Gungolding/Walting
„Demokratischer Stützpfeiler“: 50 Jahre CSU Walting

Viel politische Prominenz zu Gast – Rückblick auf erfolgreiche Parteigeschichte

14.06.2022 | Stand 22.09.2023, 22:17 Uhr

Die Ehrengäste eröffneten das Torwandschießen bei der Jubiläumsfeier. Fotos: Gabler

Von Hans-Peter Gabler

Gungolding – Mit einem Festakt in bayerischer Tradition feierte der CSU-Ortsverband Walting seinen 50. Geburtstag. Die ganze Gemeinde war dazu in den Biergarten in Gungolding eingeladen. Namhafte politische Weggefährten der vergangenen Jahrzehnte und aktuelle Mandatsträger feierten das Ereignis mit, an dem der langjährige Ortsvorsitzende, Hans Mayer, zum Ehrenvorsitzenden ernannt wurde.

„50 Jahre Ortsverband Walting sind ein fester, verlässlicher und demokratischer Stützpfeiler in der Kommunalpolitik“, stellte Bürgermeister Roland Schermer heraus. Durch ein enormes Engagement der Mitglieder sei es im gesellschaftlichen wie auch politischen Leben gelungen, die CSU als eine feste Größe vor Ort zu etablieren. Im Gemeinderat sei sie oft sogar die stärkste Kraft. Den Bürgermeister stelle seitdem auch die CSU. „Für diese Leistung über diesen langen Zeitraum waren Männer und Frauen der Gemeinde verantwortlich, die beherzt und mit voller Überzeugung unentwegt anpackten.“

Siegfried Schneider, früherer Staatsminister, dankte dem langjährigen Ortsvorsitzenden Hans Mayer für die große Unterstützung, die er als junger Politiker erfahren durfte und wodurch er die Chance bekam, in die Politik einzusteigen. „Eine Partei ist erfolgreich durch ihre Ortsverbände“, sagte Schneider. Er erinnerte an das alte Turmhaus in Gungolding, das über Nacht nicht mehr wiederzuerkennen war. Es gab damals einen riesigen Ärger, den er aber im Landtag niedrig halten konnte. Heute steht dort als Sitz des Trachtenvereins ein neues Gebäude.

Manfred Dumann, früheres Mitglied des Landtages, gehörte zu den Ersten, der die Bevölkerung überzeugte, dass Mayer der beste Mann für die Gemeinde wäre. „Die Ehe der Gebietsreform soll lange halten und alle Jubiläen einer Hochzeit überleben“, wünschte er sich.

Die Landtagsabgeordnete, stellvertretende Generalsekretärin und Kreisvorsitzende Tanja Schorer-Dremel fühlte sich als Heimkehrerin. Sie war lange Schulleiterin in der Gemeinde. „Allgemein war es damals für die Frauen noch schwierig“, erinnerte sie sich. Näher am Menschen hieße für sie, mit den Menschen zu arbeiten. Politik würde auch am Stammtisch gelebt. Der Erfolg des Landkreises sei ein Erfolg der CSU-Ortsvereine. Dort seien es die Bürger, die sich unterhaken und anpacken.

Altlandrat Xaver Bittl sprach von einer aufregenden Zeit, in der die Stimmung allgemein nicht so toll war. Manche rügten oft beim Erkennen des alten Autokennzeichens EIH: „Wieder einer von dahinten.“ Altlandrat Xaver Knapp würdigte die Leistung in der Kommunalpolitik und beklagte, dass es immer weniger Wirtschaften für die Versammlungen gebe. Der politische Wegbegleiter, Bernhard Sammiller, freute sich über die Tradition der Feierlichkeit.

Die Ingolstädter Altbürgermeisterin, Brigitte Fuchs, wollte den Männern nicht das letzte Wort lassen und erzählte, dass ihr ein Blumenstrauß in Walting als Wahlkämpferin in Erinnerung geblieben sei.

Hans Mayer zum Ehrenvorsitzenden ernannt

Auf der 50- Jahrfeier des CSU-Ortsverbandes Walting wurde der Altbürgermeister Hans Mayer nach einem einstimmigen Vorstandsbeschluss zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Er war seit Gründung des Ortsverbandes aktiv als Vorstandsmitglied. 22 Jahre war er Ortsvorsitzender.

Zur Gründungsversammlung am 27. Januar 1972 waren 21 der 31 Mitglieder anwesend. Dort wurde Mayer bereits als Beisitzer in den Vorstand gewählt. Von 1983 bis 2005 war er als Ortsvorsitzender in der Verantwortung. Daneben war er auch viele Jahre Bürgermeister der Gemeinde Walting.

Bürgermeister Roland Schermer würdigte seine Verdienste und gratulierte ihm mit einem Geschenkkorb und einer Urkunde. Mayer sah in der Ehrung auch ein Zeichen des Alters und stellte fest: „Alte Esel jubilieren ohne Unterlass. Aber ich freue mich riesig“, sagte er sichtlich gerührt. Er schlüpfe in große Schuhe, aber mache dies gerne, bemerkte er. Aus dem Leben gäbe es viel zu erzählen, aber bleibend sei bei ihm eine Begegnung mit dem damals bekannten „Karl von Denkendorf“. Anlässlich eines Empfangs in der Krone in Eichstätt, an dem dieser Prospekte vor dem Eingang verteilte, sagte ihm Mayer als Bürgermeister von Walting deutlich und mit markigen Worten, was er von ihm hielt. „Karl von Denkendorf“ hielt ihm entgegen, dass er ihn dafür anzeigen werde, denn er wisse, dass Mayer Bürgermeister von Mindelstetten sei.

Früher war die CSU noch eine Partei, in der Kirche und CSU noch gut zusammenpassten, erinnerte er sich. Die Pfarrer waren in der Partei und aus der Landjugend ging es in die Politik. Mayer dankte besonders seiner Frau, die ihm immer den Rücken frei gehalten hatte.

EK