Am Sonntag, 21. Juli, um 17 Uhr ist der Eichstätter Domchor mit dem „Messiah“ im Baringer Münster zu Gast. Gemeinsam mit dem Barockorchster La Banda und namhaften Solisten erklingen unter der Leitung von Domkapellmeister Manfred Faig Chöre und Arien aus dem bekannten Oratorium von Georg Friedrich Händel.
Ursprünglich hätte es zur Wiedereröffnung des Doms erklingen sollen, die findet nun aber erst im Oktober statt. Im Vorfeld des Auftritts in Baring bei Neuburg spricht der Domkapellmeister über das Werk und die Intention, es aufzuführen.
Herr Faig, der „Messiah“ von Händel ist eines der herausragenden Werke des Komponisten: Wie herausfordernd ist es für einen Chor und wie meistern ihre Sängerinnen und Sänger dies in der Akustik der Barockkirche in Bergen?
Manfred Faig: Das Oratorium „Messiah“ stellt für den Eichstätter Domchor in mehrerer Hinsicht eine Herausforderung dar. Einmal ist es ein sehr langes Stück, zum anderen sind verschiedene technische Schwierigkeiten zu meistern. Jeder Chorsatz ist kompositorisch anders gestaltet und man muss sich sehr schnell auf den neuen Charakter eines Stückes einstellen. Das Münster in Bergen besitzt eine hervorragende Akustik und der Eichstätter Domchor ist für das kommende Konzert sehr gut vorbereitet. Die barocke Ausstattung der Kirche kommt einem Gesamterlebnis sehr zugute.
Warum haben Sie ausgerechnet dieses Werk für die Domeröffnung herausgesucht?
Faig: Für ein Konzert zur Wiedereröffnung des Eichstätter Domes haben mich verschiedene Ansätze geleitet. Zum einen sollte es eine Komposition sein, die einerseits eine Besonderheit in der Kirchenmusikgeschichte darstellt, gleichzeitig sollte es ein Werk sein, das von möglichst vielen Menschen rezipiert werden kann. Ein weiterer Aspekt ist die textliche Thematik. Auch wenn das Konzert nicht, wie ursprünglich geplant, im Dom erklingen kann, bleibt meine Intention dieselbe. Im besten Fall motiviert das Hören von Text und Musik zu vertiefter Auseinandersetzung mit der Person Jesu und dessen Botschaft.
Nun würde das gesamte Werk mindestens drei Stunden dauern. Welche Auswahl lassen Sie erklingen?
Faig: Das Werk ist in der Tat sehr lang und bereits zu Händels Zeiten erfuhren die Aufführungen immer wieder Kürzungen, die dem Bedarf angepasst wurden. So auch in der Interpretation durch den Eichstätter Domchor. Nach der Sinfonia, den Anfangs-Arien und Chören überspringen wir den Weihnachtsteil und setzen die Aufführung mit dem zweiten Teil fort. Der dritte Teil wurde um einige Arien gekürzt, so dass die Gesamtdauer in Bergen 1 Stunde 40 Minuten beträgt. Darüber hinaus war mir bei der Gesamtkonzeption ein ausgewogenes Verhältnis von Chorstücken und Arien sehr wichtig.
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