Unsere Zeitung öffnet täglich ein Türchen mit besonderen Ereignissen des Jahres 2022 in Beilngries. Diesmal geht der Blick zu den Almberg-Schützen in Irfersdorf.
Dabei sein wollten, nein, mussten einfach alle, notfalls mit einem kleinen Trick, damit es nicht zu laut wurde: Die Irfersdorfer Schützen feierten heuer mit Pandemie-bedingten 17136 Stunden „Verspätung“ ihr 100-jähriges Bestehen. Im vierten Anlauf und zwei Jahre später als geplant organisierten die Verantwortlichen um Schützenmeister Simon Wittmann für den 1920 gegründeten Verein im Mai eine 100+2-Jahre-Feier, verbanden damit das Gauschützenfest und das Gauschießen des Schützengaues Eichstätt und feierten vier Tage lang mit dem Patenverein Jurahöhe aus Pfahldorf, vielen weiteren Gästen und Schützenfreunden ihr Jubiläum.
Mit dabei war ein kleiner Nachwuchsschützen-Fan, der – mit großen Ohrenschützern ausgestattet – höchst zufrieden auf Mamas Arm das turbulente Treiben genießen konnte: „Gut, dass nicht schon vor zwei Jahren gefeiert wurde“, schien sein Blick zu sagen, denn dann wäre der neun Monate alte August aus Euerwang noch gar nicht auf der Welt gewesen. Dann hätte er das mehrtägige, bestens organisierte Fest versäumt, das sich nun doch noch mit seinen vielen Höhepunkten in die Chronik der Almberg-Schützen als herausragendes Sport- und Vereinserlebnis einreihen konnte.
Ein Festumzug mit über 50 Vereinen fand am Sonntag statt und ausgerechnet da setzte kurz zuvor Nieselregenwetter ein. Zeit für „Schirmherr“ Alexander Anetsberger (CSU), seines Amtes zu walten, was er offensichtlich perfekt meisterte: Pünktlich zum Start des Umzuges konnten die Schirme weggepackt werden und den restlichen Nachmittag strahlte die Sonne über dem Irfersdorfer Festgelände.
Am Abend durften die Irfersdorfer hochzufrieden auf vier Tage zurückblicken, die mit einem riesigen Festprogramm gefüllt gewesen waren: Mit Heimatabend und Zauberclown, mit Ehrungen und Rockabend, mit Festgottesdienst und Schützenumzug, mit der Proklamation der Gau- und Bundesschützenkönige, mit Kinderkarussell und fröhlichem Festbetrieb im Bierzelt. Und natürlich – mit Musik verschiedener Gruppen und Bands an allen Tagen. Was wieder zu August zurückführt: Denn für das laute Dröhnen der Bässe direkt vor der Bühne hatte er dank seiner Ohrenschützer nur ein müdes Lächeln übrig. Wer weiß – vielleicht wird er im Jahr 2070 das 150-jährige Vereinsbestehen der Irfersdorfer Almberg-Schützen ebenfalls mitfeiern und dann sogar das Erinnerungsbild an das erste Schützenfest seines Lebens noch im Fotoalbum haben.
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