Der extrem heiße und trockene Sommer war aber Ende Juli im Wald deutlich erkennbar. Laubfall setzte bei den Buchen am Südhang ein, und ab Ende August waren die Fichten stark befallen von Kupferstecher, Buchdrucker und nordischem Fichtenborkenkäfer. Bis Ende Oktober erfolgte der Einschlag von Käferholz. Gabler klagte, dass es große Probleme gebe, in der Region Unternehmer für den Holzeinschlag zu finden, da diese häufig im Staatswald und im Käfergebiet im Frankenwald gebunden seien. Er erwarte, dass der Start ins neue Jahr von einer hohen Käferpopulation geprägt sein werde, und bat alle um verstärkte Kontrollen und die Entfernung befallener Bäume.

Um den Wald wieder aufzuforsten und ihn klimaverträglich umzubauen, wurden im vergangenen Jahr insgesamt 2950 Bäume von 13 verschiedenen Arten im Gemeinde- und Rechtlerwald gepflanzt. Leider gab es aufgrund der Trockenheit im Sommer teilweise große Ausfälle auf den Pflanzflächen, so dass Nachbesserungen notwendig wurden, berichtete Gabler weiter. Der Forstrevierleiter appellierte an alle, zum Unfallschutz die Motorsägenkurse verschiedener Anbieter zu nutzen.

lun