Neuses/Eichlberg – Bereits zum dritten Mal hintereinander hat die Corona-Pandemie den Fußwallfahrern aus Neuses und Umgebung einen Strich durch die Rechnung gemacht. Konnte man zweimal wegen der Beschränkungen die Wallfahrt nicht abhalten, lag es in diesem Jahr an der Erkrankung mit dem Virus. So ganz abgefunden haben sich die Wallfahrer mit dem Ausfall nicht. Mehrere Personen traf man unterwegs zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Auch mit dem Auto sind viele Pilger aus der Neuseser Gruppe auf den Eichberg zum Dreifaltigkeitsfest gekommen.
Besonders bitter für die Neuseser Gruppe war auch die Tatsache, dass der aus Pondorf stammende Weihbischof Josef Graf zum ersten Mal das Hauptpilgeramt auf dem Eichlberg zelebrierte. Graf bedauerte diesen Umstand selbst in seiner Begrüßung. Die anderen Wallfahrergruppen kamen genauso zahlreich wie vor der Pandemie. Breitenbrunn pilgerte dabei mit 129 Personen auf den heiligen Berg. Solche Zahlen konnte auch die Wallfahrt von Neuses aus vor einigen Jahren noch vorweisen. In den vergangenen Jahren ist es etwas ruhiger geworden.
Graf sagte eingangs des Gottesdienstes auch, dass er sich sehr freue, bei dem herrlichen Wetter die Messe zu feiern. In früheren Jahren sei er selbst als Fußpilger und mit den Rad auf dem Eichlberg gewesen. Dort habe er auch Pater Jose bereits kennengelernt. Eichlberg fühlt sich für ihn deshalb wie eine zweite Heimat an. Für die Predigt am Dreifaltigkeitssonntag gebe es mehrere Standardeinstiege, meinte der Weihbischof. Meistens gehe man davon aus, dass das Geheimnis um die Dreifaltigkeit nur die Theologen interessiert: „Das hat mit dem Leben nichts zu tun.“ Das Gegenteil sei der Fall. Wenn es um die Geheimnisse geht, geht es um uns und unser Schicksal, so der Weihbischof. Die Dreifaltigkeit sei ein zentraler Aspekt unseres Glaubens und nicht etwas, was sich die Kirche ausgedacht habe, „vielmehr haben wir immer mehr von diesem göttlichen Geheimnis erfahren“. Auf dem Gnadenbild in der Dreifaltigkeitskapelle sei die Szene von der Krönung Mariens im Himmel dargestellt: Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist handeln in Maria an uns, an den Menschen. „Dies ist Kirche in ihrer reinsten und schönsten Form. Halten Sie der Kirche die Treue“, appellierte Graf an die vielen Gottesdienstbesucher. „Es gehört heute Mut dazu, seinen Glauben offen zu bekennen. Die Kirche hat etwas zu bieten, was die Welt nicht selber bieten kann. Wir kommen aus keinem Zufall. Über uns steht Gott, aus dessen Liebe wir gekommen sind.“ Für die ansprechende und eindrucksvolle Predigt erhielt Weihbischof Graf auch Applaus von den Gläubigen.
Am Ende des Pilgeramtes zeichnete Pater Jose noch drei Pilger aus, die ein Wallfahrtsjubiläum feiern konnten. Die Gruppe aus Neuses macht sich dann hoffentlich im nächsten Jahr wieder auf den Weg zur Dreifaltigkeitskirche. Nach den Gottesdiensten warteten zahlreiche Lokalitäten und Fieranten auf die vielen Besucher, die im Rahmen eines Marktes rund um den Kirchberg allerlei Waren und Verköstigungen anboten.
mby
