Großer Überblick
Das Zwiebelmarkt-Wochenende in Beilngries ist endlich da

Von der Krönung der Zwiebelkönigin bis zu humorvollen Tipps für tränenfreies Zwiebelschälen

07.10.2022 | Stand 22.09.2023, 4:50 Uhr

Die Beilngrieser haben ihre „Zwiebeltreter-Stadt“ zwiebelig herausgeputzt, um den Gästen an diesem Wochenende ein besonderes Erlebnis bieten zu können. Foto: Rieger

Endlich! Die langen Wochen der Planung und der Vorbereitung sind vorbei: An diesem Wochenende regiert in Beilngries die Zwiebel – gemeinsam mit der neuen Zwiebelkönigin, die am Samstag gekürt wird.



Damit endet der Countdown, mit dem unsere Zeitung zu der Großveranstaltung hingeführt hat. Zum Abschluss gibt es noch einmal Wissenswertes rund um den Markt – und den einen oder anderen Appetitanreger aus der Redaktion.

Wer wird regieren? Das Zwiebel-Geheimnis: An diesem Samstag wird es gelüftet. Um 13 Uhr übergibt Anna Root, die drei Jahre lang Beilngrieser Zwiebelkönigin war, auf der Bühne am Kirchplatz das Krönchen an die neue Zwiebelkönigin. Zwei Jahre lang wird die neue Hoheit dann das Zwiebelvolk regieren, Beilngries bei Festen und offiziellen Terminen mit vertreten. In Doppelfunktion wird sie auch als Faschingsprinzessin der Beilngrieser Faschingsgesellschaft Grün-Weiß Zwiebelonia auftreten, sie tanzt bei Faschingsbällen und Prunksitzungen – bis zum nächsten Zwiebelmarkt 2024.

Zwei turbulente Tage – Der Zwiebel-Rahmen: An beiden Tagen ist von 10 bis 18 Uhr viel geboten in der Stadt. Zu den Höhepunkten des Rahmenprogramms zählt die Eröffnung am Samstag mit Bürgermeister Helmut Schloderer um 10.45 Uhr am Kirchplatz. Die Marktfrauen, die Musikgruppe La Banda Gardesana aus Garda, der Männergesangverein Beilngries, die Linedance-Gruppe Juradancers, die Faschingsgesellschaft Grün-Weiß Zwiebelonia, der Beilngrieser Trachtenverein, das Symphonische Blasorchester, die Musikgruppe Bauernseufzer oder die Original Altmühltaler Blaskapelle Beilngries – sie alle und weitere Gruppen, beispielsweise von den Kindergärten, sorgen an beiden Tagen mit ihren Auftritten für beste Unterhaltung. Am Sonntag besuchen die Königinnen der Region den Markt und werden um 12.15 Uhr durch den Leiter der Touristinformation, Andreas Seyller, auf der Bühne am Kirchplatz vorgestellt.

Schicht für Schicht – Die Zwiebel-Kleidung: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur unpassende Kleidung, sagt ein altes Sprichwort. Und weil der Wetterbericht für Samstag ein paar Regenwolken androht, ist es vielleicht ein guter Rat, sich „zwiebelig“ zu kleiden. Schicht für Schicht an- oder ausziehen, je nach Sonne, Wärme, Kälte oder gar Regen. Die gute Nachricht: Am Sonntag sollen sich die Wolken verzogen haben und die Sonne lacht auf das Zwiebeltreiben in der Altmühlstadt herunter.

Herzlich willkommen – Das Zwiebel-Shopping: Am Samstag verlängerte Öffnungszeiten und am Sonntag verkaufsoffen von 12.30 bis 17.30 Uhr – auch die Beilngrieser Einzelhändler haben sich für die Zwiebeltage und ihre Kunden einiges einfallen lassen. Herbstdekorationen, Schnäppchen oder die neueste Mode für die kühlen Tage: In der Einkaufsstadt Beilngries stehen freundliche und fachkundige Beratung zu einem breiten Angebot an erster Stelle. Wer sich zwischendurch stärken will, kann sich von zwiebeligen Gerichten verwöhnen lassen, die in den Küchen der hochklassigen Gastronomie zubereitet werden.

Wer hätt’s gewusst? Das Zwiebel-Wissen: Beim Obst- und Gartenbauverein Biberbach gibt es viele Zwiebelspezialisten. Der Verein hat wieder eine Ausstellung „Zwiebelvielfalt – Alles rund um die Zwiebel“ zusammengestellt, die an beiden Tagen im Alten Feuerwehrhaus neben der Frauenkirche geöffnet hat. Der Eintritt ist frei.

Kunst der Stunde – Zwiebellook, Holz und Kalligraphie: Im Pop-up-Shop von Künstlerin Elke Schwartz und ihren Kollegen gibt es Originale und Drucke, Lichterhäuschen, edle Campingteile und verrückte Tanzbären. Der Shop ist in der Hauptstraße 5 eigens für die Zwiebelmarkttage eingerichtet. Zu festen Zeiten, um 11, 13, 15 und 17 Uhr, gibt es jeweils ein größeres Originalbild von Elke Schwartz zum halben Schnäppchenpreis – da gilt es, die Gunst der Kunst-Stunde zu nutzen. Im Haus des Gastes sind Klaudia Vogt und Fritz Armbruster mit ihren Kalligraphie- und Holzkunstwerken präsent. Hier kann bei freiem Eintritt jeder vorbeischauen, der mit den Künstlern ins Gespräch kommen mag oder beim Rundgang durch die Ausstellung ein wenig Ruhe sucht.

