Von Fabian Rieger
Beilngries – Fünfmal sind Sportler beim Bühler Beilngries Triathlon angetreten. Eine sechste Auflage der Sportveranstaltung wird es nicht mehr geben, das steht seit diesem Montag fest. Veranstalter und Hauptsponsor gaben per Mitteilung bekannt, dass 2023 definitiv kein Bühler-Triathlon abgehalten wird. Und auch darüber hinaus dürfte es für den sportlichen Dreikampf in dieser Konstellation keine Zukunft mehr geben, wie zu erfahren war.
Schon bei der diesjährigen Auflage am 31. Juli hatte es gewisse Abstriche gegeben. So suchte man jegliches Rahmenprogramm, das über die Sportwettkämpfe hinausging, vergebens. Ende August gab es dann eine große Besprechung in Beilngries. Und knapp zwei Wochen später steht nun die Entscheidung des Veranstalters fest, Beilngries den Rücken zu kehren. Auf Anfrage unserer Zeitung hielten sich am Montag alle Seiten eher bedeckt. Durchwegs wurde Bedauern geäußert – und doch fehlte es in dieser Konstellation augenscheinlich an einer Basis für ein Fortbestehen der Veranstaltung.
NICHT AUF EINEN TERMIN EINIGEN KÖNNEN
Die gemeinsame Mitteilung von Hauptsponsor Bühler und Veranstalter Gerhard Budy, weshalb es den Triathlon künftig nicht mehr geben wird, klingt folgendermaßen: „Bedauerlicherweise konnten wir uns mit der Stadt und zahlreichen Vertretern der Beilngrieser Gastronomie, Hotellerie und des Einzelhandels nicht auf einen Konsens bezüglich eines geeigneten Termins einigen. Aus diesem Grund wurde entschieden, den Beilngries Triathlon 2023 nicht mehr durchzuführen.“
Im DK-Gespräch bestätigt Budy die Information unserer Zeitung, dass der Knackpunkt folgende Frage war: Samstag oder Sonntag? Der Samstag, in den ersten Jahren der Veranstaltungstag, sei von Beilngrieser Akteuren mit Verweis auf die gesperrte Hauptstraße nicht mehr gewünscht gewesen. Der Sonntag wiederum, heuer erstmals praktiziert, hätte insbesondere ein abendliches Rahmenprogramm unmöglich gemacht, so Budy, was letztlich auch die wichtigen Sponsoren abgeschreckt hätte. Und ohne die sei eine solche Veranstaltung, insbesondere nach den schweren Corona-Jahren, nicht darstellbar.
„Wir sind sehr enttäuscht, dass wir uns nicht einigen konnten. Der Bühler Beilngries Triathlon war bei unseren Kollegen nicht nur am Standort Beilngries, sondern auch aus Alzenau, Braunschweig und Uzwil (Schweiz) sehr beliebt“, so die Geschäftsleitung der Bühler GmbH. Und Budy lässt sich folgendermaßen zitieren: „Ich organisiere den Beilngries Triathlon nun schon seit mehreren Jahren und mochte das Zusammenspiel aus motivierten Triathleten und dem familiären Flair im Altmühltal-Ambiente. Es ist immer schade, wenn solche Veranstaltungen nicht mehr stattfinden können.“ Auf Anfrage unserer Zeitung bestätigte er, dass es sich um eine dauerhafte Entscheidung handelt. Er plane auch nach 2023 keine Triathlon-Rückkehr nach Beilngries. Einen großen Dank wolle er allen ehrenamtlichen Helfern bei den bisherigen Auflagen der Sportveranstaltung aussprechen, insbesondere dem 1. FC Beilngries mit der Triathlon-Abteilung.
ALLE SEITEN ZEIGEN SICH ENTTÄUSCHT
„Ich bedauere es, dass diese Veranstaltung nicht mehr stattfindet“, sagte Bürgermeister Helmut Schloderer (BL/FW) auf Anfrage unserer Zeitung. Als Stadt habe man den Veranstalter stets unterstützt und hätte dies gerne auch weiter getan. Dass man für ein solches Großereignis ein Format finden müsse, hinter dem alle Akteure stehen, sei aber auch klar.
Markus Schmidt, Sprecher des Beilngrieser Werbekreises, ließ auf DK-Anfrage wissen, dass er in Absprache mit Stadt und Touristikbüro eine Umfrage unter seinen Einzelhändler-Kollegen vorgenommen habe. Der Tenor sei einhellig gewesen: Der Samstag ist aufgrund der Straßensperren ein ungünstiger Veranstaltungstag, der Sonntag deutlich besser. Von Seiten Wirte/Hoteliers und Stadt habe man Ähnliches vernommen.
Dass der Bühler-Triathlon nun definitiv keine Zukunft mehr in Beilngries habe, sei dennoch „sehr, sehr schade“, sagt Wirtesprecher und Touristikverbands-Vorsitzender Edi Liebscher, als er über unsere Zeitung von der Absage erfährt. Die Veranstaltung habe durchaus einen Werbeeffekt über die Gemeinde hinaus gehabt, gerade bei jungen Leuten. Vor diesem Hintergrund wäre es allemal wünschenswert gewesen, zu einer gemeinsamen Lösung zu kommen.
Die ist aber nun vom Tisch. Ob das auch grundsätzlich für jegliches Triathlon-Format in Beilngries gelten muss? Schloderer kündigt auf Nachfrage unserer Zeitung an, dass es Gespräche mit der örtlichen FC-Triathlon-Abteilung geben werde, ob eine Veranstaltung – dann sicher in kleinerer Dimension – unter deren Organisation denkbar wäre.
DK
