Eine Schulstunde der ganz besonderen Art erlebten die Schülerinnen und Schüler der zweiten, dritten und vierten Klassen der Grundschule Pförring vor wenigen Tagen: Die deutschlandweit bekannte Kinderbuchautorin Andrea Karimé aus Köln war im Rahmen der interkulturellen Woche des Landkreises Eichstätt an der Schule, um aus ihrem Buch „Nuri und der Geschichtenteppich“ vorzulesen. Möglich machte das eine Co-Finanzierung des Landkreises und des Marktes Pförring.
Die Vorfreude war groß, als die Kinder in der Aula auf Bänken Platz nahmen. Das aufgeregte Gemurmel verstummte schnell, als Karimé sich bei den kleinen Zuhörerinnen und Zuhörern vorstellte und diese in vielen verschiedenen Sprachen begrüßte.
Kinder aktiv in die Lesung mit eingebunden
In die Lesung wurden die Kinder von Beginn an aktiv von der Autorin mit eingebunden; sie durften jederzeit Fragen stellen und sogar bei der musikalischen Umrahmung mitwirken. Das Buch, das laut Karimé „ausdrücklich als Lesungsthema gewünscht worden war“, befasst sich mit der Kriegsflucht der kleinen Nuri und ihrer Familie aus dem Irak nach Deutschland. In Briefen an ihre im Irak zurückgebliebene Tante Marwa verarbeitet das Mädchen ihre Probleme in der Schule und die Gemeinheiten der Mitschüler.
Lesen Sie auch: Energetische Sanierung des Klassenhauses 3 der Pförringer Mittelschule startet im nächsten Jahr
Um sie aufzumuntern, schenkt ihr Nuris Vater einen „Geschichtenteppich“, so wie auch ihre Tante einen hatte. Sobald sie sich auf diesen besonderen Teppich setzt, fallen ihr die außergewöhnlichsten Geschichten ein, zum Beispiel auch die des gefährlichen Schwarzzahnmonster Königs, die sogar die Klassenkameraden in der Schule begeistert. Und so schafft Nuri es, eine Verbindung zu ihnen herzustellen.
Für Probleme von Migrantenkindern sensibilisieren
Auf kindgerechte, einfühlsame sowie mitreißende Art und Weise berichtet Andrea Karimé den Grundschülern anhand ihres Buches von den typischen Problemen, mit denen Migrantenkinder im Alltag konfrontiert werden können, und macht sensibel dafür. Die Kinder lauschten gebannt der Geschichte und waren sehr gespannt, wie diese endet.
Das wurde natürlich nicht verraten. Zum Ende der Lesung durften die Kinder auch noch ihre Fragen zur Thematik und zum Autorenleben allgemein stellen. Wie kommt man als Autorin auf Geschichten, wie lange dauert es, ein Buch zu schreiben, wie viele Bücher hat die Autorin bereits geschrieben? Das waren nur einige von vielen Fragen, die Karimé geduldig beantwortete.
Schicken Sie und Ihr Foto: Der Donaukurier sucht die gruseligsten und kreativsten Kürbisse der Region - Tolle Preise zu gewinnen
„Die besten Ideen kommen mir in den Unterhaltungen mit Kindern“, berichtete die ehemalige Lehrerin. Auch Karimés Onkel Mustafa, der übrigens auch einen Geschichtenteppich besaß, diene ihr oft als Inspirationsquelle. „Von ihm habe ich so viele Geschichten erzählt bekommen. Da dachte ich mir irgendwann, ich denk mir jetzt auch welche aus“, erzählte die Autorin schmunzelnd. Über 20 Kinderbücher hat sie schon verfasst – und neue Ideen für weitere hat sie auch schon im Kopf, berichtete sie am Ende der Fragerunde.
Artikel kommentieren