Von Fabian Rieger
Beilngries – Was hat es auf sich mit dem Heiligen Geist? Diese Frage hat Abt Thomas Freihart am Samstagvormittag in der Beilngrieser Stadtpfarrkirche in den Mittelpunkt seiner Predigt gestellt. Der Vorsteher des Klosters Weltenburg war der Firmspender für 54 Jugendliche aus dem Pastoralraum Beilngries. Erstmals seit Ausbruch der Pandemie konnte die Firmung wieder für alle Pfarreien gemeinsam stattfinden. Die Beilngrieser Pfarrkirche war dabei bis auf den letzten Platz gefüllt.
Aber nun zurück zum Heiligen Geist. Wie hat man sich das vorzustellen? Wie wirkt er? Abt Thomas Freihart erklärte das den jungen Christen folgendermaßen. Jeder von ihnen wisse, was es bedeutet, Kraft zu haben. Muskelkraft, die man sich antrainieren kann. Aber es gibt auch „innere Kräfte der Seele“, die dabei helfen, sich etwas zuzutrauen, schwierige Dinge durchzustehen und sich nicht vom Weg abbringen zu lassen. Und dann ist da noch die Anziehungskraft. Eine solche übe Gott aus. Unsichtbar, genau wie die inneren Kräfte des Menschen. Aber eben doch vorhanden, spürbar, erlebbar. Das sei „der Heilige Geist – die Kraft von oben“. Und genau diese Kraft bekommen die Firmlinge an ihrem ganz persönlichen Pfingsten geschenkt, als Bestätigung der Taufe, wie der Geistliche betonte.
Dass er gerne nach Beilngries gekommen war, um hier als Firmspender zu wirken, war Abt Thomas Freihart anzumerken. Quasi ein „Heimspiel“ sei das für ihn, sagte er der versammelten Festgemeinde mit einem Augenzwinkern. Immerhin stamme er aus Raitenbuch – bis zur Gebietsreform vor einem halben Jahrhundert Teil des Landkreises Beilngries.
Gemeinsam mit dem Abt von Weltenburg zelebrierten den Gottesdienst die Geistlichen aus dem Pastoralraum: Domkapitular und Stadtpfarrer Josef Funk, Kaplan Christof Schaum, Pfarrkurat Edward Kabba und Pfarrkurat Andreas Hanke. Die musikalische Gestaltung übernahmen gewohnt professionell und stimmungsvoll der Chor Cantabile sowie Wolfgang Stadler an der Orgel. Gemeindereferentin Juliane Gerl trug während der Firmspendung Texte vor – und auch die Firmlinge steuerten Lesebeiträge und Fürbitten bei. Bei Letzteren hieß es unter anderem, dass Gott doch den Politikern das Licht des Heiligen Geistes schicken solle, damit diese „für Frieden und Gerechtigkeit eintreten“. Ein ebenso wichtiger wie frommer Wunsch in diesen Zeiten. Und einer, der zeigte: Die Gefirmten haben an ihrem großen Glaubenstag sehr gut verinnerlicht, wie ihr Firmspender das mit dem Heiligen Geist und der unsichtbaren Kraft, die im Inneren des Menschen wirkt, gemeint hat.
DK
Die Beilngrieser Pfarrkirche war bei der Firmung ausgesprochen gut gefüllt. Foto: F. Rieger
Als Zeichen, dass die Firmung den bereits bei der Taufe eingegangenen Bund mit Gott verstärkt, wurden beim Gottesdienst auch die Taufkerzen angezündet. Foto: F. Rieger