Rasende Enten – Der Zwiebel-Wettbewerb auf der Sulz: Ein Konvolut an Entchen wird am Sonntag um 16 Uhr von einer Laderschaufel in die Sulz gekippt und damit beginnt das spannende Wettschwimmen, zu dem wieder der Beilngrieser Lions Club einlädt. Mehr als 3500 kleine gelbe Rennenten sowie gut 100 größere Sponsorenenten gehen an den Start und hoffen auf Jubel und Ansporn von den Zuschauern am Rande des Gewässers bis ins Ziel. Die Startnummern der Entchen, die sich dann an die Spitze gepaddelt haben, werden unmittelbar nach dem Rennen im Internet veröffentlicht. Die Preise können am Lions-Stand beim Zwiebelmarkt, an dem es am Wochenende auch noch die Rennlizenzen zu kaufen gibt, oder dann in der Woche vom 10. bis 16. Oktober in der Raiffeisenbank Beilngries abgeholt werden.

Rundherum und mittendrin – Zwiebel-Parkplätze und -Verkehr: Die Hauptstraße ist an diesem Wochenende für den Verkehr gesperrt, der große Zwiebelmarkt beherrscht die Altstadt. Und weil die Marktfreude nicht durch nervtötende Suche nach einem Parkplatz oder gar einen Strafzettel getrübt werden soll, lohnt es sich für auswärtige Besucher, vorab einen Blick auf die Beilngrieser Parkmöglichkeiten zu werfen. Diese sind auf der Homepage der Stadt – www.beilngries.de – und dort unter dem Reiter „Bayerischer Zwiebelmarkt“ einsehbar. Einen wichtigen Hinweis gibt es außerdem für Freunde des Beilngrieser Bauernmarktes, der jeden Samstagvormittag stattfindet. Er muss wegen der scharfen Knolle nicht etwa ausfallen – vielmehr ergänzt er den Auftakt des Zwiebelmarktes. Nur der Standort ist diesmal ein anderer: Der Bauernmarkt zieht um in den Innenhof der ehemaligen Grundschule, von 9 bis 12 Uhr werden dort am Samstag regionale Produkte zum Kauf angeboten.

Wer wird denn Weinen? Tricks zum Zwiebelschälen: Wer den Zwiebelmarkt besucht, der will natürlich auch Zwiebeln mit nach Hause bringen. Und dann? Zwiebelschälen. Oh weia. Aber, es gibt da ein paar „gute Tricks“. Den besten gleich zu Beginn: Es ist nämlich gar nicht nötig, dass man sich beim Zwiebelschälen über das Schneidebrett beugt. Ruhig Abstand halten, so weit die Arme reichen – und tatsächlich, schon fließen weniger Tränen. Ein ähnlich lustiger Rat: Nehmen Sie einen Schluck Wasser in den Mund, während Sie die Zwiebel schneiden. Allein das genügt schon, dass keine Tränen fließen sollen. Wir als Redaktion haben es noch nicht probiert, freuen uns aber über Erfahrungsberichte.

Vielleicht möchten Sie uns sogar ein Bild schicken, wie Sie nach dem folgenden Tipp Ihre Zwiebel schneiden? Dazu müssen Sie durch den weit geöffneten Mund atmen und am besten noch die Nase abklemmen. Dann weint niemand, versprechen die Ratgeber. Außer vielleicht Zuschauer, meinen wir – dann allerdings Lachtränen.

Wer eine große Menge Zwiebeln schälen und schneiden muss, kann sich auch eine Taucherbrille aufsetzen, ist ein weiterer Rat mit 100-prozentiger Tränen-frei-Garantie und Spaßfaktor. Alltagstauglicher klingt das folgende Wissen: Immer ein sehr scharfes Messer nutzen beim Zwiebelschneiden, denn eine stumpfe Klinge drückt die Zwiebel auseinander und gibt dadurch mehr ätherische Öle frei, anstatt sie sauber zu schneiden. Na dann – auf geht’s zum großen Zwiebelgenuss!

Zwiebel-Vorlieben der Redaktion

Zwiebeln roh, gekocht, gebraten oder als feines Pulver – die kulinarische Vielfalt ist unerschöpflich. Seit Wochen beschäftigen wir uns auch in der DONAUKURIER-Redaktion mit Themen rund um die scharfe Knolle und haben uns gefragt: Wie mögen wir eigentlich die Zwiebel am liebsten?

Fabian Rieger: Es gibt bei uns in der Familie zwei Zwiebelgerichte, die lange Tradition haben. Zum einen das Zwiebelfleisch – eine Art Geschnetzeltes, bei dem die scharfe Knolle die Hauptrolle spielt. Und zum anderen eine weiße Zwiebelsoße, die bei keinem Fondue oder Raclette fehlen darf. Das schmeckt – und ist Teil schöner Familien-Erinnerungen.

Regine Adam: Grundsätzlich mag ich das besondere Röstaroma von scharf angebratenen Zwiebeln – Zwiebeln gehören für mich deshalb zu fast allen Fleisch- oder Gemüsegerichten. Wenn ich spontan mein Lieblingsgericht mit Zwiebeln nennen soll, dann fallen mir Käsespätzle mit wunderbar krossen und frischen Zwiebelringen darauf ein. Darauf freue ich mich auch beim Zwiebelmarkt-Wochenende!